Coesfeld: Orchester spielt Streicher-Potpourri

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Coesfeld – Kolja Blacher, deutscher Violinen-Virtuose, gibt am 10. Februar gemeinsam mit dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn ein „Play and Lead“-Konzert: Blacher hat die Leitung des Orchesters vom Konzertmeisterpult aus inne und spielt zugleich als Violinen-Solist. Ausgesuchte Werke für ein Streicher-Orchester verschiedenster Epochen erklingen an diesem Konzert-Abend.

Violin-Virtuose Kolja Blacher tritt im Konzert Theater Coesfeld auf

Mit Georg Philipp Telemann, Felix Mendelssohn-Bartholdy, Jean Sibelius und Leonard Bernstein präsentieren sie den Reichtum und die stimmliche Vielfalt der Streicherliteratur. Zum Gedenken an Bernstein, der im letzten Jahr seinen 100-sten Geburtstag gefeiert hätte, spielen die Musiker seine komponierte Serenade nach Platons „Gastmahl“.

Die Szene, die Bernstein lebendig in seiner Partitur nachzeichnet, handelt von dem Philosoph Sokrates, der sich mit Vertretern der Athener High Society über die Liebe unterhält. Dies beginnt zunächst als gepflegte Herrenrunde, endet dann aber in einem handfesten Trinkgelage. Das Württembergische Kammerorchester Heilbronn und Kolja Blacher wurden für ihre Präsentation dieses Stücks von den Kritiken hochgelobt. Der Spiegel online bezeichnete sie als „eine mustergültige Beigabe zum allseitigen Gedenken“.

Weiteres Highlight des Abends ist die Ouvertüre „Der geduldige Sokrates“ des deutschen Komponisten Georg Philipp Telemann. Es geht wieder um Sokrates, der dieses Mal im barocken Rahmen der komischen Oper auftritt, und zwar als geduldiger Doppelehemann zwischen seinen zwei zankenden Ehefrauen. Ein Philosoph im Doppelpack, der die Rhetorik der Saiten anstimmt. Telemanns konturreiche Musik, siedelt sich zwischen venezianischen Einflüssen und mit leichten Verweisen auf Mozart an. Als einen internationalen Star und “Mozart des 19. Jahrhunderts”, wurde nach heutigen Begriffen Felix Mendelssohn Bartholdy betitelt.

Das Orchester wird das Konzert d-Moll für Violine und Streicher zum Besten geben, das er seinem früh verstorbenen Geigenlehrer und Freund Eduard Rietz widmete. Mit Barthodys Vorliebe für die Tonart d-Moll, gehört er zu den bedeutendsten romantischen Komponisten, indem er die Formstrenge des Barocks mit romantischer Gefühlswärme verband.

Einer der wichtigsten Komponisten Finnlands ist Jean Sibelius, er stand am Übergang der Spätromantik zur Moderne und schrieb Valse Triste, OP.44. Dieses Musikwerk ist Teil einer Bühnenmusik zum Schauspiel „Kulema“ (Der Tod). Sein komponierter Totentanz fokussiert geschickt die Endzeitstimmung in einem Walzer und ist eines seiner meist gespielten Stücke. Von ihm stammt auch die Suite für Violine und Streicher OP. 117, die zu hören sein wird. Das Württembergische Kammerorchester Heilbronn setzt mit stilsicherer künstlerischer Vielfalt Maßstäbe, so auch an diesem Abend. „Die Württemberger zählen zu den Spitzenensembles in Europa, und sie spielen fürwahr virtuos“, schreibt die Frankfurter Neue Presse über sie.

Karten gibt es zu den Preisen 29,- Euro | 35,-  Euro| 39,- Euro an der Kasse des Theaters, unter der kostenfreien Hotline (Tel. 0800/539 6000), an der Theaterkasse im WBK (Osterwicker Str. 29)

www.konzerttheatercoesfeld.de

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