Wie an allen Universitäten in NRW hat das Sommersemester 2020 auch an der Ruhr-Universität Bochum (RUB) am 20. April begonnen – ganz nach dem Motto vollwertig aber anders. Das bedeutet, die Studierenden können weitestgehend wie gewohnt ihr Studium fortsetzen, Credits Points sammeln, aber eben über Online-Lehre. Und wie lief diese an?
Die Zahlen zeigen, dass das breite digitale Lehrangebot, das Dozenten und Dozentinnen in den fünf Wochen seit Mitte März 2020 erstellten, gut ankommt. Insgesamt bietet die RUB in diesem Semester 6.120 Lehrveranstaltungen an. Im Vergleich zum letzten Sommersemester sind das nur acht Prozent weniger. In der ersten Woche nutzten 20.000 Studierende und Lehrende die Lernplattform Moodle für ihre Seminare und Vorlesungen. 5 Millionen Seitenaufrufe wurden gezählt. Ein noch nie dagewesener Ansturm auf die Lernplattform, die an der RUB seit 2009 im Einsatz ist.
Virtuelle Vorlesungen, Seminare und Übungen
Die RUB entschied sich dazu, das Videokonferenztool Zoom für die digitale Lehre anzuschaffen. Darüber trafen sich in der ersten Woche bereits mehr als 50.000 Personen und verbrachten etwa 28.000 Stunden in den virtuellen Begegnungsräumen mit Vorlesungen, Seminaren und Übungen. Zu Beginn der Woche sorgten die vielen Seitenaufrufe von Moodle und dem RUB-Mailprogramm hin und wieder für Teilausfälle. Im Hintergrund arbeiteten die IT-Services der RUB aber dafür, dass diese schnell behoben wurden. Von Tag zu Tag lief die IT an der RUB besser.
“Die Online-Lehre mit Webkonferenzen funktioniert weitestgehend ruckelfrei und besser, als ich gedacht habe. Ich bin froh, dass die RUB ein solch breites Angebot macht und ich mein Studium am Ende des Semesters, wie geplant, abschließen kann”, sagt Masterstudentin Saskia Skonetzki. Die RUB-Prorektorin für Lehre und Internationales, Prof. Dr. Kornelia Freitag, ist glücklich: “Ich danke allen Lehrenden, die sich so engagiert und ideenreich in kürzester Zeit auf die neue Situation eingestellt haben. Und genauso gilt mein Dank den vielen Kolleginnen und Kollegen aus Verwaltung, IT-Services und dem Zentrum für Wissenschaftsdidaktik, die mit ihrem großen Einsatz den digitalen Start ermöglicht haben.”
Digitalisierungsstrategie zahlt sich aus
Die Umstellung der Präsenzlehre auf digitale Angebote musste innerhalb kürzester Zeit erfolgen. Dabei machte sich bezahlt, dass die RUB schon seit 2017 eine Digitalisierungsstrategie besitzt und verfolgt und in den letzten Jahren auch jede Fakultät für sich ein eigenes Digitalisierungskonzept erstellt hat.
Und wie sieht es inhaltlich aus? Die Juristische Fakultät bietet zum Beispiel an, dass Studierende in Arbeitsgemeinschaften juristische Fälle bearbeiten, die ihnen in Podcasts vorgestellt werden. Zum Download und Hören zu Hause. Und in den Sozialwissenschaften gibt es unter anderem eine internationale Video-Vorlesungsreihe zum Thema Migration und Corona mit Studierenden und Lehrenden aus acht europäischen Staaten. An allen Fakultäten werden vielfältige digitale Angebote umgesetzt, Vorlesungsfolien werden mit Audiodateien versehen, Videos aufgenommen und Gruppenarbeit über Videokonferenzen durchgeführt.
Die RUB hat aber auch die weitere Entwicklung der Lehre im Blick. “Auch wenn es viele positive Rückmeldungen gibt, sind sicherlich auch noch Themen und Bereiche der digitalen Lehre vorhanden, in denen weiter Unterstützung und Verbesserung möglich ist”, sagt Dr. Frank Wissing aus dem RUB-Dezernat für Hochschulentwicklung und Strategie. Deshalb plant er mit seinem Team, die Lehrenden und die Studierenden im laufenden Semester zu ihren Digitalisierungserfahrungen zu befragen. Die Ergebnisse sollen helfen, das Angebot vielseitiger zu gestalten. Damit die digitale Lehre an der RUB auch weiterhin ein Erfolg für alle wird.
Die Digitalisierungsstrategie der RUB ist unter https://uni.ruhr-uni-bochum.de/de/digitalisierung-der-lehre zu sehen.
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