Zaun als Übergangslösung im Streit um Wisente

Westfalen – Die Wisente im Rothaargebirge sollen künftig in einem weiträumig eingezäunten Gebiet leben. Darauf haben sich Artenschützer, Waldbauern und Politiker am 27. März verständigt. Die freilebenden Wisente im Wittgensteiner Land haben sich in den vergangenen Jahren zu einem echten Touristenmagnet entwickelt. Waldbesitzer beklagen sich aber über die zunehmenden Baumschäden durch die Wildrinder.

Die „WisentWelt“ bei Bad Berleburg vereint eine Vielzahl attraktiver Angebote:

  • Artenschutz: die freilebenden Wisente im Rothaargebirge
  • „Wisent-Wildnis am Rothaarsteig“: das Besucherareal mit einer zweiten Herde zum Staunen aus nächster Nähe.
  • Wisent Hütte: die außergewöhnliche Gastronomie in uriger und einzigartiger Landschaft.
  • Wisent-Erlebnisausstellung: die interaktive Schau zu Geschichte und Leben der Wisente.
  • Naturerlebniszentrum Wisent-Welt: Natur- und Umweltwissen für Schulklassen und andere Gruppen.
  • „Kleiner Wisent“: Abenteuerspielplatz an der „Wisent-Wildnis“

Für die nächsten drei bis fünf Jahre soll die frei lebende Wisentherde nach dem Kompromiss der Koordinierungsgruppe in einem neu abgegrenzten Projektgebiet gehalten werden. Der Vorschlag geht auf NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser zurück. Sie hatte ins Gespräch gebracht, das Projektgebiet künftig im Wesentlichen auf im Eigentum des Landes Nordrhein-Westfalen liegenden Staatswaldflächen zu verlagern, teilt der Kreis Siegen-Wittgenstein mit.

Wisente

Die Wisentherde im Rothaargebierge soll eingezäunt werden. Foto: www.wisent-welt.de

Die Fläche der WisentWelt ist etwa 1500 Hektar groß und soll so eingezäunt werden, dass andere Wildtiere und Wanderer den Zaun passieren können. Zudem sollen die Tiere durch so genannte Lenkungsfütterung dazu gebracht werden, ihr Streifgebiet auf das neue Projektgebiet zu begrenzen.

Mit dem Kompromiss ist ein Jahre lang schwelender Streit zumindest für den geplanten Übergangszeitraum von bis zu fünf Jahren beigelegt. Denn seit der Auswilderung der Tiere im Jahr 2013 hatte es immer wieder Klagen von Waldbauern im Sauerland gegeben, weil die Herde ihre Bäume beschädigt hatte. Im vergangenen Jahr hatte sich sogar der Bundesgerichtshof mit dem Fall beschäftigt, aber noch keine Entscheidung getroffen.

Wisente sind die größten Landsäugetiere Europas. Sie werden bis zu drei Meter lang und etwa 1,90 Meter hoch. Erwachsene Bullen können bis zu einer Tonne Gewicht auf die Waage bringen. Europaweit gibt es nur noch wenige frei lebende Herden.

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