Nuhr Bilder im Osthaus Museum

„Von Fernen umgeben“ heißt die Ausstellung von Dieter Nuhr, die bis zum 26. Juni 2022 im Hagener Osthaus Museum zu sehen ist. Fast 100 Bilder, Motive aus aller Welt und aus dem Ruhrgebiet. Alle Orte vom Künstler persönlich bereist.

Große Motive aus aller Welt - Dieter Nuhr Ausstellung im Osthaus Museum Hagen - Foto tdf

Dieter Nuhr zeigt im Hagener Osthaus Museum Bilder, mit digitalem Pinsel bearbeitet, große gedruckte Formate, aus aller Welt und aus dem Ruhrgebiet. Titel: “Von Fernen umgeben” – Foto tdf

Es ist kein einziges (Original-) Foto zu sehen, obwohl fast alles seinen technischen Ursprung in einer 120-Millionen-Pixel-Kamera hat. Zu sehen sind 67 digital gemalte Bilder, die Fotos waren. Nuhr ist ein Freund des Digitalen, malt mit selbst programmierten Pinseln. Aus einem Digitalbild wird so eine Arbeit mit bis zu 200 Ebenen. Himalaya-Gipfel und Ruhrtalbrücke entfernen sich Schicht um Schicht vom eins zu eins. Ein Bild entsteht, ein Unikat, das in einem Spezialverfahren auf besonderen Textilstoff gedruckt wird. Ohne Lichtrefelektionen. Die haben Nuhr schon immer gestört, nicht nur bei den eigenen Arbeiten. „Lange habe ich nach einem Unternehmen gesucht, das so etwas kann.“
Nostalgie ist nicht zu vernehmen, als er übers Kunststudium in Essen berichtet, von Nächten im Terpentindunst, von der Enttäuschung, sich fast alles selbst beibringen zu müssen. Ein wenig enttäuscht sei er auch jetzt, sagt er beim Vor-Ort-Termin im Osthaus-Museum und schenkt seinem Tischnachbarn Dr. Tayfun Belgin ein Grinsen des TV-Kabarettisten Dieter Nuhr: „Ich dachte, Du hättest die Bilder persönlich an die Wand genagelt.“

Osthaus-Museumsleiter Tayfun Belgin stellt gern Prominente aus, die wirklich was können - Foto tdf

Stallone, Adams, Nuhr – Osthaus-Museumsleiter Tayfun Belgin stellt gern Prominente aus, die wirklich was können – Foto tdf

Hat der Museumschef nicht. Selbst wenn der Kurator gewollt hätte, es wär’ nicht gegangen. Die Bilder messen bis zu 4,85 mal drei Meter. Da geht beim Aufhängen ohne Teamwork nichts. Auch die speziell fürs Hagener Museum realisierte Ausstellung präsentiert sich als Teamwork: Entstanden ist die Idee mit Professor Bodo Hombach und Boris Berger von der Brost-Stiftung. „Ich konfrontiere meine Heimat mit der Ferne“, sagt Nuhr. Die fängt für ihn bereits vor der Haustür in Ratingen an. Für die Ruhrgebietsbilder ließ er sich quer durchs Revier treiben und hat auch zum Zeichenstift gegriffen. Zu sehen sind davon 30 Bilder, darunter Alfred Krupp, Rudi Assauer und Willi „Ente“ Lippens.
Die Brost-Stiftung hat zur Ausstellung einen annähernd 200-seitigen Katalog herausgebracht – mit Text-Beiträgen von Dieter Nuhr, Bodo Hombach und Tayfun Belgin. Um weitere Arbeiten ergänzt wird „Von Fernen umgeben“ ab dem 1. September 2022 in Venedig und vom 26. November bis 17. Dezember im Senegal gezeigt.

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