Kerstin Degen: Zwischen Weite und Enge

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Westfalen – Es ist ein Blick zurück. Verschlüsselt. Artifiziell. Inspirierend. Die Künstlerin Kerstin Degen setzt sich mit ihrer eigenen Geschichte auseinander. Dabei spielen Räume und Landschaften eine große Rolle. Die Ausstellung „The Sense of an ending“ zeigt neuere Arbeiten von Kerstin Degen – zwischen Weite und Ferne. Sie wird am Sonntag, den 27. April 2014, um 15 Uhr in den Räumlichkeiten der Otmar Alt Stiftung in Hamm-Norddinker eröffnet.

Erinnerungsschnipsel: Kerstin Degen entwickelt kunstvolle Collagen. - Foto: Otmar-Alt-Stiftung

Erinnerungsschnipsel: Kerstin Degen entwickelt kunstvolle Collagen. – Foto: Otmar-Alt-Stiftung

Die intensive Wahrnehmung von Atmosphären in Innen- und Außenräumen und deren Übergänge ist wichtiger Teil der Arbeit der in Koblenz lebenden und arbeitenden Künstlerin und Landschaftsarchitektin Kerstin Degen. In ihrer künstlerischen Arbeit geht es um die Reflektion und Formfindung für das Beobachtete und Empfundene. Beschrieben werden durch Zeichnung, Malerei und Collage sowohl die Schönheit und Intensität von Gärten und Landschaften, als auch Szenen der Enge in Innenräumen und Städten.

Kerstin Degen hat sich für ihre Arbeiten für einige Zeit in die Otmar-Alt-Stiftung zurückgezogen. - Foto: Otmar-Alt-Stiftung

Kerstin Degen hat sich für ihre Arbeiten für einige Zeit in die Otmar-Alt-Stiftung zurückgezogen. – Foto: Otmar-Alt-Stiftung

Der Titel „The Sense of an ending“ ist inspiriert von Julian Barnes’ gleichnamigem Buch. In diesem wird ein sich im Rentenalter befindender Mann mit einem Brief aus seiner Jugend konfrontiert, den er selber geschrieben hat. Durch die Begegnung mit seinem früheren ’Ich’ ändert sich der Entwurf seiner eigenen Geschichte.

Die neuen Arbeiten Kerstin Degens sind aus zerschnittenen Briefen Tagebüchern und Fotos aus einer lange vergangenen Zeit entstanden. Auch hier gibt es eine Begegnung mit früheren Beobachtungen und Beschreibungen. Aus diesen Erinnerungsschnipseln in Verbindung mit dem heutigen Blick auf die Welt entstehen groß- und kleinformatige Papierarbeiten. Kerstin Degen hat einen Teil dieser Arbeiten während zweier Arbeitsaufenthalte in 2013 und 2014 in der Otmar Alt Stiftung geschaffen.

 

Rätselhaft und doch inspirierend: Die Collagen der Künstlerin Degen. - Foto: Otamr-Alt-Stiftung

Rätselhaft und doch inspirierend: Die Gemälde und Collagen der Künstlerin und Landschaftsarchitektin Kerstin Degen aus Koblenz. – Foto: Omar-Alt-Stiftung

Neben diesen Papierarbeiten zeigt die Ausstellung außerdem einige großformatige Ölbilder der Künstlerin. Ihre „Skewing landscapes“ werden inspiriert durch den Blick auf Landschaften gesehen durch Glasbausteine. Die Werke „Backwaters“ und „Floating in the current“ spiegeln Eindrücke ihrer letzten Indienreise wider.

Das Reisen nimmt einen wichtigen Teil in Kerstin Degens Leben ein. Viele Monate war sie mit dem Fahrrad und Zelt unterwegs und schulte so das Beobachten von Landschaften, Jahreszeiten und Pflanzen. Immer schon habe es sie nach draußen gezogen. Im Gegensatz zu vielen anderen Menschen liege ihr Schutzraum unter freiem Himmel, berichtet die Künstlerin. Zur Kunst sei sie gekommen, weil sie nach Ausdrucksmöglichkeiten gesucht habe, die ihr mehr Freiheiten geben konnten als die Landschaftsarchitektur.

Die Ausstellung läuft bis zum 9. Juni 2014 und kann während den Öffnungszeiten der Stiftung (freitags 14 – 18 Uhr, samstags 10 – 16 Uhr, sonntags 14 – 18 Uhr) und nach Vereinbarung besucht werden.

Otmar Alt Stiftung / Obere Rothe 7 /  59071 Hamm-Norddinker
Telefon 02388 –  2114
www.otmar-alt.de

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