Ausstellung: Arbeiten von Guido Lipken

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Münster – Mit Blick auf die Premiere der Oper „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ von Bertolt Brecht und Kurt Weill in der Inszenierung von Generalintendant Ulrich Peters zeigt das Theater Münster im Oberen Foyer ausgewählte Arbeiten des Wuppertaler Künstlers Guido Lipken, der sich seit 25 Jahren mit dem Werk des Komponisten auseinandersetzt.

Generalintendant Dr. Ulrich Peters mit Künstler Guido Lipken vor dem Gemälde „Die einen sind im Dunkeln“

Generalintendant Dr. Ulrich Peters mit Künstler Guido Lipken vor dem Gemälde „Die einen sind im Dunkeln“

Lipkens Begeisterung für Kurt Weill gründet sich in der inspirierenden Kraft seiner Musik, die im Spannungsfeld von Harmonie und Dissonanz ein breites Bild emotionaler Charaktere und Individuen beschreibt. In der bildkünstlerischen Umsetzung greift Lipken bevorzugt Einzelfiguren heraus, die er in klar strukturierten, tektonisch eindeutigen Räumen positioniert. Vor zumeist monochromem oder auf bloße Andeutungen beschränktem Hintergrund heben sich die Figuren scharf konturiert ab, um in eine direkte Zwiesprache mit dem Betrachter zu treten. Bisweilen in einer expressiven, pastosen Farbigkeit, dann wieder in einer pastellenen, porzellanen Ästhetik gehalten, werden den Großfiguren vielfach sprechende Requisiten beigegeben, die auf ihre dramatische Herkunft aus einem Bühnenstück verweisen.

Einem spärlich bekleideten Macheath mit Melone, Vatermörder und Spazierstock zeigt eine Kette im Hintergrund schon den Zugriff der Justitia an. In Bills Ballhaus scheint der blassrote Mond durch das Dach auf die Theke, an der ein Ganovenpärchen die alten Zeiten noch einmal aufleben lässt. „Die im Dunkeln sieht man nicht“ lautet die berühmte Liedzeile aus der „Moritat von Mackie Messer“ – aber Guido Lipken zeigt sie uns und lässt sie durch einen verschatteten Torbogen auf die vermeintlich Glücklichen im Licht blicken, die sich an einem bunten Zirkustreiben ergötzen.

Der Theaterbesucher geht auf eine Reise durch die musikalische Welt von Kurt Weill, die sich die Leinwand erobert hat und ihre suggestive Kraft in der Bildmächtigkeit der Malerei entfaltet. Ein spannender Dialog der Künste, der neue Interpretationsebenen und Deutungsmuster in der Auseinandersetzung mit dem Werk des Komponisten anbietet.

Besuche der Ausstellung sind bis zum 19. Mai 2016 während der Vorstellungen mit gültiger Eintrittskarte möglich.

Alternativ kann die Ausstellung auch tagsüber nach Anmeldung bei der Intendanz des Theaters (intendanz-theater@stadt-muenster.de) besichtigt werden.

 

 

 

 

 

 

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