Unterwasserstation zur Sonderausstellung

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Münster – Das größte technische Ausstellungsstück der neuen Wasser-Ausstellung im LWL-Museum für Naturkunde in Münster ist eine Unterwasserstation. Sie wurde am Donnerstag (11.8.) angeliefert. Die sechs Meter lange und 20 Tonnen schwere Unterwasserstation war in der Ostsee und im Bodensee im Einsatz. Sie stand zuletzt auf der Insel Dänholm (Stralsund). Ein Schwertransport brachte die Unterwasserstation nach Münster. Auf dem Museumsvorplatz soll sie Besucher auf die Ausstellung hinweisen.

Die Unterwasserstation wird reisebereit gemacht auf der Insel Dänholm bei Stralsund. Foto: Romy Kiebel/Deutsches Meeresmuseum

Die Unterwasserstation wird reisebereit gemacht auf der Insel Dänholm bei Stralsund.
Foto: Romy Kiebel/Deutsches Meeresmuseum

“Wasser bewegt”, so der Titel der neuen Sonderausstellung, ist ab dem 30. September im Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) zu sehen. Wie man im 20. Jahrhundert den Meeresgrund erforschte, zeigen Museumsdirektor Dr. Jan Ole Kriegs und die Ausstellungsmacherinnen Jana Johe und Vanessa Rüttler unter anderem mit der Unterwasserstation. Es ist so groß und schwer, dass es nur vor dem Museum stehen kann. “Die Traglast der Brücke vom Dänholm nach Rügen reichte für das gewaltige Gewicht der Station nicht aus – durch das Abmontieren der 4 Tonnen schweren Füße klappte es gerade so”, erzählt der Biologe.

Das Ausstellungsteam, Museumsdirektor Dr. Jan Ole Kriegs, Vanessa Rüttler und Jana Johe, sind erleichtert, dass die Anlieferung und der Aufbau der Unterwasserstation auf dem Museumsvorplatz problemlos gelungen ist. Foto: LWL/Fiall

Das Ausstellungsteam, Museumsdirektor Dr. Jan Ole Kriegs, Vanessa Rüttler und Jana Johe, sind erleichtert, dass die Anlieferung und der Aufbau der Unterwasserstation auf dem Museumsvorplatz problemlos gelungen ist. Foto: LWL/Fiall

Leihgabe aus Stralsund

Die Unterwasserstation BAH-I, eine Abkürzung für Biologische Anstalt Helgoland-I, ist eine Leihgabe vom Deutschen Meeresmuseum in Stralsund. “Dieses Exponat steht für den Entdeckerdrang in den 1960er Jahren. Es ging um nicht weniger als die Erforschung des Meeresbodens für das Überleben der Menschheit.” sagt Kriegs.

“Die Unterwasserstation BAH-I wurde im Jahre 1968 von der Firma Babcock in Oberhausen gebaut. Es war die erste deutsche Station dieser Art. Sie diente dazu, den Meeresboden zu erforschen und Erfahrungen über das Forscherleben isoliert auf äußerst beschränktem Raum zu sammeln”, erklärt Kriegs. In der Unterwasserstation finden zwei Taucher Platz. Sie wurden mit der Station auf den Meeresboden in 50 Metern Tiefe heruntergelassen. Die Taucher konnten dann über mehrere Tage in dem Labor wohnen. Über eine Luke im Bauch konnten sie auch Freitauchgänge zu Forschungszwecken unternehmen. In den Jahren 1968 und 1969 wurde die Unterwasserstation in der Ostsee und im Bodensee eingesetzt. Die gewonnenen Erkenntnisse dienten vor allem der eher der technischen Weiterentwicklung. “In den 1960er und 1970er-Jahren herrschte Entdeckerdrang in den Weltraum und vor allem in die Tiefen der Meere.”, sagt Kriegs. “Man hatte errechnet, dass beim Wachstum der Weltbevölkerung schon bald die Grenzen der Ernährung erreicht werden würden und suchte am Meeresboden nach neuem Lebensraum.”, so Kriegs weiter.

Die mannshohen Füße der Unterwasserstation mussten vor Ort wieder angeschraubt werden. Für den Transport wurde sie vorher abmontiert. Foto: LWL/Steinweg

Die mannshohen Füße der Unterwasserstation mussten vor Ort wieder angeschraubt werden. Für den Transport wurde sie vorher abmontiert. Foto: LWL/Steinweg

Hintergrund zur Ausstellung
Das LWL-Museum für Naturkunde in Münster zeigt ab dem 30. September 2016 die inklusive Sonderausstellung “Wasser bewegt – Erde Mensch Natur”. Auf 1.200 Quadratmetern lernen Besucher, welche Herausforderungen der Lebensraum Wasser birgt. In der Ausstellung werden Lebewesen vorgestellt, die perfekt an das Leben im Wasser oder an Leben ohne Wasser angepasst sind. Die Ausstellung ist dank Brailleschrift, einem speziellem Audioguide und Tastmodellen für Menschen mit Sehbehinderung genauso geeignet wie für Sehende oder für Hörbehinderte. Begleitend zur Ausstellung werden museumspädagogische Programme für Kinder und Jugendliche sowie Führungen für Erwachsene angeboten.
www.wasser-bewegt.lwl.org

LWL-Museum für Naturkunde / Westfälisches Landesmuseum mit Planetarium
Sentruper Str. 285 / 48161 Münster

Telefon: 0251 591 6050

www.wasser-bewegt.lwl.org

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