Coesfeld: Der Blutdurst von Graf Dracula

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Coesfeld – Wo er zubeißt, da fließt Blut. Vor den spitzen Eckzähnen von Graf Dracula ist kein Hals sicher. Und das Monster in Lars Helmers Inszenierung am Landestheaters Detmold ist alles andere als vertrauenswürdig. Mit seinen langen Fingern erinnert er an einen Bruder im vampirischen Geiste. Denn wie Nosferatu zieht es auch den transsylvanischen Blutsauger Dracula aus seiner Heimat in die Ferne.

“Dracula” im Konzert Theater Coesfeld – Foto: Landestheater Detmold

Das viktorianische London ist sein Ziel. Nicht etwa, weil er plötzlich Geschmack am mondänen Leben der Großstadt gefunden hätte. Im Gepäck seines Rechtsanwalts Jonathan Harker sieht er ein Foto von dessen Verlobter Mina, die unweigerlich seinen Blutdurst weckt. Und wo ein schöner Hals ist, da sind Draculas Zähne und die seiner Getreuen nicht weit. So treibt er im viktorianischen London sein Unwesen – bis ihn der erfahrene Vampirjäger Van Helsing zur Strecke bringt.

Lucius Wolter als gräflicher Blutsauger lässt weder stimmlich noch schauspielerisch Wünsche offen. Von so einem Beißer lässt sich die Mina der Angelina Biermann gerne umwerben. – Foto: landestheater Detmold

Die Hauptfigur aus Bram Stokers Roman von 1897 wurde bald vom Literatur- zum Filmhelden. Und nachdem Komponist Frank Wildhorn mit seiner Vertonung des Klassikers „Jekyll & Hyde“ einen überwältigenden Erfolg erzielt hatte, nahm er sich mit „Dracula“ einen weiteren Horrorfilmklassiker vor.

Die Inszenierung vom Landestheater Detmold macht aus ihren Vorbildern keinen Hehl. Schattenspiele, harte Hell-Dunkel-Kontraste, Szenen in Zeitlupe, langfingrige Gespielinnen verweisen auf die Filme wie Murnaus „Nosferatu“ oder Coppolas „Dracula“. Lucius Wolter als gräflicher Blutsauger lässt weder stimmlich noch schauspielerisch Wünsche offen. Von so einem Beißer lässt sich die Mina der Angelina Biermann gerne umwerben. Das Orchester des Landestheaters Detmold unter Leitung von Mathias Mönius spielt mit viel Pathos und umschifft doch geschickt die Klippen des Kitsches.

Karten gibt es zu den Preisen von 29 Euro /  35 Euro / 39 Euro an der Kasse des Theaters, unter der kostenfreien Hotline (Tel. 0800/539 6000), an der Theaterkasse im WBK (Osterwicker Str. 29) www.konzerttheatercoesfeld.de

www.konzerttheatercoesfeld.de

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