Umschuldung kann sich rechnen

Umschuldung per Umschuldungskredit kann mitunter sinnvoll sein, um die Zinslast zu drücken.

Eine Umschuldung sorgt auf jeden Fall für einen besseren Überblick über die eigene Finanzlage. Je nach Form und Höhe der bestehenden Kredite ist der Zinssatz bei einem Umschuldungskredit per se niedriger als zuvor – Foto Pixabay

Kredite gehören zum Alltag, auch wenn man es sich oftmals nicht bewusst macht. Doch schon der Kauf auf Rechnung beim Online-Handel ist eine Form des Kredites. Hinzu kommen der Dispositionskredit der Bank, die Finanzierung des Autos, oftmals auch das Bauspardarlehen. All das stellt kein Problem dar, solange man die laufenden Verbindlichkeiten durch Rückzahlungen bedienen kann. Aber auch dann gibt es zwei Knackpunkte, die man unbedingt bedenken sollte. Erstens zahlt man für die verschiedenen Darlehen Zinsen, teilweise sogar im erheblichen Umfang. Zweitens kann man bei vielen verschiedenen Krediten schnell den Überblick verlieren und an der einen oder anderen Stelle in Zahlungsverzug geraten. Eine Umschuldung kann die Zinslast drücken und für einen besseren Überblick sorgen.

Was aktuell bei einer Umschuldung oder bei Krediten generell beachtet werden sollte, ist die Anpassung des Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB) – Foto Pixabay

Was ist eigentlich eine Umschuldung?

Auch bei einer Umschuldung bleiben die zu zahlenden Verbindlichkeiten bestehen. Ein Umschuldungskredit von Bon-Kredit fasst allerdings die verschiedenen Kredite zusammen: Wo früher mehrere Gläubiger zu verschiedenen Terminen bedient werden mussten, ist bei diesem Kredit nur noch eine Rate regelmäßig zu zahlen.

Was aktuell bei einer Umschuldung oder bei Krediten generell beachtet werden sollte, ist die Anpassung des Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB). Die drei Leitzinsen erhöhen sich jeweils um 0,5 Prozentpunkte, um der Inflation entgegen zu wirken. Voraussichtlich sind somit auch die Konditionen auf Neuverträge davon betroffen.

Welche Gründe sprechen für eine Umschuldung?

Wie bereits genannt, sorgt die Umschuldung für einen besseren Überblick über die eigene Finanzlage. Je nach Form und Höhe der bestehenden Kredite ist der Zinssatz bei einem Umschuldungskredit per se niedriger als zuvor. Das typische Beispiel dafür ist der Dispositionskredit des Girokontos, für den besonders hohe Zinsen zu zahlen sind. Hat sich die Bonität eines Schuldners verbessert, etwa durch ein höheres Einkommen bei nicht gleichzeitig angestiegenen regelmäßigen Kosten, so wirkt sich das ebenfalls auf die Zinsen eines neuen Kredits aus. Einfach formuliert: Wer gut verdient, gilt als verlässlicher und vertrauenswürdiger als jemand mit nur einem geringen Einkommen. In jedem Fall lohnt es sich, Angebote für eine Umschuldung einzuholen und diese mit den gegenwärtigen Verbindlichkeiten zu vergleichen.

Gibt es auch Gründe, keine Umschuldung zu beantragen?

Nicht in jedem Fall ist eine Umschuldung das Mittel der Wahl. Insbesondere bei sehr kurzfristigen Verbindlichkeiten kann man auf einen solchen Kredit verzichten. Wer sich also bei Amazon-Käufen für die monatliche Rechnung entscheidet oder mit seinem Girokonto gelegentlich für einige Tage ins Minus rutscht, braucht sich deswegen keine tiefergehenden Gedanken zu machen.

Zu beachten ist auch, dass Banken bei einer früheren Ablösung bestehender Darlehen eine sogenannte Vorfälligkeitsentschädigung einfordern können. Auf diese Weise gleicht das Institut entgangene Zinsgewinne zumindest teilweise aus. Da die Höhe dieser Vorfälligkeitsentschädigung allerdings seit 2010 gedeckelt ist, lohnt sich die Umschuldung in den meisten Fällen trotzdem.

Welchen Umfang hat der Umschuldungskredit?

Ein Umschuldungskredit sollte immer alle bestehenden Verbindlichkeiten umfassen, im Idealfall kommt noch ein gewisser Puffer obendrauf. Ist flüssiges Kapital vorhanden, um einen Teil der Schulden ausgleichen zu können, kann die Kreditsumme natürlich dementsprechend niedriger ausfallen.

Auf keinen Fall sollte man bei einem laufenden Umschuldungskredit wieder an einer anderen Stelle Schulden anhäufen. Denn dann wird die Situation schnell wieder unübersichtlich, außerdem empfiehlt es sich genug Vermögen zu haben, um mehrere Darlehen gleichzeitig bedienen zu können.