Auf dem höchsten Berg in NRW

Man mag es drehen und wenden, wie man will: Der Kahle Asten mit seinen 841,9 Metern ist maximal – aufgerundet – 842 Meter hoch und kann den Titel „Bekanntester Berg im Sauerland“ zu Recht für sich in Anspruch nehmen. Der höchste Punkt im „Land der 1000 Berge“ ist er aber nicht …

Der Aufstieg auf den Feldstein garantiert eine tolle Aussicht; Foto: Peter Kracht

In der Tat: Der höchste Berg des Sauerlandes ist der Langenberg, ein bewaldetes, kaum wahrnehmbares „Gipfelchen“, auf dem Gebiet der Stadt Olsberg und dicht an der Grenze zu Hessen gelegen. Er bringt es auf 843 Meter über NN und ist damit wahrhaftig um einen Meter höher als der König der Sauerländer Berge …

Eine schöne Rundwanderung zum höchsten Berg ist vom Sauerländischen Gebirgsverein (SGV) ab Olsberg-Bruchhausen als örtlicher Rundweg B 3 ausgeschildert worden. Bruchhausen ist insbesondere bekannt durch die gleichnamigen Steine, die natürlich einen ausgedehnten, eigenen Besuch verdienen. Die vier Felsen auf dem Istenberg (der höchste ist der Bornstein mit 92 Metern) sind immerhin schon etwa 370 Millionen Jahre alt. Das Gebiet ist als Nationales Naturmonument ausgezeichnet und überdies ein wichtiges Bodendenkmal: Mehrere Wälle haben die Anlage in der Antike und im frühen Mittelalter geschützt – wer sie gebaut hat und was sie genau schützen sollten (ein Heiligtum?) ist völlig unbekannt. Schriftliche Quellen gibt es keine, aber jede Menge Theorien …

Der höchste Berg Nordrhein Westfalens ist geschafft. Nun verdienen sich die Wanderer eine Pause; Foto: Olsberg Tourismus

Der Langenberg-Rundweg startet etwas unterhalb von Schloss Bruchhausen an der katholischen Pfarrkirche St. Cyriakus. Dem Kapellenweg folgen wir bis zu seinem Ende, dann geht es in die Felder. Ein gutes Stück verläuft der Weg zunächst parallel zum Rothaarsteig, führt dann aber weiter ostwärts zur Landesgrenze in Richtung Hessen. Und dann kommt er auch schon langsam ins Blickfeld, der Langenberg. Bis zur Grenze nach Hessen mögen es 300 Meter sein, der Gipfel ist kaum auszumachen. Ein schlichter Felsbrocken mit einer metallenen Platte informiert darüber, dass man sich auf dem höchsten Gipfel Nordrhein-Westfalens befindet. Damit der Langenberg mehr Aufmerksamkeit bekommt, hat man 2010 ein Gipfelkreuz aufgestellt. Immerhin! Für den Höchsten in Nordrhein-Westfalen!

Vom Langenberg aus geht es zum Nachbargipfel auf dem Sternrodt, wo es eine Sommerrodelbahn gibt. Danach führt der Weg durchs Medebachtal zurück nach Bruchhausen, wo sich ein alter Spruch leider bestätigt: „Früher war alles besser“! Der stimmt zwar nicht immer, aber bis vor zwei Jahren gab es im Gutscafé selbstgebrautes Bornsteiner Bier, ein wahrer Genuss: Leider fehlt seitdem ein Betreiber für die Brauerei, heißt es vor Ort – schade, denn Bornsteiner Bier war ein starkes Stück Heimat!

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