Dortmund – Ein imposantes Gebäude im Zentrum der City, der Hauptbahnhof ist nur einen Steinwurf weit entfernt. Das Museum für Kunst und Kulturgeschichte Dortmund hat seit knapp drei Jahrzehnten eine der feinsten Adressen der Stadt und ist das Herzstück der Dortmunder Museumslandschaft. In dem 1924 erbauten repräsentativen Gebäude, das heute das Herzstück vom gerne auch “Mukuku” genannten Museum für Kunst und Kulturgeschichte ist, residierte einst die Stadtsparkasse, bis sie in einen vielstöckigen Zweckbau in der Innenstadt umsiedelte.
Gleich fünf Museen befinden sich unter einem Dach und sind rund um eine stilvolle Rotunde – der einstigen Kassenhalle – angeordnet. Das älteste Museum seiner Art im Ruhrgebiet präsentiert sich als gelungene Kombination aus Kunst- und Geschichtsmuseum. Denn die Sammlungen sind so geschickt miteinander verzahnt und verwoben, dass man bei einem Rundgang über die vier Etagen in eine Art atemloser Zeitreise von der Ur- und Frühgeschichte bis ins 20. Jahrhundert durchlaufen kann.
Die Reise im Zeitraffer beginnt im Erdgeschoss in der Steinzeit: Archäologische Funde geben einen kulturgeschichtlichen Überblick über unseren Lebensraum und seine Bewohner in ur- und frühgeschichtlicher Zeit. Die Objekte stammen aus Ausgrabungen. Es sind Feuersteingeräte, Grab- und Gebrauchskeramik oder seltene Metallobjekte aus der Altsteinzeit bis zum Frühmittelalter. Der spätrömische Goldschatz – vor Ort in Dortmund gehoben – wird in einer Schatzkammer präsentiert. Die spektakulären Funde aus dem griechischen und dem etruskischen Altertum stammen aus einer Privatsammlung.
Das Museum für Kunst und Kulturgeschichte hat eine bewegte Historie: Auf Anregung des Historikers und Gymnasiallehrers Eduard Roese beschloss die Stadtverordnetenversammlung am 25. Juni 1883, eine „Sammelstelle“ für historische und künstlerische Gegenstände anzulegen. Erster Leiter wurde der Zeichenlehrer Albert Baum, der eine umfangreiche Sammlung anlegte. Zwischen 1899 und 1905 war sie im damals frisch restaurierten Alten Rathaus beheimatet. 1911 wurde sie im gerade freigewordenen Oberbergamt untergebracht, das 1872–75 nach einem Entwurf des Berliner Architekten Gustav Knoblauch errichtet worden war und für die neue Nutzung nach den Plänen des Stadtbaurats Friedrich Kullrich umgebaut worden war. Das „Städtische Kunst- und Gewerbe-Museum“ bestand dort aus 70 Räumen und umfasste zu dieser Zeit archäologische Fundstücke sowie kunstgewerbliche und heimatkundliche Objekte. Vor allem unter der Leitung des Kunsthistorikers Rolf G. Fritz, der 1934 zunächst kommissarisch eingesetzt wurde, wurde die Sammlung neu geordnet und um Kunstobjekte erweitert, vor allem um Gemälde der Romantik. In der Kriegszeit wurde die Sammlung ausgelagert und dadurch vor der Zerstörung gerettet. In dieser Zeit erhielt die Sammlung auch den heutigen Namen.
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