Mehr Wunscharbeitszeit für Pflegekräfte

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Für Pflegekräfte im Märkischen Kreis soll mehr Wunscharbeitszeit möglich gemacht werden. Das teilt die Märkische Gesundheitsholding am heutigen Donnerstag (29.7.2021) mit. Das Modell “Flexpool” stehe ab sofort Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus fünf Berufsgruppen in der Pflege offen: Gesundheits- und Krankenpfleger, Kinderkrankenpfleger, Altenpfleger, Pflegehelfer sowie Medizinische Fachangestellte.

Setzen das Modell “Flexpool” um: Dagmar Keggenhoff und Swetlana Klaus – Foto Kim Bruse/Märkische Kliniken

Nicht erst seit der Corona-Pandemie stellen Arbeitszeiten für Pflegekräfte einen hohen Belastungsfaktor dar. Oftmals arbeiten sie zu atypischen Zeiten, wie vor 7 Uhr oder nach 19 Uhr. Zudem gehen damit Arbeitseinsätze an den Wochenenden oder nachts einher. In einer jüngsten Umfrage des Deutschen Bundesverbandes für Pflegeberufe (DBfK) gaben rund 30 Prozent der Befragten an, daher regelmäßig über einen Berufsausstieg nachzudenken. Ebenso scheitert es häufig an den Arbeitszeiten, dass Pflegekräfte nach der Elternzeit wieder arbeiten können.

Die Märkischen Kliniken wollen mit der Ausweitung ihres Angebotes neue Wege in der Mitarbeitergewinnung gehen. Pflegedirektorin Dagmar Keggenhoff: “Wir wissen aus Studien, dass viele Pflegekräfte wegen einer privaten Auszeit länger oder ganz ausscheiden, aber unter bestimmten Bedingungen in den Beruf zurückkehren würden. Diese Bedingungen wollen wir gezielt schaffen. Wir sehen darin eine Win-win-Situation für unsere Stationen, die wertvolle Unterstützung erhalten und für unsere Pflegekräfte, denen wir ein maßgeschneidertes Angebot bieten wollen.”

Arbeitszeiten “selbst aussuchen”

Flexpool heißt das Modell mit dem künftig Arbeitszeiten von Pflegekräften einvernehmlich organisiert werden sollen. Swetlana Klaus, stellvertretende Pflegedirektorin, erläutert das Angebot: “Im Flexpool suchen sich Mitarbeiter ihre Arbeitszeit selbst aus und sagen uns einfach, wann und wie lange sie arbeiten möchten. Wir bieten dann die entsprechenden Einsatzmöglichkeiten.” Gleichzeitig, so der weitere Hinweis, haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Flexpool nicht durchgängig eine Station, sondern arbeiten tage- oder wochenweise auf verschiedenen Stationen. Das ermögliche zudem unterschiedliche Fachdisziplinen kennen zu lernen.

Tarifliche Vergütung nach TVöD

Bezahlt wird nach Tarif TVöD. Die Arbeitszeitmodelle der Märkischen Kliniken, so die Information der Märkischen Gesundheitsholding GmbH & Co. KG, “reichen von einem Stundenkontingent von 3 Stunden täglich bis zu 38,5 Stunden pro Woche. Dies ist auch im Rahmen eines 450-Euro-Jobs möglich. Die Vergütung erfolgt ausschließlich nach den Regeln des TVöD, bei vollem Anspruch (anteilig der vereinbarten Arbeitszeit) für bezahlten Urlaub, betriebliche Altersvorsorge, vermögenswirksame Leistungen sowie Fort- und Weiterbildung.” Mit dem Angebot sollen unter anderem Eltern mit Kinderbetreuung, Rückkehrer und Wiedereinsteiger angesprochen werden.

Margareta Maciewska (41), alleinerziehende Mutter von drei Kindern und Gesundheits- und Krankenpflegerin im Flexpool: “Durch die flexiblen Arbeitszeiten habe ich genügend Zeit für meine Kinder, während ich gleichzeitig in meinem Traumberuf weiterarbeiten kann. Ohne dieses Angebot wäre das gar nicht möglich.” Mehr Infos zum Thema bietet die Märkische Gesundheitsholding Interessierten unter anderem online an unter: www.meine-lieblingsstelle.de.

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