Westfalen – Das Batterieforschungszentrum MEET an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster hat am 1. September seinen fünften. Geburtstag gefeiert. Unter den fast 100 Gratulanten, die zur „Geburtstagsfeier“ nach Münster kamen, war auch Svenja Schulze, Ministerin für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen. „Die Energiewende ist politisch beschlossen. Vor diesem Hintergrund ist es umso wichtiger, an Alternativen in der Energieerzeugung und -speicherung zu arbeiten“, betonte die Ministerin und lobte die „rasante Entwicklung“ des Batterieforschungszentrums MEET in solch kurzer Zeit.
Erst im September 2009 fiel unter dem Motto „Ready to MEET“ der offizielle Startschuss für das Forschungs- und Kompetenzzentrum MEET (kurz für „Münster Electrochemical Energy Technology“). Im Februar 2010 folgte die Auftragsvergabe für den Bau des MEET-Zentrums. Seit Anfang 2011 ist das MEET mit derzeit mehr als 150 Mitarbeiter aus zwölf verschiedenen Nationen in ihrem einem eigenen, 4500 Quadratmeter großen Gebäude untergebracht. Derzeit wird im Batterieforschungszentrum an rund 50 Projekten gearbeitet, sowohl in Kooperation mit der Industrie als auch mit Hilfe öffentlicher Fördergelder. So kamen dem MEET 2013/14 insgesamt 50 Millionen Euro öffentliche Fördermittel zugute.
Die Forscher des MEET suchen nach Lösungen, um zum Beispiel die Energiedichte von Batterien zu erhöhen, die Sicherheit zu verbessern und die Kosten zu minimieren. Bedarf nach verbesserten Batterien besteht in Zeiten der Energiewende insbesondere hinsichtlich des Ausbaus der Elektromobilität. Dort stoßen die gängigen Lithium-Ionen-Batterien aufgrund ihrer hohen Energiedichte und geringen Reichweite nämlich an ihre Grenzen. Eine Forschergruppe des MEET arbeitet jedoch daran, die Lithium-Ionen-Batterien durch Lithium-Metall-Technologien zu ersetzen, die bislang als unsicher galten und nicht wiederaufladbar sind. Schuld daran sind sogenannte Dendriten, die während des Ladens durch den Elektrolyten – die zentrale Komponente in der Batterie, die den Stromfluss im Inneren der Zelle ermöglicht – wachsen und Kurzschlüsse verursachen können. Die MEET-Forscher arbeiten daran, diesen Dendritenwachstum zu verstehen und zu verhindern, wie bereits bei ersten Tests mit einer Lithium-Pulver-Elektrode gelungen ist. Ziel soll dann irgendwann die Kommerzialisierung von Lithium-Metall-Batterien sein.
Die Ergebnisse der oftmals interdisziplinär angelegten Forschungsarbeiten schlagen sich in einer Vielzahl an Publikationen, Vorträgen und Patentanmeldungen nieder, die auch international Anerkennung ernten. Prof. Dr. Martin Winter, Leiter des MEET, gilt laut dem aktuellen Ranking des US-amerikanischen Medienkonzerns „Thomson Reuters“ zu den meistzitierten Wissenschaftlern der Welt. Prof. Winter ist sich sicher: „Die fünf Jahre sind erst der Anfang – viele weitere werden noch folgen.“ So positiv, wie der Rückblick auf fünf Jahre MEET-Batterieforschung ausfällt, darf man bereits gespannt sein auf die Bilanz der Zehnjahresfeier.
www.uni-muenster.de/meet
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