Lippeverband und Naturschutz: Sein blau-oranges Gefieder macht ihn unverwechselbar, seine Leibspeise sind kleine Süßwasserfische und er fühlt sich an gesunden Gewässern besonders wohl: Die Rede ist natürlich vom Eisvogel. Immer wieder werden die bunt schillernden Vögel auch im Lippe-Gebiet gesichtet – dabei finden sie nicht überall geeignete Brutplätze. Im Rahmen seiner Biodiversitätsinitiative hat der Lippeverband (www.EGLV.de) jetzt in Gelsenkirchen zwei „Eisvogelwände“ am Wasser aufgestellt, wie es jetzt in einer Pressemitteilung heißt.
Eisvögel benötigen zum Nisten und Brüten steile Uferabbrüche. “Als Brutröhre bauen sie eine bis zu einem Meter lange Höhle ins Erdreich”, erklärt Gunnar Jacobs, Artenschutz-Experte beim Lippeverband. Geeignete Uferkanten sind aber gar nicht so leicht zu finden. Eine Alternative: speziell angefertigte Eisvogel-Nisthilfen, so der Lippeverband.
Zwei dieser perfekt an die Bedürfnisse der Höhlenbrüter angepassten „Eisvogelwände“ wurden nun an geeigneten Gewässerabschnitten am Erdbach und am Picksmühlenbach in Gelsenkirchen aufgestellt. Die künstlichen Bruthöhlen bieten der bedrohten Vogelart vorübergehend geeignete Nistplätze. Im Laufe der Zeit entwickeln sich durch die Renaturierungen wieder natürliche Steilufer am Gewässer und die schillernden Fischer sind nicht mehr auf die Spezial-Unterkünfte angewiesen, heißt es weiter.
Für den Wasserwirtschaftsverband sind die Eisvögel an der Lippe und ihren Nebenläufen gern gesehene Gäste: Sie bevorzugen fischreiche, ruhig fließende, klare Flüsse und Bäche und sind somit ein wichtiger Indikator für den guten Zustand von Gewässern. Daher ist jeder Eisvogel, der im Lippe-Gebiet brütet und jagt, auch eine Bestätigung für die erfolgreichen Renaturierungsarbeiten des Lippeverbandes, der so in der Vergangenheit schon neuen Lebensraum für zahlreiche Arten geschaffen hat, so die Pressemitteilung.
Der Gesamtbestand der Eisvögel in Europa wird auf etwa 120.000 Brutpaare geschätzt – 4.500 bis 7.000 brüten davon in Deutschland. Der Eisvogel steht in Deutschland auf der sogenannten Vorwarnliste der bedrohten Arten. Besonders der technische Ausbau von Fließgewässern und Gewässerverschmutzung, die sich negativ auf das Nahrungsangebot auswirken, setzten dem Eisvogel zu. Gewässerbegradigungen mit Steinbefestigungen haben ihm seinen Lebensraum genommen. Im Norden des Ruhrgebietes heißt es nun = Gelsenkirchen: Lippeverband hilft dem Eisvogel.
Lippeverband, www.eglv.de
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