Ob Bronze, Edelstahl, Titan oder Stein – Wolfgang Lamché ist ein Bildhauer, wie er im Buche steht. Seine Arbeiten sind mal filigran und detailversessen, mal beschwingt, voller Fantasie und meist sehr kraftvoll. Jedes Material verwandelt sich unter seinen Händen und mit seiner Kreativität in große Kunst.
Die Vielseitigkeit des Künstlers aus Ennigerloh ist beeindruckend – er arbeitet abstrakt und findet ebenso klare wie spektakuläre Formen, parallel dazu formt er naturalistische, mitunter lebensgroße Plastiken.
Wolfgang Lamché lebt, wohnt und arbeitet in Ennigerloh. Der Garten um das Haus hat sich mit den Jahren zum reinsten Skulpturenpark entwickelt. Hier gibt es mehr und unterschiedlichere Kunstwerke zu sehen als in manchem Museum. Über 100 Skulpturen und Plastiken sind aktuell in Ennigerloh zu bewundern. Sie sollen Auftraggeber und Kunstsammler auf Ideen bringen und Begehrlichkeiten wecken. Tiere sind ein bevorzugtes Motiv. Diese, von Lamché liebevoll „Viecher“ genannt, bilden einen kleinen Zoo innerhalb des Parks. Von der Schnecke über Hausschweine bis zu Pferden in jeder Größe sind sie zu sehen.
Pferde haben es dem Bildhauer besonders angetan. Ihm gelingt es auf faszinierende Weise, ihren kraftvollen Ausdruck und ihre anmutige Körpersprache festzuhalten. Gerade erst hat er auf dem internationalen Pferdesport-Turnier CHIO in Aachen fünf große Plastiken aus Bronze ausgestellt, bei denen die unterschiedlichen Gangarten und Bewegungsabläufe detailliert in Form gegossen sind. Diese Kunstwerke, „Horses in Motion“ betitelt, kommen gerade bei Reitern und Pferdenarren besonders gut an. Die Edition aus Bronze ist streng limitiert, so dass sich jeder Käufer und Sammler sicher sein kann, etwas Besonderes erworben zu haben.
Wolfgang Lamché ist ein gefragter Bildhauer. Seine Kunstwerke haben Liebhaber in aller Welt, sei es in Asien, Australien, Amerika oder in vielen Ländern Europas – und natürlich in Deutschland. Der Bildhauer überzeugt durch „eine Leidenschaft, die keine Leiden schafft, sondern immer wieder Freude und Bewunderung hervorruft.“ Lamché lässt sich gerne auf Anfragen und spezielle Kundenwünsche ein. Sie sind sozusagen das Salz in der Suppe. „Jede neue Geschichte ist für mich eine neue Herausforderung“, lacht der inzwischen 70-jährige Bildhauer. In besonderem Maße betrifft dies Arbeiten, die als Kunst am Bau in Auftrag gegeben werden.
Wolfgang Lamché lässt sich bei einer Ortsbesichtigung vom Genius Loci inspirieren und entwickelt für jedes Unternehmen und jedes Gebäude eine ganze eigene Formensprache. Bevorzugtes Material ist dabei Edelstahl. Namhafte Weltkonzerne wie Thyssen-Krupp oder auch Siemens, Kommunen, Institutionen, Banken und Firmen unterschiedlicher Größe haben den Künstler beauftragt, Kunst- werke zu schaffen, die einen hohen Wiedererkennungswert haben und so etwas wie die Visitenkarte des Unternehmens darstellen. „Nach einem Auftrag muss die Idee dazu aber erst wachsen“, sagt Wolfgang Lamché. Nein, Kopfschmerzen oder schlaflose Nächte bereite ihm das nicht, berichtet er. „Ich kann darauf vertrauen, dass etwas Neues entsteht, das von dem entsprechenden guten Bauchgefühl begleitet und für gut befunden wird.“ Meist sind seine Arbeiten genial schlicht in der Form – nicht selten tonnenschwer – dabei elegant, anmutig und geradezu beschwingt setzen seine Kunstwerke unübersehbare Akzente vor oder in Firmengebäuden.
Seine Skulpturen und Objekte sind markant und fallen immer ins Auge. Ihre Formensprache ist modern und klar. Sich festlegen auf einen Stil, das mag er nicht. Er ist davon fasziniert, parallel an verschiedenen Ausdrucksformen zu arbeiten. Die in ihrer Art scheinbar so extrem unterschiedlichen Arbeiten sind für ihn kein Widerspruch, sondern Ergebnis zweier Energiequellen, aus denen er schöpft. Sein Credo: Wer das Naturalistische beherrscht, kann durch Reduzieren auch die Abstraktion ästhetisch vermitteln. Es gibt wohl nur wenige Künstler, die wie Lamché in zwei so unterschiedlichen Genres tätig und in beiden gleichermaßen erfolgreich sind.
Seine abstrakten Kunstwerke entstehen im Kopf. Skizzen benötigt er nur wenige. Die konkrete Umsetzung ist seine Bestimmung. Bei naturalistischen Plastiken geht Lamché freilich anders vor. Aktuell arbeitet er an der Umsetzung eines lebensgroßen Fohlens in Bronze. Für eine solche Auftragsarbeit werden bis zu 100 Fotos geschossen, ein kleines Video gedreht und das lebendige Modell vermessen – schließlich soll die spätere Plastik einmal genauso aussehen wie das Modell. Aber ehe ein lebensgroßes Pferd bei einem Käufer im Garten steht, vergehen bis zu sieben Monate. Das Modellieren ist ein zeitaufwendiger Prozess. In der Gießerei braucht es anschließend noch einmal gut zwei Monate, ehe die Bronze aus der Form entlassen wird und auskühlen kann. Gut Ding will Weile haben.
Bildhauer Wolfgang Lamché, Ostenfelder Str. 32, 59320 Ennigerloh, Tel. 02524/7500, www.lamche.com
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