Sauerland Initiativ in Iserlohn: Was muss passieren, damit die innovativen Unternehmen in der Region auf dem Weg in die digitale Zukunft nicht von unzureichenden Rahmenbedingungen ausgebremst werden? Diese Kernfrage stand im Mittelpunkt einer Podiumsdiskussion zum Thema “Wirtschaft 4.0” im Rahmen der Mitgliederversammlung von “Sauerland Initiativ” bei der Winner Spedition GmbH & Co. KG in Iserlohn-Letmathe. Unter der Leitung von Jörg Bartmann, journalistischer Berater von Sauerland Initiativ, diskutierten Dr. Jens Heidenreich, Geschäftsführer der Phoenix Feinbau GmbH & Co. KG (Lüdenscheid), Klaus-Peter Hennig, Vorsitzender des Verwaltungsrates der Krankenkasse VIACTIV (Bochum) und Dennis Köhler, Geschäftsführer Lichtforum NRW (Arnsberg).
Aktueller Aufhänger der Diskussion war eine von Sauerland Initiativ initiierte kleine Anfrage der CDU-Landtagsfraktion zur regionalen Verteilung von Kompetenzzentren für die Beratung insbesondere mittelständischer Unternehmen zum Thema Wirtschaft 4.0. Diese Anfrage hatte eine, so Jörg Bartmann, “mehr als unbefriedigende” Antwort des Düsseldorfer Wirtschaftsministers Garrelt Duin zur Folge. Grund genug für die Unternehmervereinigung Sauerland Initiativ, darauf zu drängen, dass die Region “bei Bund und Land bei diesem für die heimische Wirtschaft elementar wichtigen Zukunftsthema den Druck erhöht”. In diesem Sinne argumentierten auch die Diskussionsteilnehmer aus ihren unterschiedlichen Blickpunkten
Unverzichtbare Voraussetzung für die Umsetzung der Vision Wirtschaft 4.0 in Form einer konsequenten Vernetzung aller Bereiche ist eine flächendeckende Versorgung der Region mit schnellen, leistungsfähigen Internetverbindungen. Gerade hier gibt es in vielen Teilen des Sauerlandes noch erheblichen Investitionsbedarf.
Innovationspreis Sauerland 2016
Bestandteil der Mitgliederversammlung waren auch die üblichen Regularien wie Tätigkeits- und Kassenbericht, Vorstandswahlen sowie der Ausblick auf die weiteren Projekte des laufenden Geschäftsjahres. Einstimmig für weitere vier Jahre im Amt bestätigt wurde Vorstandsmitglied Gustav Edelhoff (Lobbe Holding, Iserlohn).
Aktuell läuft die Ausschreibung des mit 10.000 Euro dotierten “Innovationspreises Sauerland”. Gesucht werden diesmal “Innovative Unternehmenskonzepte für die Verbesserung der Infrastruktur in der Region.”
Die Bewerbungsfrist endet am 10. Juli 2016. Tobias Metten, stellvertretender Vorsitzender von Sauerland Initiativ, betonte noch einmal die große Bandbreite des Ausschreibungsthemas, das nicht nur die klassischen großen Infrastrukturthemen wie Verkehrsverbindungen und Datenautobahnen umfasse, sondern auch kleinere regionale Projekte wie zum Beispiel Ideen zur Verbesserung der WLAN-Versorgung in städtischen und ländlichen Bereichen sowie Initiativen zur Verbesserung der Strukturen auf den Themenfeldern Gesundheit, Soziales und Sport. Auch das Flüchtlingsthema bietet nach Ansicht der Vorsitzenden Karin Schulze Ansätze für auszeichnungswürdige Projekte im Sinne des Innovationspreises Sauerland. Wesentliches Kriterium für eine Prämierung sei der innovative Ansatz.
Ein weiterer Schwerpunkt der Aktivitäten der Unternehmer-Vereinigung Sauerland Initiativ wird auch weiterhin die Stärkung der Regionalmarke Sauerland sein.
Gut leben und gut arbeiten – diese Kombination funktioniert im Sauerland perfekt, denn hier schlägt das starke Herz von Südwestfalen – der drittgrößten Wirtschaftsregion Deutschlands. Hier sind zahlreiche Weltmarktführer zuhause, hier spielt die erste Liga der Global Champions. Gesunde mittelständische Strukturen, ausgeprägter Unternehmergeist über Generationen und die Leidenschaft für Innovationen bilden die solide Grundlage für sichere, moderne Arbeitsplätze und hervorragende Karrierechancen.
Sauerland Inititiativ und die starke Marke Sauerland
Um die Ansprüche und Bedürfnisse von Frauen im Hinblick auf ihre Arbeitsplatz-Perspektiven in der Region geht es in einer aktuellen Studie, die die Fachhochschule Südwestfalen in Zusammenarbeit mit Sauerland Initiativ, dem Hochsauerlandkreis und der Südwestfalen-Agentur durchführt. Befragt werden dazu noch in diesem Monat rund 2.000 Frauen im Alter zwischen 18 und 64 Jahren. Vor dem Hintergrund von demographischem Wandel und Fachkräftemangel sind Frauen ein interessantes Potential für den heimischen Arbeitsmarkt.
Welches Potential bietet die Regionalmarke Sauerland für eine ganzheitliche Weiterentwicklung? Im Rahmen des Projektes “Das neue Sauerland” werden zurzeit in einem gemeinsamen Projekt mit dem “Sauerland-Tourismus” zahlreiche interessante thematische Ansätze entwickelt. Bestandteil dieses Projektes ist ein umfangreiches Buch, in dem prominente und profilierte Sauerland-Markenbotschafter ihre ganz persönliche Sicht auf das neue Sauerland beschreiben. Gleichzeitig soll dieses Markenbuch als Bestandsaufnahme funktionieren – für das, was in der Region und für die Region typisch und charakteristisch ist. Und damit fundierte Grundlagen liefern für eine ganzheitliche Weiterentwicklung des Markenbildes.
Zum Abschluss der Mitgliederversammlung stellte Organisator Peter Göbel den Stand der Vorbereitungen für die Oldtimer-Rallye “Sauerland Klassik 2017” vor. Die erste Veranstaltung dieser Art 2015 war ein Riesenerfolg – nicht nur für den Veranstalter, sondern auch für die Region: In 386 Veröffentlichungen mit einer Reichweite von über 10 Millionen Lesern wurde bundesweit über diese Rallye berichtet.
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