Pflanzenabfälle – nicht alle auf den Kompost

Print Friendly, PDF & Email

Pflanzenabfälle von kranken Pflanzen sollten nicht immer auf dem Kompost entsorgt werden. Es gibt einige Ausnahmen.

Pflanzenabfälle - nicht alle auf den Kompost

Mit einem Kompost im eigenen Garten kann man aus Abfällen hochwertigen Humus herstellen – Foto Pixabay

Wer einen Garten hat, stellt sich im Herbst immer wieder die Frage, wie er anfallende Pflanzenabfälle, wie abgefallenes Laub, abgestorbene Pflanzenreste oder kranke Pflanzen am besten beseitigen und entsorgen kann. Die meisten Pflanzenabfälle können auf den Kompost, teilt der Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mit. Das ist ökologisch sinnvoll, denn aus Kompost wird Humus, der den Boden mit wichtigen organischen Substanzen und Nährstoffen versorgt.

Aber nicht alle im Garten anfallenden Pflanzenabfälle sind für eine Kompostierung geeignet. Nicht geeignet sind vor allem Pflanzen und Pflanzenteile, die von hartnäckigen Pflanzenkrankheiten oder Schädlingen befallen sind. Denn die Erreger dieser Erkrankungen bilden häufig widerstandsfähige Dauersporen aus, mit denen sie lange im Boden und Kompost überdauern können. Beim Ausbringen des Kompostes würden die Erreger sonst wieder verschleppt und weiterverbreitet.

Pflanzenabfälle - nicht alle auf den Kompost

Beim Kompostieren entsteht richtig gute Blumenerde – Foto Pixabay

Vor allem Erreger, die eine Fäule im Wurzel- oder Stängelbereich und Welkeerkrankungen verursachen, sollten nicht kompostiert werden. Hierzu zählen Erkrankungen wie die Asternwelke, Cylindrocladium-Triebsterben an Buchsbaum, Kohlhernie, Fusarium- oder Sklerotinia-Fäule an Gemüse oder Wurzelfäulen an Erdbeerpflanzen. Ähnlich ist es mit Schädlingen, die im Boden leben oder überdauern, wie zum Beispiel Nematoden und Gemüsefliegen. Von Viren befallene Pflanzen sowie samentragende Unkräuter und Wurzelunkräuter, wie etwa Quecke und Giersch, gehören ebenfalls nicht auf den Kompost.

Pflanzenabfälle - nicht alle auf den Kompost

Vor allem Erreger, die eine Fäule im Wurzel- oder Stängelbereich und Welkeerkrankungen verursachen, sollten nicht kompostiert werden – Foto Pixabay

Bei Krankheits- oder Schädlingsbefall an Blättern und Früchten, wie Schorf, Mehltau, Blattfleckenkrankheiten oder Blattlausbefall, ist eine Kompostierung der Pflanzenabfälle hingegen möglich, wenn die kranken Pflanzenteile sofort mit Erde oder anderem dichten Material, wie beispielsweise Grasschnitt, abgedeckt werden, was eine Verbreitung der Erreger, zum Beispiel durch Sporen, verhindert. Ein Überleben dieser Sporen im Kompost ist bei einer sachgemäßen Kompostierung infolge der Verrottungsvorgänge dann nicht zu erwarten.

Biodünger und Biotonne – beides kann sich sparen, wer einen eigenen Kompost besitzt. Denn ein Komposthaufen nimmt nicht nur alle anfallenden Garten- und einige Küchenreste auf, sondern wandelt im Laufe des Jahres mit Hilfe fleißiger Bodenlebewesen Abfall in wertvollen Humus um.

 

Speak Your Mind

*