Altersgerechte Stadt: Arnsberg findet international Beachtung

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Zum Thema altersgerechtes Arnsberg wird im dortigen Rathaus häufiger Englisch gesprochen und gelesen. Die Bemühungen der Kommune, sich im Sinne einer älter werdenden Bevölkerung altersgerecht zu verändern, findet international Beachtung. Das liegt auch an der indischen Journalistin Priti Salian. Sie hat einen Online-Artikel geschrieben, der sich mit der alternden Gesellschaft beschäftigt und auf große Resonanz stößt. Der Titel: “Is this the world’s most aging-friendly city?” – Ist dies die altersfreundlichste Stadt der Welt? Zuletzt hatte britische Tageszeitung The Guardian den Bericht in seinem Upside-Newsletter aufgegriffen.

Priti Salian (4. v. li.) hat bei ihrem Besuch in Arnsberg auch Kontakte im Seniorenhaus Sankt Anna in Alt-Arnsberg geknüpft - Foto Priti Salian

Priti Salian (4. v. li.) hat bei ihrem Besuch in Arnsberg auch Kontakte im Seniorenhaus Sankt Anna in Alt-Arnsberg geknüpft – Foto Priti Salian

Alternde Bevölkerung ein weltweites Thema

Ein Stipendium mit mehrmonatigen Aufenthalt in Deutschland und ein offenes Ohr im Arnsberger Rathaus machten es Priti Salian möglich, sich im ausgiebig im Sauerland mit Aspekten einer älter werdenden Bevölkerung auseinander zu setzen. Sie hatte erfolgreich Kontakt zu Martin Polenz aus der Arnsberger “Fachstelle Zukunft Alter” aufgenommen. “Wir haben sie nach Arnsberg eingeladen, unsere Konzepte vorgestellt und mit zahlreichen Menschen in Kontakt gebracht, die ihre unterschiedlichen Perspektiven schildern konnten”, erinnert sich Martin Polenz. Während ihrer Recherche sprach die Journalistin unter anderem mit Mitgliedern des Seniorenbeirats, den Organisatorinnen des Café Zeitlos und den Redakteurinnen und Redakteuren des SICHT-Magazins. Ein Fazit ihrer Erfahrungen, die sie in Arnsberg gemacht hat, lautet: ‘Die Stadt Arnsberg ist ein Prototyp dafür, wie Städte auf der ganzen Welt ihren älteren Bewohnerinnen und Bewohnern helfen können, sich zu entwickeln’.

Viel Interesse am “Prototyp” aus Arnsberg

Nicht nur die indische Journalistin interessiert sich da für die Bemühungen in Arnsberg: Die Frage, wie dieser “Prototyp” genau funktioniert, kommt mittlerweile aus den verschiedensten Bereichen. Martin Polenz: “Ich habe Anfragen von Unternehmen, Städten, Stiftungen und Forschungsprojekten erhalten, die mehr erfahren möchten.” Für die Arbeit seines Teams ist dieses Feedback eine Bestätigung dafür, dass Arnsberg auf dem richtigen Weg ist. “Wir haben uns in Arnsberg im Vergleich zu vielen anderen Städten früh auf den Weg gemacht, gute Rahmenbedingungen für das Leben im Alter zu schaffen. Im Zentrum steht der Gedanke der Zusammenarbeit mit allen, die in diesem Feld tätig sind oder sein wollen”, erklärt Polenz und erläutert weiter: “In einer älter werdenden Gesellschaft müssen wir die gebaute und auch die soziale Umwelt anpassen, um ein selbständiges Leben auch im Alter zu unterstützen. Viel wurde hier bereits erreicht, aber viel bleibt auch noch zu tun. Arnsberg hat sich von Anfang an nach guten Beispielen und funktionierenden Ansätzen umgesehen und viel von anderen gelernt. Und wir freuen uns sehr, wenn wir jetzt unsere Erfahrungen weitergeben können, die andere inspirieren und motivieren.”

Journalistin international unterwegs

Hintergrund: Priti Salian ist eine indische Journalistin aus Bangalore, die aus Indien, Deutschland und Uganda über Menschenrechte, soziale Gerechtigkeit und Kultur berichtet hat. Ihre Arbeiten sind in The Guardian, BBC, NBC News, Stanford Social Innovation Review, Devex, National Geographic und vielen anderen Medien erschienen. 2019 war sie als “Media Fellow” der Robert Bosch Stiftung in Deutschland unterwegs, um sich unter anderem mit Fragen der alternden Gesellschaft auseinanderzusetzen.

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