Ausnahmekünstler aus Österreich auf Burg Vischering

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Ausnahmekünstler aus Österreich auf Burg Vischering: Die Ausstellung „Hermann Nitsch. Farbe als Material“ öffnet am 13. Juni.

Ausnahmekünstler aus Österreich auf Burg Vischering

Hermann Nitsch: Schüttbild mit Malerhemd, 2017, Acryl auf Leinwand (Copyright: VG Bild-Kunst, Bonn 2021)

Diese Ausstellung dürfte für Gesprächsstoff sorgen: Mit dem Österreicher Hermann Nitsch präsentiert die Burg Vischering vom kommenden Sonntag (13. Juni 2021) an einen internationalen Ausnahmekünstler. Denn schon seit langem zählt Nitsch – Aktionist, Maler, Grafiker, Komponist und Bühnenbildner – zu den vielseitigsten, aber auch umstrittensten zeitgenössischen Künstlern – er ist eben ein Ausnahmekünstler.

Zur Eröffnung der Ausstellung um 17 Uhr lädt der Kreis Coesfeld herzlich nach Lüdinghausen ein. Nach der Begrüßung durch Stellvertretende Landrätin Angelika Selhorst führt Kunsthistorikerin Dr. Gabriele Hovestadt in das faszinierende Oeuvre des Künstlers ein. Insgesamt 18 Werke von Nitsch zeigt der Kreis bis zum 26. September 2021 in den Räumen der Vorburg.

Im Mittelpunkt der Ausstellung „Hermann Nitsch. Farbe als Material“ stehen auf Burg Vischering die sogenannten „Schüttbilder“. Nitsch, geboren 1938 in Wien, beschäftigte sich im Zuge seiner Arbeit am „Orgien Mysterien Theater“ in den 1960er-Jahren intensiv mit den kreativen Möglichkeiten des Rinnens, Schüttens und Schmierens. Als Teil provokativer Aktionen gestaltete der Ausnahmekünstler im Rhythmus seiner Bewegungen und der Impulsivität seiner Gefühlseruptionen folgend Leinwände.

Die Aktionen, bei denen es um das intensive sinnliche Erleben verschiedenster Substanzen und Flüssigkeiten geht, werden in den folgenden Jahren immer provokativer. Das Leben als Passion deutend und den Malprozess als Inbegriff der Passion verstehend, ging Nitsch so weit, Blut und andere Substanzen als Malmittel zu verwenden. In den 1980er-Jahren erhob der Künstler seine „Schüttbilder“ zu eigenständigen Werken. Nitsch selbst bleibt durch seine im Bild eingefügten – und zuvor bei der Arbeit getragenen – Malhemden anwesend und animiert den Betrachter, sich mit dem Malvorgang zu identifizieren und mit ihm ins Bild einzutreten.

Interessenten können sich ab sofort für den Besuch der Vernissage am Sonntag auf der Internetseite der Burg Vischering anmelden. Am Eröffnungstag selbst ist neben einem Lichtbildausweis ein negativer Coronatest oder ein Immunisierungsnachweis vorzulegen.

Im weiteren Verlauf ist die Ausstellung dann dienstags bis sonntags von 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr zu sehen. Der Eintrittspreis beträgt 3,50 Euro. Nähere Informationen, auch zu den aktuell geltenden coronabedingten Zugangsregelungen, sind online zu finden. Die Ausstellung ist Teil des Münsterland-Festivals 2021 und findet in Kooperation mit der Düsseldorfer Galerie Geuer & Geuer statt.

Die Burg Vischering, gleich auf zwei Inseln in den Stauteichen der Stever am Nordwestrand der Stadt Lüdinghausen gelegen, ist ein Paradebeispiel für die Adelskultur im Münsterland. Seit 1972 dient sie als Kulturzentrum und Museum, das vom Kreis Coesfeld betrieben wird.

Museum. Kunst. Kultur. Unter diesem Motto erwartet Besucher des altehrwürden Gemäuers ein breitgefächertes Programm für Jung und Alt. Mitmachen und Ausprobieren werden bei einem Besuch der Burg großgeschrieben. Wechselnde kulturhistorische Präsentationen und hochkarätige Kunstausstellungen lassen die Herzen der Kunstliebhaber höherschlagen. Musikfans kommen bei einer großen Bandbreite von Konzerten, darunter die renommierte Reihe „BurgJazz“ auf ihre Kosten. Für Familien gibt es zahlreiche Feste und Veranstaltungen, wie das jährlich stattfindende Ritterlager, die Zaubergala, Kindertheater und vieles mehr. Pädagogische Mitmachprogramme für Schulklassen, Kindergärten und Familien runden das Angebot der Burg ab.

Die Burg Vischering fungiert zudem als Portal zur über 100 Adelshäuser umfassenden Burgen und Schlösserlandschaft Münsterland.

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