Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) unterstützt die Geschichtswerkstatt Französische Kapelle (GFK) in Soest mit 100.000 Euro bei der Neugestaltung der Gedenkstätte “Französische Kapelle” in Kooperation mit weiteren Geschichtsvereinen im Dachgeschoss von Block 3 der alten Adam-Kaserne. Das teilte der LWL jetzt mit.
„Mit unserer Förderung können wir einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, die etablierte und durch zivilgesellschaftliches Engagement getragene Gedenkstätte zu erhalten, weiter zu entwickeln und zu professionalisieren“, erklärte LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger. Dafür hat das LWL-Museumsamt für Westfalen ein Grobkonzept entwickelt, das die GFK nun modifiziert umsetzen möchte. Für die Einrichtung der neuen Gedenkstätte stellt die Stadt Soest 500 Quadratmeter im Dachgeschoss von Block 3 der alten Kaserne zur Verfügung und trägt die Kaltmiete, heißt es weiter.
Mit dem Zuschuss will die GFK das Dachgeschoss so ausbauen und einrichten, dass sie es für museale und gedenkstättenpädagogische Zwecke nutzen kann. Dazu will sie unter anderem Trockenbauwände errichten, den Estrich ausbessern und teilweise erneuern sowie Bandschutz-Türen und behindertengerechte sanitäre Einrichtungen einbauen. Außerdem will die Geschichtswerkstatt Exponat-Beleuchtung, museumstechnisches Inventar wie Vitrinen und Stellwände sowie die nötige Infrastruktur wie Empfangstresen und Schließfächer anschaffen.
Die „Französische Kapelle“ im Dachgeschoss eines Kasernenblocks haben während des Zweiten Weltkrieges französische Kriegsgefangene abgetrennt, ausgestaltet und für Gottesdienste genutzt. Zu dieser Zeit war auf dem Gelände ein Kriegsgefangenenlager für französische Offiziere untergebracht. In der Nachkriegszeit wurde die Kaserne von belgischen Streitkräften genutzt. Die Französische Kapelle steht als geweihter Gottesraum allen Interessierten zu Andachten und Gottesdiensten zur Verfügung. Die GFK selbst veranstaltet zweimal jährlich Andachten. Zur Vereinstradition gehören alljährlich stattfindende Kreuzweg-Andachten. Grundlage dafür ist der Kreuzwegzyklus von Guillaume Gillet, der ihn während seiner Gefangenschaft 1944 malte. Der Kreuzweg führt die Gläubigen durch den ganzen Block 3 der Adam-Kaserne bis hinauf in die Kapelle. Dort endet er mit einem Friedensgebet. Diese Andacht wird von einem Geistlichen begleitet.
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