Treiber bei der Jagd leben gefährlich weiß der Kiepenkerl

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Treiber bei der Jagd leben gefährlich – das findet der Kiepenkerl in seinen satirischen Einlassungen über die Treibjagd auf unseren Feldern.

Treiber bei der Jagd leben gefährlich sagt der Kiepenkerl

Die Treiber haben bei einer Treibjagd eine wichtige Aufgabe – Foto Pixabay

Bereits seit Wochen blasen die grünen Jagdgesellschaften, auch Greenhorns genannt, zur Attacke auf jagdbares Getier. Dem Trieb des heiligen Hubertus folgend, stürzen sich die Schützen mit fiebrigen Augen ins Gebüsch oder krabbeln mit zittrigen Händen auf einen erhöhten Sitz. Bald darauf sind Felder und Auen von Pulverrauch erfüllt. Kein Wunder, dass dabei das Sicherheits- und Hygienebewusstsein auf der Strecke bleiben.

Was im Baugewerbe und in der Industrie schon seit Jahren mit Erfolg praktiziert wird, versagen die Grünröcke den gedungenen Treibern ohne ersichtlichem Grund. Schutzlos vor herabfallendem Wild scheucht man die Treiber übers offene Land und durch die Rüben. Es stört die Green-color-Sheriffs auch nicht, dass sie mit ihrem Herumgeballer einen Lärm erzeugen, der weit über dem zulässigen Wert von 85 dB (A) liegt. Die Knallerei ist für die Treiber besonders gesundheitsschädlich, weil sie völlig unvorbereitet vom Büchsendonner getroffen werden. Ein paar Euro für herunterklappbare Ohrschützer am Plastikhelm würde Abhilfe schaffen.

Treiber bei der Jagd leben gefährlich sagt der Kiepenkerl

Vom Hochsitz aus beobahten Jäger das Wild – Foto Pixabay

Erfahrungsgemäß versammeln sich bei großen Jagdgesellschaften stets Flintenführer der unterschiedlichsten Couleur. Auch solche, die bereits auf den Hund gekommen sind.

Durch das Tragen deutlich lesbarer Brustnummern, wie sie sich bei Skiwettbewerben oder anderen Sportveranstaltungen bewährt haben, würde sich die Identifikation der nicht jagdbaren Treiber deutlich erleichtern. Auch sollte sich das bei anderen paramilitärische Gruppen bewährte Eintätowieren der Blutgruppe zur Pflicht werden, um im Ernstfall schnell eine „Schweißtransfusion“ durchführen zu können.

Das Sehvermögen vieler Flintenführer ist bekanntlich besorgniserregend, denn ihnen muss während der Attacke die Art des zu erlegenden Wildes laut zugerufen werden. Deshalb ist die Furcht der Treiber, von Schrot getroffen zu werden, durchaus berechtigt. Schließlich weiß niemand, ob der IQ der Feld-, Wald- und Wiesenjäger ausreicht, um beim Ruf „Hahn rechts“ gegebenenfalls nach links zu schießen, wenn er rechts vom rufenden Treiber steht. Deshalb sollten die Treiber darauf bestehen, dass vor Beginn einer Jagd das bekannte Spiel „Alle Hasen fliegen hoch“ geübt wird. Dabei muss der Jäger – der aufgerufenen Wildart entsprechend – die Flinte im Anschlag nach oben oder unten richten.

Besondere Vorsicht ist beim Verlassen eines Maisfeldes geboten, dass als Äsung für das Wild nicht abgeerntet wurde. Vor dem entscheidenden Schritt aus den mannshohen Maisreihen sollten die Treiber mit einem weißen Tuch am Treiberstock gründlich Entwarnung wedeln, damit selbst dem trotteligsten Schützen, der dort auf Beute lauert, ein „Büchsenlicht“ aufgeht.

Auch beim Hantieren mit den von Ungeziefer und allen möglichen Krankheiten befallenen Beutetieren werden die primitivsten Regeln der Hygiene mit Jagdstiefeln getreten. So müssen die Treiber das niedergestreckte Wild mit bloßen Händen zum Platz der feierlichen Leichenschau schleppen. Ein Flachmann mit dem für die Treiberhygiene so wichtigen „Sagrotan“ würde schon reichen.

Jeder fortschrittliche „Beständer“, der einen gesunden Treiberstamm erhalten möchte, sollte Bestandsverluste durch die Anschaffung moderner Sicherheitsausstattungen minimieren.

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