Die Rolle islamischer Frauen diskutiert der Kiepenkerl

Die Rolle islamischer Frauen ist nicht ganz einfach zu verstehen, weiß der Kiepenkerl. Er betrachtet die Rolle islamischer Frauen in Theorie und Praxis.

Die Rolle islamischer Frauen diskutiert der Kiepenkerl

Auch in der Moschee beten Frauen und Männer getrennt – Foto Pixabay

Beim Freitagsgebet, das in einer Moschee verrichtet wird, beten die Frauen getrennt von den Männern – entweder nach den Männern oder auf einer Frauenempore. Beim Gebet, als einer gottesdienstlichen Handlung, soll sich der Betende voll auf die Andacht konzentrieren können. Würden Männer und Frauen gemischt beten, ist diese Voraussetzung nicht erfüllt – die Ablenkung beiderseits wäre zu groß. Das gilt vor allem für Männer, die auf der Suche nach einer weiteren Nebenfrau sind.

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Absolute Gleichheit: Im Koran ist keine Trennung von weiblichen und männlichen Gläubigen vorgesehen – Foto Pixabay

Nach offizieller Lesart erkennt der Islam an, dass Männer und Frauen vor Gott absolute Gleichheit genießen. Im Koran und in der Summa wird unmissverständlich und nachdrücklich betont, dass das Geschlecht keinerlei Einfluss auf die Belohnung oder die Strafe im Jenseits hat. Das bestimmt eigentlich die Grundlagen für die Rolle islamischer Frauen. Die Praxis sieht aber anders aus.

Im Koran sind Männer und Frauen vor Gott gleich, doch in der Praxis stimmt das nicht. So ist die Freitagspredigt nur für die Männer eine Pflicht. Wenn eine Frau den Wunsch hätte, der Predigt zu folgen, gibt es für sie in den meisten Moscheen keinen Platz – allenfalls auf der Empore.

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Das Kopftuch wird in westlichen Gesellschaften als Ausdruck der Zugehörigkeit zum Glauben getragen – Foto Pixabay

Selbst im Jenseits, wo es nach islamischer Vorstellung so viel besser werden soll, geht die schreiende Ungerechtigkeit weiter: Wenn ein muslimischer Mann zum „Märtyrer” wird, werden ihm gemäß Scharia 72 Jungfrauen zugesprochen, die nach jedem  Geschlechtsverkehr wieder zu Jungfrauen werden, um gleich danach vom selben „Märtyrer” nochmals entjungfert zu werden.

Die Belohnung für eine gute Muslimin besteht hingegen darin, dass sie auch im Jenseits bei ihrem Ehemann bleiben darf, während er sich vielleicht mit den 72 Jungfrauen vergnügt.

Der Alltag von muslimischen Gläubigen und damit auch die Rolle islamischer Frauen wird nicht nur von religiösen Texten, sondern auch von jahrhundertealten Traditionen geprägt – Foto Pixabay

Ein Mann darf laut Koran mehrere Frauen heiraten. Die Rolle islamischer Frauen sieht aber nicht vor, dass sie mehrere Männer gleichzeitig haben. Doch sie dürfen theoretisch selbst entscheiden, wann und wen sie heiraten. Das gilt auch für das Recht, ihren Mann per Ehevertrag davon abzuhalten, weitere Frauen zu heiraten. Die zahlreichen Zwangsehen und Vergewaltigungen sprechen eine andere Sprache.

Im Koran gibt es einige Passagen, die als Beweis der Überlegenheit von Männern gegenüber Frauen ausgelegt werden. So spricht Sure 4 beispielsweise davon, dass die Männer „über den Frauen stehen”. Das interpretieren viele Gelehrte so, dass Männer über Frauen bestimmen dürfen.

Die Rolle islamischer Frauen diskutiert der Kiepenkerl

Während muslimische Frauen in vielen Ländern spätestens von der Pubertät an von ihren Familien gezwungen werden, Kopftücher oder auch Ganzkörperschleier zu tragen, entscheiden sich in westlichen Ländern viele Musliminnen freiwillig für das Kopftuch – Foto Pixabay

Der Alltag von muslimischen Gläubigen und damit auch die Rolle islamischer Frauen wird nicht nur von religiösen Texten, sondern auch von jahrhundertealten Traditionen geprägt. Deshalb unterscheiden sich Theorie und Praxis in vielen muslimischen Ländern. Dort werden Frauen durch kulturelle Traditionen viel stärker in ihrem Alltagsleben eingeschränkt, als es der Koran vorsieht.

Während muslimische Frauen etwa in Saudi-Arabien, Pakistan oder im Sudan spätestens von der Pubertät an von ihren Familien gezwungen werden, Kopftücher oder auch Ganzkörperschleier zu tragen, entscheiden sich in westlichen Ländern viele Musliminnen freiwillig für das Kopftuch als Zeichen ihrer Religion – manchmal sogar gegen den Willen ihrer liberalen Familien.

Die Islamkritikerin und Frauenrechtlerin Ayaan Hirsi Ali schreibt in ihrem Buch „Ich klage an”: „Ab der Pubertät werden Millionen von muslimischen Frauen zum Verrichten häuslicher Arbeiten und zu ewiger Langeweile verurteilt, um ihre Unschuld zu bewahren.“

Für Jungen und Männer gelten solche Einschränkungen nicht. Die Krux ist, dass sich die angeblich Strenggläubigen auf eine abwegige Auslegung des Islam berufen.

Nach den militärischen Rückschlägen in Afghanistan ist deutlich geworden, dass es in Islamischen Republiken, in denen das Sharia-Gesetz gilt, müßig ist, für die Durchsetzung von Frauenrechten, das Leben von Soldatinnen und Soldaten aufs Spiel zu setzen und wertvolle Kriegsausrüstung zu opfern. Wegen des Machtmonopols der Männer, Frauen im Haus einsperren zu können und ihnen Bildung zu versagen, können islamisch geprägte Volkswirtschaften häufig nicht alle Bürger ausreichend ernähren. So ist Afghanistan beispielsweise auf Lebensmittelspenden aus Deutschland angewiesen. Fazit: Deutsche Frauen sorgen durch ihre Arbeit dafür, dass etwa die Frauen und ihre Bewacher in Afghanistan genügend zu essen haben.

Zu den islamischen Republiken, in denen die Sharia gilt, gehören neben Afghanistan, Pakistan, der Iran und Mauretanien. Hinzu kommt, dass auch im Norden von Nigeria die Sharia eingeführt wurde. Obwohl die Sharia-Staaten und -Staatsgebiete dem islamischen Recht unterliegen, sind ihre individuellen Gesetze und ihr Regierungsstil durchaus unterschiedlich.

Allen gemeinsam ist jedoch, dass sie sich in der Praxis gegenüber Frauen als absolutistische Diktaturen gebärden. Besonders ausgeprägt ist die Unterdrückung der Frauen in den Gebieten, die von radikalislamischen Fundamentalisten beherrscht sind.

In Afghanistan wird zunehmend deutlich, dass es die Weltgemeinschaft mit einer traditionellen Generation von Taliban-Führern zu tun hat, die Mädchen aus der Schule verbannen und Frauen nicht arbeiten lassen. Die Weltgemeinschaft hat es also nicht mit einer neuen Generation von Taliban zu tun. Es sind immer noch die alten Führer, die sich lediglich politisch und strategisch geschickter verhalten.

Die brutalen Anschläge in Kabul zeigen, dass die Herrschaft der Taliban morbide ist. Es spricht vieles dafür, dass die Attacken vom afghanischen Ableger des „Islamischen Staats“ (IS) und deren Selbstmordattentätern ausgeübt werden. Damit demonstrieren die IS-Kämpfer, dass die Taliban das Land zwar erobert haben, aber nicht unter ihre Kontrolle bringen.

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