Pumpenhaus: Auf Reisen mit der Diva

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Münster – Im Pumpenhaus Münster wird vom 23. bis 25. Februar Tuğsal Moğuls Stück DER KLEINE SPATZ VOM BOSPORUS aufgeführt.

Tuğsal Moğul : DER KLEINE SPATZ VOM BOSPORUS im Pumpenhaus

Nicht nur in Frankreich wird ein singender Spatz verehrt. Die Mireille Mathieu der Türkei heißt Sezen Aksu und ist eine mindestens ebenbürtig glänzende Diva. Begleitet von ihrer Musik erzählt der Münsteraner Theatermacher Tuğsal Moğul in DER KLEINE SPATZ VOM BOSPORUS die Geschichte einer Wurzelsuche. Und folgt dabei Aksus Motto:  „Jeder sollte singen. Singen ist gut für die Gesundheit!“

Tuğsal Moğul : DER KLEINE SPATZ VOM BOSPORUS im Pumpenhaus

Sezen Aksu stammt aus der Provinzstadt Sarayköy und ist in der Ägäismetropole Izmir aufgewachsen. Heute lebt die mit Abstand erfolgreichste Popsängerin der Türkei in Istanbul. Aksu ist seit über 30 Jahren im Geschäft und mittlerweile auch schon über 60 Jahre alt, trägt aber immer noch den Beinamen „Minik serҫe“ – „winziger Spatz“. Das Besondere: ihre Musik besitzt eine verbindende Kraft, die in ihrer Heimat noch die tiefsten gesellschaftlichen Gräben zu überbrücken vermag. Der bekannte türkische Kolumnist Ismet Berkan schrieb mal über die Diva: „Wenn sie Bühne betritt, passiert immer wieder das Gleiche: Türken, Kurden, Rechte, Linke, Frauen mit Kopftuch und Frauen ohne, sie alle singen lautstark Aksus Lieder“.

Tuğsal Moğul : DER KLEINE SPATZ VOM BOSPORUS im Pumpenhaus

Jetzt hat sich der Münsteraner Theatermacher Tuğsal Moğul von ihrer Musik zu dem Stück DER KLEINE SPATZ VOM BOSPORUS inspirieren lassen. Mit Schauspielerin Christiane Hagedorn in der Hauptrolle und begleitet von der Band „Anahtar-Bahnhof“ (Ahmet Bektaş, Ömer Bektaş, Jens Pollheide, Martin Scholz) erzählt der Regisseur die Geschichte einer Frau, die zwischen den Kulturen lebt und sich auf die Suche nach ihren Wurzeln begibt. Aufgewachsen ist sie in Ost-Berlin – mit einem türkischen Vater, der zur Sehnsuchtsfigur wird und eine Reise quer durch Europa und durch die deutsch-türkische Geschichte anstößt. Getragen von den Liedern des „winzigen Spatzes“.

Tuğsal Moğul – ausgebildeter Anästhesist – ist dem Pumpenhaus schon seit seinem Debütstück HALBSTARKE HALBGÖTTER verbunden, in dem er Ärzte zwischen Höhenflug und Überforderung zu Wort kommen ließ und das 2011 zum Heidelberger Stückemarkt eingeladen wurde. In SOMNIA standen Patienten auf einer Intensivstation im Mittelpunkt des Geschehens, in DIE ANGEHÖRIGEN deren Familie und Verwandte. Die Trilogie erarbeitete  Moğul zusammen mit seinem Ensemble „Theater Operation“. In der Folge entstanden politisch-dokumentarische Abende wie „Die deutsche Ayşe“ oder „Auch Deutsche unter den Opfern“, ein Recherche-Projekt zum NSU-Komplex.

Mit DER KLEINE SPATZ VOM BOSPORUS realisiert Moğul nun erstmal ein musikalisches Projekt, mit dem er dem Motto von Sezen Aksu nachspürt: „Jeder sollte singen. Singen ist gut für die Gesundheit“.

Der kleine Spatz vom Bosporus
Karten: 13 Euro / erm. 8 Euro

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