Jochem Poensgen zeigt seine Glaskunst

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Glaskunst von Jochem Poensgen wird im Museum Wilhelm Morgner Haus in Soest gezeigt.

Jochem Poensgen zeigt seine Glaskunst

Hinterglasarbeit von Jochem Poensgen – Foto Privatbesitz Joachem Poensgen

Die Glasfenster und Glasgestaltungen von Jochem Poensgen schmücken vor allem Kirchen und werden darüber hinaus von Architekten wegen ihrer architekturbezogenen Glasmalerei als besonderer Blickfang eingesetzt.

Der 1931 in Düsseldorf geborene Künstler lebt seit 1991 in Soest. Jetzt ehrt ihn das Museum Wilhelm Morgner mit einer eigenen Ausstellung, an deren Gestaltung der Künstler mitgearbeitet hat.

Das Museum zeigt vom 12. Dezember bis zum 6. März 2022 Originalglasfenster und Glasbilder von Jochem Poensgen sowie eigens für die Ausstellung geschaffene Zweitausführungen. Außerdem sind Grafiken, Malerei und Hinterglasbilder des Künstlers von 1955 bis zur Gegenwart zu sehen.

Die Ausstellung trägt den Titel „Jetzt und Früher. Werke von 1951 bis 2021“. (Jörg Bockow)

Jochem Poensgen zeigt seine Glaskunst

Das Wilhelm Morgner Museum ist eine der wichtigen Sehenswürdigkeiten in Soest und zeigt aktuell Glasarbeiten von Jochem Poensgen – Foto Stadt Soest

Zur Geschichte des Museum Wilhelm Morgener:

Die ersten Kunstwerke Morgners konnten 1931 erworben werden. Die Stadt Soest kaufte seiner Mutter 32 Ölbilder und 150 Grafiken ab und brachte diese vorläufig im Rathaus unter, in dem nun das „Morgner-Gedächtniszimmer“ entstand. Allerdings war der Zeitpunkt dieser Kunstsammlung denkbar schlecht: Im Dritten Reich fielen Morgners Bilder unter die entartete Kunst und wurden teilweise dazu missbraucht, kaputte Fensterscheiben zu ersetzen, wozu sie aufgrund ihrer großen Ausmaße geeignet waren. Noch heute kann der aufmerksame Betrachter Löcher in den Exponaten erkennen.

Dass die Bilder heute nicht mehr nur provisorisch im Rathaus gelagert werden, sondern in einem eigenen Museum ausgestellt werden können, verdankt die Stadt vor allem dem ehemaligen Stadtdirektor Dr. Gerhard Groot, der die Idee des Wilhelm-Morgner-Hauses ins Leben rief und als treibende Kraft des Projekts bezeichnet werden kann. Der Wiesbadener Architekt Rainer Schell erhielt den Auftrag zur Realisierung. Doch entgegen der allgemeinen Erwartung fand das Bauvorhaben nicht die uneingeschränkte Zustimmung der Soester Bürger. Man warnte vor einer „Überbetonung der Kultur“ in einem „Luxushaus“. Doch je weiter der Bau fortschritt, desto lauter ertönten die befürwortenden Stimmen.

Als Mehrzweckbau errichtet, da anders nicht finanzierbar, beherbergte das Haus ursprünglich Räume für die Volkshochschule, einen Veranstaltungssaal für Theater- und Musikprojekte und einen Jazzkeller. Das Aussehen des heutigen Museums ist somit nur vor dem Hintergrund seiner Entstehungsgeschichte verständlich. Am 26. Oktober 1962 erfolgte schließlich die feierliche Eröffnung des Morgnerhauses, das seitdem seinen entschiedenen Anteil zum Ruf Soests als „Stadt der Kunst“ beiträgt.

Im Jahr 2014 begann der Umbau in ein klimatisch und funktional optimiertes, barrierearmes Gebäude. Das Impluvium, dessen Wasserbecken schon längst nicht mehr existierte, wurde “eingehaust” und in einen Raum zur Präsentation von Werken aus der Stiftung Konzeptuelle Kunst, Sammlung Schroth, umgebaut. Am 9.9.2015 beschloss der Rat den neuen Namen “Museum Wilhelm Morgner”. Da Haus wurde am 21. Mai 2016 wieder eröffnet. Wie in seinen Anfangsjahren hat es nun wieder als Mehrzweckgebäude seinen Platz in der Stadt gefunden, nun aber mit einem musealen Schwerpunkt.

 

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