Der Kiepenkerl: Rhenania darf im Rathaus feiern

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Die Bezirksregierung hat als Aufsichtsbehörde über die Stadt Münster den Ratsbeschluss der linken „Gestaltungsmehrheit“ (Aussperrung von Studentenverbindungen aus dem Rathaussaal) als sachlich unbegründet aufgehoben. Damit folgte Regierungspräsident Prof. Dr. Reinhard Klenke dem Antrag von Oberbürgermeister Markus Lewe, der von CDU und FDP unterstützt worden war.

Rhenania Münster

Verbindungshaus von Rhenania Münster – Foto: facebook

 

Die Landsmannschaft Rhenania, der Akademische Ruderverein und die Landsmannschaft Sorabia-Westfalen zeigen sich zufrieden, denn die Gestaltungsmehrheit im Rat darf sie nicht länger diskriminieren. Landfrauen, Diakonissen und Frauenhilfen sind ebenfalls erfreut. Sie müssen nun nicht erst Männer aufnehmen, um im historischen Rathaus feiern zu dürfen.

Das Machtwort des RP brachte Toleranz auch gegenüber Studentenverbindungen in die lebenswerteste Stadt der Welt zurück, die durch den Schildbürgerstreich vorübergehend verlorengegangen war. Wie gut, dass sich Intoleranz unter bestimmten Umständen verbieten lässt. Zwar löst sich die Intoleranz in den Köpfen allein durch das Eingreifen der Aufsichtsbehörde nicht gleich in Wohlgefallen auf, doch werden die Silberteller, die Rhenania nach drei früheren Stiftungsfesten im Rathaussaal der Stadt als Dankbarkeitsbezeugung dedizierte, nun wohl im Ratssilber bleiben.

Den Streit mit Verbindungsstudenten sollte die GAL jetzt dazu nutzen, ihr grünes Profil zu schärfen. Was der Corpsstudent Otto von Bismarck als Reichskanzler unserer Stadt als dem „Rom des Nordens“ während des Kulturkampfs angetan hat, rechtfertigt mindestens ein lokales Verbot des Verkaufs von Bismarck-Heringen. Das würde nicht nur zur Erholung der Heringsbestände in der Nordsee beitragen, sondern auch zur Verteidigung von Münsters Titel als Fairtrade-Town. Was bei der Umbenennung des Hindenburg-Platzes erst nach monatelanger kontroverser Diskussion geklappt hat, müsste für die „Gestaltungsmehrheit“ beim Bismarck-Hering ein Kinderspiel sein.

Alt-Bundespräsident Theodor Heuss hätte vermutlich gesagt: Na dann gestaltet mal schön …

 

 

 

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