CRAJES: Verstörende Einblicke in die Seele

Münster –  Gemälde von CRAJES sind von erlesener Schönheit, exzentrisch, surrealistisch und verstörend zugleich. Sie sind emotionale Grenzgänge. Der Blick des Betrachters wird magisch angezogen und zugleich provoziert. Die beiden spanischen Künstlerinnen Carla Rendón and Jessica Ruiz, besser bekannt unter ihrem Künstlernamen CRAJES, bewegen sich in schwierigem Terrain.

INSANIA heißt die neueste Ausstellung in der Galerie FB69 in Münster. Sie ist die erste Ausstellung der beiden Künstlerinnen in einer deutschen Galerie. Eine Premiere also. Nahezu zwei Jahre haben Carla Rendón and Jessica Ruiz an den rund 20 Werken gearbeitet, die Steinrötter jetzt exklusiv präsentiert.

CRAJES

Kolja Steinrötter während der Vernissage mit den beiden spanischen Künstlerinnen, die schon seit mehreren Jahren unter dem Künstlernamen CRAJES erfolgreich zusammenarbeiten – Foto Jörg Bockow

Galerist Kolja Steinrötter bleibt mit dieser Ausstellung seinem Lieblingssujet treu. INSANIA zeigt vom 11. April an einmal mehr schrille, aggressive und existenzialistische Arbeiten, verstörende Ansichten in einer sexualisierten Welt. Die Gemälde zelebrieren einerseits Sexualität, andererseits Perversität und Abgründe der menschlichen Natur. Das Individuum ist auf der Suche nach sich selbst.

Die Arbeiten des Künstlerduos CRAJES betören durch ihre Ästhetik und zugleich entfalten sie monströse, gewalttätige und beunruhigend Perspektiven. Oft spielen sie mit sadistischen Fantasien. Da werden werden Praktiken zelebriert, von denen man sich nur wünscht, dass sie nie umgesetzt werden. Es geht um Verletzungen und Obsessionen, die die Verletzlichkeit des Individuums in einer entfremdeten Welt thematisieren. Die gezeigten Arbeiten sind ihre bislang emotionalsten und introspektivsten, aber auch direktesten und kritischsten.

CRAJES lotet die eigene Verwundbarkeit und die Suche nach Freiheit und Identität aus. Die meisten der dargestellten Frauen sind Selbstporträts, überhöhte und verklärte Ansichten der Künstlerinnen selbst. Gemalt wurden die Bilder von Beiden. Gleichzeitig. Ein Phänomen. Nachdem sie das Konzept und die Idee zu einem Gemälde entschieden haben, arbeiten sie zur gleichen Zeit an der Fertigstellung. Die Grundlage bilden Fotos, die sie von sich selber gemacht haben. Die Serie INSANIA besteht aus Ölbildern auf Leinwand und Mischtechniken auf Papier.

Die Entmenschlichung spielt eine große Rolle in INSANIA – wie auch schon in früheren Werken von CRAJES. Begriffe wie Mitgefühl, Macht, die Verdorbenheit oder Verrohung – oder kurz gesagt: die „Gesellschaft gegen das Individuum“ beschreiben den Kern ihrer Botschaft: Wir, als menschliche Wesen, haben unsere Identität verloren – und das hat dazu geführt, dass wir INSANE oder verrückt geworden sind. Es ist Zeit, die Augen zu öffnen, die Realität zu betrachten und zu erkennen – uns auf die Suche nach unserer Identität zu machen.

CRAJES benutzt in ihren Gemälde gerne auch Überhöhungen und Ironie. Sie sind Dissidenten jenseits des Mainstreams, ehrfurchts- und respektlos. Ihre Arbeiten sind brutal, ihre Liebe zum Detail erstaunlich. Politisch korrekt ist hier nichts, auch in ihrer Maltechnik lassen CRAJES sich nicht vorschreiben, was sie wie und wo zu tun haben. Nicht zuletzt das macht ihre Arbeit so einzigartig.

Öffnungszeiten:
Mittwochs – Freitags von 12:00 bis 18:00 Uhr
Samstags von 10:00 bis 14:30 Uhr

FB69 Galerie / Prinzipalmarkt 32 / 48143 Münster

Telefon 0176 – 61158684

www.fb69.com

 

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