Kunst in Kinderhaus: „Kunst am Rand“

Kunst in Kinderhaus – hier in Münster startet die Ausstellung „Kunst am Rand“. Kunst hat es in Corona-Zeiten besonders schwer. Daher gibt es in Münster-Kinderhaus keine Vernissage, keinen Sektempfang und keine festliche Reden. Die Eröffnung fand in Kinderhaus im Stillen statt. Dennoch kamen viele neugierige Besucher nach Kinderhaus.

Kunst in Kinderhaus: Yoana Tusharova- bitte nehmen sie platz – Foto: Jörg Bockow

Trotzdem sind die Veranstalter in Kinderhaus heilfroh, dass ihr besonderes Ausstellungsformat stattfinden kann. „Kunst am Rand“ ist eine der ersten Kunstausstellungen, die nach den Lockerungen in Corona-Zeiten wieder gezeigt werden kann.

Seit Sonntag, den 7. Juni ist die Ausstellung „Kunst am Rand“ in Kinderhaus zu besichtigen. Viele Besucher kamen bereits am ersten Tag, um sich mit dem Fahrrad oder zu Fuß auf den vorgezeichneten Rundkurs zu machen. Bei gutem Wetter war dies ein großer Spaß. Die Kunst ist auf jeden Fall einen Ausflug wert.

Kunst in Kinderhaus: Hans-Joachim Hugenroth – Abschied – Foto: Jörg Bockow

Die Ausstellung in Kinderhaus findet in diesem Jahr vom 7. Juni bis zum 27. September statt. Zum dritten Mal stellen Künstlerinnen und Künstler ihre neuen Arbeiten am Rande von Münster im Stadtteil Kinderhaus aus. Darunter bekannte Namen aus Münster, aber auch überregional haben sich Teilnehmer gemeldet. Eine größere Gruppe von Künstlern kommt aus den Niederlanden.

Kunst in Kinderhaus: Lotje de Lussanet – Lucy – Foto: Jörg Bockow

An der Ausstellung „Kunst am Rand“ nehmen die folgenden Künstlerinnen und Künstler teil: beeldbouw, Tony Boiso, Stefan Brandenberg, Lotje de Lussanet, Luzia-Maria Derks, Helmut Dick, Brigitte Dunkel, Er_ich.eS, Anne Fellenberg, Ria Geerdink, Uli Haarlammert, Klaus-Dieter Hedwig, Jens Henning, Jörg Holst, Hans-Joachim Hugenroth, Martha Inagan, Francisco Iturralde,  JoAnn, Kirsten Kaiser, Peter Kaiser, Georg Koeniger, Anne Kückelhaus, Raphaela Kula, Andreas Laugesen, Hiske Loomans-de Sonnaville, Martina Lückener, Stephanie Lüning, Kirsten Mühlbach, Isabel Oestreich, Silke Rehberg, Henning Rosenbrock, Hiltrud und Achim Schieffer, Dirk Schlichting, Felix Schöpper, Christiane Schöpper, Sarah Schrot, Sandra Silbernagel, Sebastian Springer, Ruth Stuckenberg, Yuana Tuzharova, Thomas Ungruh, Piet van Dijk, Hubertus “August” Wallenhorst und Volker Wessendorf.

Kunst in Kinderhaus: Sandra Silbernagel – Ohne Titel – Foto: Jörg Bockow

Die Arbeiten hängen in Büschen und Bäumen, stehen auf Wiesen und Weiden und sind mitunter gut versteckt. Der Besuch von „Kunst am Rand“ erinnert in Teilen an eine Schnitzeljagd. Man muss schon seine Augen aufhalten, um manches zu entdecken, das sich gut im Gebüsch versteckt und hoch oben im Gehölz verbirgt. Es gibt viele verrückte Ideen sowie irrwitzige Installationen und Performances, deren Sinn sich nicht ohne weiteres erschließt. So spazieren viele der Besucher auch leicht irritiert von Werk zu Werk. Immerhin gibt es immer wieder einen Anlass sich auszutauschen und miteinander zu sprechen. So kommen Besucher ins Gespräch und machen sich gemeinsam ihre Gedanken.

Kunst in Kinderhaus: Raphaela Kula – Performance – Foto: Jörg Bockow

Das Ausstellungsformat hat sich längst einen guten Namen gemacht. Es wird weit über den Stadtteil Kinderhaus und die Stadt Münster hinaus wahrgenommen. Die Arbeiten werden an fünf Orten präsentiert, die ansonsten kaum mit Kunst in Verbindung gebracht werden: Gut Kinderhaus, ein landwirtschaftlicher Integrationsbetrieb, die Anlagen des Sportclubs Westfalia Kinderhaus, die tatsächlich von Wald umgebene Waldschule, das alte Pfarrhaus St. Josef und der Außenbereich am historischen Gebäude des Lepra- und Heimatmuseums.

Die Ausstellung ist eine Herausforderung für die 44 teilnehmenden Künstler, weil sie sich auf die örtlichen Gegebenheiten einlassen mussten. Für die Besucher kann das zu einem Vergnügen werden. Sie können sich die Kunst bei einem Spaziergang durch den verträumten Rand des Stadtteils Kinderhaus auf einem Rundweg erschließen.

Kunst in Kinderhaus: Andreas Laugesen: Trojanisches Pferd (Room in Space III) – Foto: Jörg Bockow

Bei „Kunst am Rand“ werden rund 50 Positionen präsentiert. Kuratoren der Ausstellung sind wie in den Vorjahren Jochen Koeniger und Dr. Annette Georgi. Alle Arbeiten nehmen am Wettbewerb um den Kunstpreis Kinderhaus teil, der von der Bezirksvertretung Münster-Nord ausgelobt wird und mit 2.500 Euro dotiert ist.

Die Jury für den Kunstpreis Kinderhaus besteht aus Merle Radtke (Leiterin Kunsthalle Münster), Ekkehard Neumann (Vorsitzender Westdeutscher Künstlerbund) und Dr. Stephan Trescher (Kunsthistoriker).

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog, der vielleicht dem ein oder anderen bei seinem Kunstrundgang auf die Sprünge helfen kann.

Der Träger von Kunst am Rand ist das Kap. 8, eine Einrichtung des Kulturamtes der Stadt Münster.

www.kunstamrand.de/

http://buergerhaus-kinderhaus.de/

Comments

  1. Regina Ruß says

    Hallo, ich habe in der ersten Woche gleich zweimal den Rundweg gemacht. Einmal mit einer Gruppe Senioren, die noch gut zu Fuß waren. Es war tatsächlich mehrfach ein richtiges Suchen der Kunstwerke – aber in der “richtigen” Reihenfolge ok. Beim zweiten Mal war ich mit dem Fahrrad unterwegs (4 Pers.) und vom Gut Kinderhaus anders herum, daher meine dringende Bitte, da es sich um einen Rundweg handelt, den man bekanntlicherweise in beiden Richtungen begehen kann, diesen auch in beiden Richtungen auszuschildern!! Das habe ich vermisst und bei dem (professionellen) Ruf dieser Ausstellung sollte dieses Equipement doch selbstverständlich sein!
    Kunst soll doch von allen Seiten und für alle ZUGÄNGLICH sein. 🙂
    Herzliche Grüße und bleiben Sie gesund.

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