Bochum: Das Wissensrevier im Film

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Westfalen – Im Begleitprogramm zur Sonderausstellung „Das Wissensrevier. 150 Jahre Westfälische Berggewerkschaftskasse / DMT-Gesellschaft für Lehre und Bildung” erscheint am Donnerstag, 15. Januar 2015, 19.00 Uhr, im Deutschen Bergbau-Museum Bochum/Vortragssaal das Wissensrevier im Film.

Filmprogramm zur Sonderausstellung im Deutschen Bergbaumuseum

Filmprogramm zur Sonderausstellung im Deutschen Bergbaumuseum

„Die Entstehung eines Steinkohlenflözes“, 1929
„Das Tauchergerät im Lehrbetrieb bei der Bergschule Bochum und bei Ernstfallarbeiten in einem Werk an der Ruhr“, ca. 1936-1943
„Das Seil“, ca. 1955-1959

„Glückauf, der Steiger kommt!“ Aber woher? Aus der Bergschule! Im Jahr 1864 wurde mit der Westfälischen Berggewerkschaftskasse (WBK) die zentrale Ausbildungs- und Wissenschaftsinstitution des Ruhrbergbaus gegründet. Aus ihr ging 1990 die DMT-Gesellschaft für Lehre und Bildung hervor. Mit ihren Schulen, wissenschaftlichen Zweigstellen und betrieblichen Beratungen umspannte die WBK das Ruhrgebiet wie ein Netz. Neben der Steiger- und später der Lehrlingsausbildung kümmerte sich die WBK um die wissenschaftlichen Grundlagen des Montanwesens im Revier, von der Explosionsforschung über die Bestimmung von Kohlesorten bis hin zur (bergmännischen) Vermessung der Welt. Das intellektuelle Erbe des Ruhrbergbaus ist auch heute noch lebendig: im Deutschen Bergbau-Museum und der Technischen Fachhochschule Georg Agricola, die von der DMT-LB getragen werden. Zum 150-jährigen Jubiläum widmet sich aktuell eine Sonderausstellung im Deutschen Bergbau-Museum der spannenden und facettenreichen Geschichte von WBK und DMT.

Rund um den Bergbau: Das Deutsche Bergbaumuseum nimmt einen mit Unter-Tage... - Foto: Bochum

Rund um den Bergbau: Das Deutsche Bergbaumuseum nimmt einen mit Unter-Tage… – Foto: Bochum

Das Medium Film setzte die WBK schon früh ein, etwa zur Vermittlung, aber auch zur Produktion bergmännischen Wissens. Das betraf etwa Zeitstudienfilme zur Beobachtung von Explosionsabläufen oder auch klassische Lehrfilme. Deshalb widmet sich das Begleitprogramm zur Sonderausstellung an zwei Abenden dem „Wissensrevier im Film“ und präsentiert ausgewählte Filmschätze aus der Sammlung des Montanhistorischen Dokumentationszentrums (montan.dok) beim Deutschen Bergbau-Museum Bochum. Die Filme werden durch Fachwissenschaftler des montan.dok einleitend kurz vorgestellt und in den historischen Kontext eingebettet. Im Anschluss besteht die Möglichkeit zur Diskussion.

Am Donnerstag, dem 15.01.2015, thematisieren drei Filme aus drei verschiedenen Genres die Arbeit der WBK aus ganz unterschiedlichen Perspektiven. Ein filmhistorisches Highlight ist sicherlich der Trickfilm „Die Entstehung eines Steinkohlenflözes“ aus dem Jahr 1929, an dessen Produktion der Leiter der Geologie der WBK, Prof. Dr. Paul Kukuk, maßgeblich beteiligt war. Der frühe geologische Lehrfilm sollte wegweisend für spätere Filmdarstellungen zur Entstehung des Kohlengebirges und damit prägend für die bildlichen Vorstellungen von diesen Vorgängen sein. Hingegen diente der Amateurfilm „Das Tauchergerät im Lehrbetrieb bei der Bergschule Bochum und bei Ernstfallarbeiten in einem Werk an der Ruhr“ vorrangig internen Dokumentationszwecken. Die Aufnahmen entstanden wahrscheinlich in den Jahren von 1936 bis 1943. Sie sind ein außergewöhnliches Dokument über die im Jahr 1946 endgültig aufgelöste Taucherabteilung der WBK. Den Abschluss bildet der professionell produzierte Industriefilm „Das Seil“ aus der zweiten Hälfte der 1950er-Jahre. Er erläutert auf unterhaltsame Weise Vorzüge und Belastbarkeit von Drahtseilen, zeigt deren Produktion bei der Westfälischen Union AG für Eisen- und Drahtindustrie in Hamm sowie die Verwendung vor allem im Brückenbau. Besonderes Augenmerk gilt dabei der fortgesetzten Qualitätskontrolle im Produktionsprozess, und hierbei spielten die Seilzerreißversuche in der Seilprüfstelle der WBK in Bochum eine wichtige Rolle.

Der Eintritt ist frei.

Deutsches Bergbaumuseum / Am Bergbaumuseum 28 / 44791 Bochum
Telefon 0234 – 5877 0
Infoline 01805 – 877234*
www.bergbaumuseum.de

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