Sauerland hilft Menschen in und aus der Ukraine

Demonstrationen und vielfältige Unterstützung für die vom Krieg betroffenen Menschen in der Ukraine finden aktuell westfalenweit mit großem Engagement statt. An dieser Stelle ein besonderer Blick nach Südwestfalen.

Im Sauer- und im Siegerland sind in den nächsten Tagen Demonstrationen geplant. In Iserlohn (Märkischer Kreis) ruft die Kreishandwerkerschaft mit vielen weiteren Beteiligten am Sonntag (13.3.2022) zur Demonstration auf. In Siegen findet am Montag (14.3.2022) eine Demonstration für Frieden und gegen den Krieg in der Ukraine statt.

In Iserlohn: “Aufstehen! Gegen den Krieg in der Ukraine”

Symbol der Kundgebung in Iserlohn, eine Friedenstaube mit den Farben der Ukraine

Symbol der Kundgebung in Iserlohn, eine Friedenstaube mit den Farben der Ukraine – zur Verfügung gestellt von der Kreishandwerkerschaft MK

Auf der Internetseite des Kreishandwerkerschaft im Märkischen Kreis heißt es: “Aufstehen! Gegen den Krieg in der Ukraine! Noch nie war unseren Generationen Krieg so nah, wie augenblicklich!
Menschen in der Ukraine stellen sich mutig vor heranrückende Panzer und riskieren ihr Leben. Bürger der russischen Bevölkerung demonstrieren selbstlos gegen den Krieg und nehmen in Kauf, grundlos verhaftet zu werden. Auch wir müssen aufstehen! Mitgefühl und Betroffenheit reichen nicht aus! Hierzu treffen wir uns am Sonntag, den 13. März 2022 ab 14:00 Uhr auf dem P+R-Parkplatz Hemberg, Hembergstraße, 58636 Iserlohn.”

In Siegen:  „1000 Lichter … für den Frieden“

Die Stadt Siegen ruft die Bürgerinnen und Bürger der Region in der kommenden Woche zur Teilnahme an einer Friedenskundgebung auf: “Ein Zeichen setzen und konkrete Hilfe leisten will die Stadt Siegen mit einer Kundgebung, die am Montag, 14. März, ab 18 Uhr auf dem Platz des Unteren Schlosses stattfindet. Die Veranstaltung steht unter dem Motto „1000 Lichter … für den Frieden“ und wird von der städtischen Kulturabteilung organisiert. Alle Bürgerinnen und Bürger, die ihre Solidarität mit den Menschen in der Ukraine bezeugen und konkrete Hilfe leisten wollen, sind aufgefordert, an diesem Abend auf den Schlossplatz zu kommen. Hier können Sie Kerzen erwerben, aus denen von der Gemeinschaft der Teilnehmenden ein riesiges Friedenssymbol auf der Platzfläche erstellt wird.”

Die Friedenslichter will die Stadt Siegen für 5 Euro pro Stück anbieten. Höhere Beträge sind willkommen. Der Erlös geht als Spende auf das Konto „Siegen hilft“, das von der Stadt Siegen verwaltet wird. Die hier gesammelten Gelder kommen unmittelbar geflüchteten Menschen aus der Ukraine zugute, die in Siegen aufgenommen wurden bzw. noch aufgenommen werden, so die Online-Information aus der Kreisstadt.

Gebäude in Gelb und Blau

Bereits seit Dienstag, 8. März, wird das Obere Schloss in den Farben Gelb und Blau angestrahlt: “Die Farben der ukrainischen Flagge stehen für die Solidarität, die Siegen den Menschen in dem von Russland überfallenen Land entgegenbringt. Die blau-gelben Lichtsäulen werden über die nächsten Wochen weithin sichtbar bleiben.”

Das große Treppenhausgebäude des Firmensitzes in Kirchhundem, das einen Stecker nachahmt, leuchtet nun täglich abends in den Farben der Ukraine - Foto Annika Jentsch, Medienwerk

Das Treppenhausgebäude des Menneckes-Firmensitzes in Kirchhundem leuchtet nun täglich abends in den Farben der Ukraine – Foto Annika Jentsch, Medienwerk

Nicht nur in Siegen ist solch ein Zeichen sichtbar. Auch an vielen anderen Gebäuden, zum Beispiel bei der Bezirksregierung in Arnsberg oder beim Unternehmen Menneckes in Kirchhundem. Das Sauerländer Familien-Unternehmen ist ein Beispiel für das aktuelle Engagement in der heimischen Wirtschaft. Es spendete 100.000 Euro an das „Bündnis Entwicklung Hilft“ und die „Aktion Deutschland Hilft“. Christopher Mennekes, geschäftsführender Gesellschafter: „Der abscheuliche Krieg in der Ukraine macht uns gleichermaßen betroffen und sprachlos. Mit unserer Spende können wir hoffentlich einen kleinen Hilfsbeitrag zur Unterstützung der notleidenden Menschen leisten. Die aktuell an so vielen Stellen gezeigte Geschlossenheit unserer demokratischen Wertegemeinschaft und die große Hilfsbereitschaft auch der deutschen Bevölkerung machen in der dramatischen Lage Hoffnung. Wir alle sind aufgefordert, diese Geschlossenheit und Solidarität in unseren jeweiligen Einflussbereichen zu leben und für Frieden und Freiheit einzustehen.“

Gemeinschaftliche Hilfe im HSK

Dr. Pavlo Akymenko, Regine Hergert und Mariusz Domoradzki von der Ukraine Hilfe in Arnsberg - Foto Anne Celine Michael

Dr. Pavlo Akymenko, Regine Hergert und Mariusz Domoradzki von der Ukraine Hilfe in Arnsberg – Foto Anne Celine Michael

In vielen Orten haben sich Menschen und Organisationen vernetzt und zusammen gefunden um gemeinsame “Ukraine Hilfe” zu leisten, Flüchtlinge zu unterstützten. „Jeder Bürger kann im Rahmen seiner persönlichen Möglichkeiten einen Beitrag zur Hilfe leisten“, berichtet Regine Hergert vom Cafe Prütt aus Neheim, eine der Initiatorinnen der ersten Stunde. Durch die sozialen Netzwerke und erste gemeinsame Aktivitäten haben sich einige Akteure gefunden und machen nun gemeinsame Sache. Nachdem die ersten LWK-Transporte aus Arnsberg bereits in der Ukraine angekommen sind, gibt es nun logistische Fortschritte für die freiwilligen Helfer aus Arnsberg. Dr. Pavlo Akymenko, gebürtig aus der zuletzt so massiv bombardierten Stadt Charkiw und Ehefrau Dr. med. Ivanna Akymenko freuen sich über die unbürokratische Hilfe der Spedition Gössling aus Arnsberg-Niedereimer, die Lagerfläche für das Sammelgut zur Verfügung stellt.
In Freienohl hat das Unternehmen Rose-Handwerk eine provisorische Website für das Hilfs-Netzwerk programmiert. Unter www.rose-handwerk.de/ukraine-hilfe werden die aktuellen Informationen bereitgestellt und laufend ergänzt, zudem gibt es im Hochsauerlandkreis Infos unter www.ukraine-hilfe-arnsberg.de und www.arnsberg.de/ukraine.

Sauerländisch-Polnische Kooperation im Kreis Olpe

Aus dem Kreis Olpe teilt die Stadt Attendorn mit, dass das anlässlich der Flutkatastrophe eingerichtete Spendenkonto  „Attendorn hilft“ wiedereröffnet wurde. In Zusammenarbeit mit Attendorns polnischer Partnerstadt Rawicz sollen Hilfsgüter in die ukrainische Stadt Schytomyr geliefert werden. Dies ist das Ergebnis einer Videokonferenz zwischen den beiden Bürgermeistern Christian Pospischil aus Attendorn und Grzegorz Kubik aus Rawicz. Attendorns polnische Partnerstadt hat eine sehr enge Verbindung in das Nachbarland Ukraine. Viele Menschen aus der Ukraine leben und arbeiten in Rawicz. Die Stadt Rawicz bereitet sich ebenfalls auf eine große Anzahl Geflüchteter vor, Spenden aus Attendorn und dem Sauerland können dabei helfen.

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