Pilotprojekte widmen sich dem Anbau von Cannabis

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Pilotprojekte widmen sich dem Anbau von Cannabis: In den Niederlanden und in Dänemark wird unter staatlicher Kontrolle Cannabis angebaut.

Pilotprojekte klären Hanfanbau

In den Niederlanden und in Dänemark wird Cannabis unter staatlicher Aufsicht angebaut – Foto Pixabay

Der Anbau von Cannabis ist immer noch ein sehr heikles Thema, obwohl sich immer mehr für eine vollständige Legalisierung aussprechen. Selbst in den Niederlanden, wo man in Amsterdam schon seit Jahren Gras ganz legal kaufen kann, war der Anbau eigentlich illegal, wurde nur nicht strafrechtlich verfolgt, wie hierzulande.  

Doch nun gibt es ganz neue Pilotprojekte in den Niederlanden, sowie in Dänemark, die quasi im Kleinen versuchen, wie es wäre, wenn der Anbau vollständig legalisiert würde. Zum Vergleich: hier darf bisher nur Nutzhanf mit einem THC-Gehalt von unter 0,2 Prozent angebaut werden.  

Die Pilotprojekte sollen klären: Was passiert also, wo es legalisiert wurde und auf welche Art gehen unsere Nachbarländer dabei vor? 

Pilotprojekte in den Niederlanden: 10 Teststädte 

In zehn verschiedenen Städten darf in den Niederlanden nun ganz legal Marihuana aus staatlich kontrolliertem Anbau verkauft werden. Diese Regelung trat erst in diesem Jahr in Kraft und ist daher noch so neu, dass es keine Testergebnisse gibt. Die Städte beinhalten übrigens nicht Amsterdam! Eine Voraussetzung für die Teilnahme einer Stadt lautete, dass alle ihrer Coffeeshops ausschließlich das kontrollierte Cannabis verkaufen dürfen, worauf sich die Händler in Amsterdam nicht einigen konnten.  

Pilotprojekte klären Anbau von Cannabis

Der Gebrauch von Cannabis wird in vielen Ländern heftig diskutiert – Foto Pixabay 

Diese Tests sollen klären, ob die Drogenkriminalität gesenkt wird und ob gesundheitliche Schäden limitiert werden, wenn Cannabis von Händlern wie Zamnesia kontrolliert angebaut wird. Diese Phase soll vier Jahre lang laufen, danach wird sich die Regierung die Ergebnisse ansehen und eventuell über eine gänzliche Legalisierung entscheiden. Doch bis dahin wird noch viel Zeit vergehen, die Mühlen des Staates mahlen bekanntlich langsam.  

Pilotprojekte in Dänemark: Cannabis als Medizin 

Seit 2018 darf Cannabis in Dänemark unter den Auflagen einer staatlichen Lizenz zur Verwendung als Medikament angebaut werden. Und damit noch genug: um die Produktion anzukurbeln gibt es sogar steuerliche Vorteile und Subventionen für die Wissenschaft rund ums Gras. Dabei ist es egal, ob die Firma, die Cannabis anbaut, aus Dänemark stammt oder nicht. Zunächst wurde dies als Testprojekt mit einer Genehmigung für vier Jahre, also bis 2022 zugelassen, doch alle Zeichen deuten darauf hin, dass die Genehmigung verlängert oder gar unbefristet wird.  

Die Dänen können Cannabis bislang noch nicht vollständig von der Krankenkasse bezahlt bekommen (Ausnahme Palliativpatienten), doch ein Marktwachstum wird immerhin die Preise senken. Seit Neuestem erlaubt die dänische Regierung sogar den Export der Produkte in andere EU-Länder.  

Fazit 

Bislang laufen die Versuche noch nicht lange genug, um zu sagen, ob beispielsweise die Fragen der Niederlande auf eine gewünschte Weise beantwortet werden können. Es steht auch noch vollkommen zur Frage, ob Cannabis zukünftig in diesen Ländern wie der Tabak und Alkohol vollkommen legalisiert wird.  

In Dänemark ist soweit ein Erfolg zu verzeichnen und das obwohl die Kassen Medikamente voll erstatten und Cannabis nur zum Teil. Je mehr Ärzte die Pflanze der Chemie vorziehen, desto stärker wird mit der Zeit auch der Druck auf die Krankenkassen, um die Behandlung zu übernehmen.  

Diese zwei Länder setzen mit ihren individuellen Maßnahmen ein Zeichen, dass Cannabis wahrscheinlich im Laufe der nächsten Jahre irgendwann vollständig legalisiert werden wird. Diese Tests sind vermutlich nur eine Zwischen– oder Kompromissphase, in der Kritiker ihre Meinung äußern und unabhängige wissenschaftliche Ergebnisse vorgelegt werden können. Es bleibt somit spannend, zu sehen, ob sich auch in Deutschland eines Tages etwas in dieser Richtung tun wird.  

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