Fruchtfolge im Gemüsegarten planen

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Fruchtfolge im Gemüsegarten sollte man planen bevor es im Frühjahr wieder losgeht mit dem Pflanzen.

Fruchtfolge im Gemüsegarten planen

Auch Kinder können im heimischen Garten schon beim Pfölanzen mithelfen – Foto Pixabay

Hobbygärtnerinnen und -gärtner sollten vor Beginn der Gartensaison überlegen, welche Nutzpflanzen auf welchem Beet angebaut werden sollen. Wie die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mitteilt, ist eine Fruchtfolge im Gemüsegarten notwendig, da der Anbau nur weniger Arten durch einseitigen Nährstoffentzug zu einer Verarmung des Bodens führt und einen guten Nährboden für Krankheiten und Schädlinge bietet.

Außerdem hemmen die Reste alter Pflanzenwurzeln bei ihrer Zersetzung das Wachstum der nachfolgenden gleichen Pflanzenart. So stellt eine ausgewogene Fruchtfolge eine vorbeugende Maßnahme zur Gesunderhaltung der Pflanzen dar.

Im Garten muss nicht wie in der Landwirtschaft ein fester drei- oder fünfjähriger Fruchtfolgewechsel eingehalten werden. Im Anbauplan sollte der Hobbygärtner oder die -gärtnerin aber die Pflanzenarten und -familien berücksichtigen. Nie sollten Pflanzen aus der gleichen Familie nacheinander angebaut werden.

Fruchtfolge im Gemüsegarten planen

Im heimischen Garten wachsen auch Kohlrabi sehr gut – Foto Pixabay

Eine praktische Möglichkeit für die Fruchtfolge ergibt sich, wenn der Nutzgarten in Beete unterteilt wird. Die Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtner sollten zwischen Starkzehrern, dazu gehören Kohlarten, Kartoffeln, Gurken, Kürbisarten und Tomaten, Mittelstarkzehrern, das sind zum Beispiel Salate, Sellerie, Porree, Rote Bete, Spinat, Erdbeeren oder Einjahresblumen, und Schwachzehrern, also alle Hülsenfrüchte, Möhren, Zwiebeln sowie Kräuter unterscheiden.

Nun kann so gewechselt werden, dass auf einem Beet mit guter Bodenvorbereitung und einer Kompostdüngung mit etwa fünf Kilogramm je Quadratmeter begonnen wird, danach folgen Mittelstarkzehrer, die nur noch etwa zwei Kilogramm je Quadratmeter Kompost erhalten und anschließend werden Schwachzehrer ohne jegliche Düngung angebaut. Innerhalb dieser Gruppen können verschiedene Kulturen kombiniert werden, beispielsweise Kohl mit Tomaten, Salate und Porree oder Möhren mit Zwiebeln.

In der Landwirtschaft gelten strengere Regeln für die Fruchtfolge. Die Wahl von Art und Umfang der anzubauenden Feldfrüchte wird einerseits von den ökologischen Standortbedingungen, andererseits aber auch in starkem Maße von ökonomischen Notwendigkeiten bestimmt. Während der Standort darüber entscheidet, welche Kulturart überhaupt für den Anbau in Betracht kommt, hängt der Anbauumfang der verbleibenden Kulturen von der Betriebsorganisation, zum Beispiel Futterbedarf, Biogasanlage, und den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, zum Beispiel Absatzmöglichkeit, Deckungsbeitrag, ab.

Die Ausrichtung der Artenwahl auf den wirtschaftlichen Erfolg darf nicht die Nachhaltigkeit der Produktion gefährden. Um Fruchtfolgeschäden wie Krankheits- und Schädlingsdruck, einseitige Verunkrautung usw. zu vermeiden, oder die Kosten zu deren Verminderung möglichst gering zu halten, sollten einzelne Fruchtarten bzw. Fruchtartengruppen bestimmte Anteile in der Fruchtfolge nicht überschreiten, siehe Tabelle 1.

Die Abfolge der Kulturarten innerhalb der Fruchtfolge muss unterschiedliche Gesichtspunkte berücksichtigen, z.B. muss der Erntetermin der Vorfrucht eine termingerechte Bestellung der Folgefrucht ermöglichen, sollte der Krankheits- und Schädlingsdruck gering gehalten, Vorfruchteffekte optimal ausgenutzt und N-Verluste weitestgehend vermindert werden. Tabelle 2 gibt einen Überblick über die Eignung verschiedener Fruchtartenkombinationen.

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