Hamm: Erfolgreiche Wiedereröffnung

Westfalen – 2015 war ein erfolgreiches Jahr für das Gustav-Lübcke-Museum Hamm: Nach einer sanierungsbedingten Schließung 2014 konnte das Haus 2015 eine gelungene Neueröffnung feiern. Ab dem 8. März wurden schrittweise sämtliche Dauerausstellungsbereiche wieder geöffnet – von der Stadtgeschichte über die Kunst
des 20. Jahrhunderts und die Angewandte Kunst bis zur Archäologie.

Schluss- und Höhepunkt des Premieren-Jahres war am 30. August die Neupräsentation der beliebten Abteilung Altes Ägypten mit der größten ägyptischen Sammlung im Ruhrgebiet. Alle Dauerausstellungen zeigen sich nun mit modernen Vermittlungskonzepten mit prägnanten Texten, großformatigen Fotos, Hands-on-Stationen, Kinderheften oder Multimediaangeboten.

Mitmachausstellung Hightech-Römer

Mitmachausstellung Hightech-Römer

Seit dem 18. Oktober 2015 läuft zudem die erste große Sonderausstellung „Sehnsucht Finnland – Skandinavische Meisterwerke um 1900“, die ein breites Publikum aus dem In- und Ausland anspricht und viel Zustimmung hervorruft.

Insgesamt kamen im vergangenen Jahr 30.396 Besucher ins Museum – ein erfreuliches Ergebnis, wie Museumsdirektorin Dr. Friederike Daugelat zusammenfasst: „Wir haben damit die Zielvorgabe der Stadt Hamm erfüllt, die auf einer Annahme von 3.000 Besuchern im Monat basiert. Wir hatten zehn Monate geöffnet, haben aber erst im Herbst unseren Vollbetrieb wieder aufgenommen und dennoch so viele Leute erreicht. Das freut uns sehr.“

Die Finnlandausstelung zog sehr viele Besucher an - Foto: Feußner

Die Finnlandausstelung zog sehr viele Besucher an – Foto: Feußner

Vor allem die beiden räumlich deutlich ausgeweiteten Abteilungen Stadtgeschichte und Ägypten sind bei den Besuchern nachgefragt. Schulklassen und Einzelbesucher
können in der Stadtgeschichte jetzt beispielsweise im Bereich Zeitungswesen an einem Medienterminal eine eigene Zeitungsseite erstellen, Schlagzeiten erraten, im örtlichen Zeitungsarchiv stöbern oder die extra für das Haus produzierten Hammer Museumsnachrichten anschauen.

In der ägyptischen Dauerausstellung beeindruckt besonders der imposante 7,5 Tonnen schwere Granitsarkophag aus dem Roemer- und Pelizaeus-Museum in Hildesheim, der das Publikum gleich am Eingang begrüßt.

Auch die Sonderausstellung zu finnischer Kunst mit 70 skandinavischen Meisterwerken um 1900 zieht die Besucher an. „Die Werke aus der Gösta Serlachius Kunststiftung sind erstmals in der Bundesrepublik ausgestellt. Nach Paris und Stockholm ist Hamm die erste deutsche Station dieser bedeutenden Sammlung“, unterstreicht Friederike Daugelat. „Dafür lohnt auch eine weitere Anreise, denn die Bilder werden in nächster Zeit voraussichtlich ausschließlich in Finnland zu sehen sein.“

Ein wichtiges Standbein der Museumsarbeit ist nach wie vor die Pädagogik. „Unsere Angebote sind breit aufgestellt und richten sich an alle Altersgruppen“, unterstreichen Susanne Birker und Dr. Diana Lenz-Weber, die am Gustav-Lübcke-Museum für die Vermittlung zuständig sind. „Natürlich gibt es spezielle Programme für Kindergärten und Schulen, bei denen die Vermittler auch direkt auf die Wünsche der Lehrer eingehen können. Außerdem kann man bei uns Geburtstag feiern, egal ob als Kind oder als Erwachsener, und auch für den Betriebs- oder Seniorenausflug sind wir ein beliebter Anlaufpunkt“. Insgesamt sind 2015 5.142 Personen über die Museumspädagogik ins Haus gekommen.

Ebenfalls erfreulich entwickelt hat sich die Forumsvermietung. „Das Museum ist ein bewährter Standort für Kongresse oder Sitzungen. Auch Konzerte finden in unserem Forum mit seiner exzellenten Akustik regelmäßig statt“, ergänzt Friederike Daugelat. 4.661 Menschen hat das Haus durch sein Vermietungsgeschäft erreicht, die eine Tagung oder Kulturveranstaltung in der Regel auch mit einem Ausstellungsbesuch verbinden. „So erschließen wir uns gleichzeitig neue Zielgruppen“, meint die Museumschefin.

Als Mehrspartenhaus ist ein breites Spektrum an Ausstellungsthemen für das Gustav-Lübcke-Museum besonders wichtig. „Wir möchten außerdem ein Ort sein, an dem sich die ganze Familie wohlfühlt“, erklärt Museumsdirektorin Daugelat. „Es folgt Ende des Jahres eine Schau zum Thema Künstlerkolonien im Norden – und mit der Mumienausstellung 2018 und der Eiszeitsafari 2019 sind schon weitere Höhepunkte in Planung.“

Gustav-Lübcke-Museum Hamm / Neue Bahnhofstraße 9 / 59065 Hamm

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