Münster – „Bittet, so wird euch gegeben“: Dieses biblische Jesuswort könnte als Leitgedanke über dem traditionsreichen 40-stündigen Gebet im St.-Paulus-Dom Münster stehen. Anlässlich des Hochfestes der Bekehrung des Apostels Paulus findet es in diesem Jahr von Freitag bis Sonntag, 27. bis 29. Januar, statt.
In diesem Jahr findet von Freitag bis Sonntag, 27. bis 29. Januar, das 40-stündige Gebet statt – Foto: Jörg Bockow
„Im Bistum Münster und damit auch im Dom als dessen Mutterkirche hat die Anbetung Jesu Christi in der heiligen Eucharistie eine lange Tradition“, erklärt dazu Dompropst Kurt Schulte. Dabei beten ihm zufolge die Gläubigen stellvertretend in den Anliegen der Weltkirche, der Kirche von Münster und aller Menschen. „Wenn – wie beim 40-stündigen Gebet – die Allerheiligste Eucharistie außerhalb der Heiligen Messe verehrt wird, drückt dies den Glauben an die Gegenwart Jesu Christi in Brot und Wein aus“, erläutert Schulte weiter, „in dieser Gegenwart dürfen wir ganz ruhig werden und uns mit all unseren Anliegen ganz Gott überlassen.“ In diesem Sinne prägen Zeiten der stillen Anbetung das 40-stündige Gebet.
Im Rahmen des 40-stündigen Gebets beginnt am Freitag und Samstag – nach einer Heiligen Messe jeweils um 7 Uhr –um 8 Uhr ein Choralamt, nach dem das Allerheiligste Altarsakrament jeweils ausgesetzt und in das Westchor übertragen wird. Dort ist bis jeweils 12 Uhr stille Anbetung. An die reguläre 12.15 Uhr-Messe schließen sich wiederum Aussetzung, Übertragung und stille Anbetung an.
Um 18 Uhr findet an beiden Tagen eine Vesper im Westchor statt. Dabei singt die Schola der Klarissen am Dom.
Am Sonntag werden die Sonntagsmessen wie üblich um 7 Uhr, 8.15 Uhr, 10 Uhr und 18.30 Uhr gefeiert. Das Kapitelsamt ist dann um 11.45 Uhr, es singen die Männerstimmen der Dommusik. Anschließend ist die Übertragung des Allerheiligsten ins Westchor und Beginn der Betstunden.
Die Schlussandacht mit Sakramentsprozession, Te Deum und sakramentalem Segen zelebriert Bischof Dr. Felix Genn. Sie beginnt um 17 Uhr. Bei der Sakramentsprozession werden Domklerus, Priesterkandidaten, Klarissenschwestern, Domkustoden und Mitglieder des Großen Kalands das Allerheiligste mit brennenden Kerzen begleiten. Dazu werden Sakramentslieder gesungen. Die musikalische Gestaltung übernimmt das Vokalensemble Mädchenchor.
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