Onkel und Tanten hätt jedereen, de Süsters un Bröers van Vader un Moder. Aowwer meerstendeels giwwt van düsse echten Verwandten nich mehr äs ne guedde Hand vuell. In´t Mönsterland aowwer häwwt se ne ganß besunnere Art von Onkels un Tantens.
Datt ligg daoran, datt dao nich Jan und Mann van de Blagen un Halwwössigen faots duzt wätt. Bi de Tietung hadden wi `n Chef, de wass üm fiftig Jaohr aolt un de har dat gäern. Wenn ´n jungen Wicht van nich maol twintig inne Redaktion kamm un füör de Tietung schwriewen well, dann sagg he faots: „Ich bin der Karl“ un gaww daomet dat „Du“ frie.
Fröher was dat anners. Ick här mi äs Blag doch nich unnerstaohn, äöllere Lüe to duzen. Dao här mi Vader aowwer wat vertallt. Ick kann mi guedd erinnern, datt de Metzger, de eenmaol in´t Jaohr to´t Schlachten nao us hen kaim, Vader datt Du anbuoden hätt. De Metzger was guedd twintig Jaohr äöller äs Vader un so hätt Vader saggt: „Dann well ick Onkel Fritz to di seggen!“ So gau konn man in´t Mönsterland Onkel wäern.
So was dat auk bi us an Huus. Et gaww de echten Onkel und Tanten uut de Famillig, da kaimen een- aorre tweemaol in´t Jaohr to Besök aorre wi fäöhren dao hen. Un et gaww de „Onkels“ un „Tantens“, womet man Dagesdag watt to dohen har. Miene Süsters un ick har´n alleen in usse Huus drei Onkels und twee Tantens.
Usse Kalfakter was „Onkel Hannes“, de Bäckermester „Onkel Karl“ und Moders Hülpe in de Küerk´ was „Tante Änne“. Un in´t Huus wuehnde ne Fröndin van Moder – dat was auk „Tante Änne“ füör mi. Se un iähr Mann – „Onkel Willi“ – har´n lang op Naohwuchs waocht un so was ick lange Tied äs´n Suohn füör de beiden.
Un aobends, wenn Onkel Willi nao de Arbeet wiër to Huus was, kaim he met Tante Änne faken nao us hen un dann was „Musik“ angesaggt. Moder spiëll guedd Klaweer, Onkel Willi de eerste Geige un wi alle sangen daoto.
Met „Tante Änne“ un „Onkel Willi“ aowwer was de Riege van „Onkels“ und „Tantens“ noch lang nich an´n End. Man konn äs Blage in´t Mönsterland ja auk nich alle Naohbers met „Herr“ aorre „Frau“ anküeren un so kaim noch ne heele Masse an „wietlöftige Verwandschopp“ daoto. Un wenn dat met den Vüörnaomen nich poss, dann wuer de Käärls iäben „Onkel Schröer“ aorre „Tante Bohnenkamp“ näömt.
Text und Zeichnung sind dem Buch „Man mott sick blaoß to helpen wiëtten“ von Helmut Holz entnommen, das im Schnell-Verlag (Warendorf) erschienen und im Westfalium-shop zu einem Preis von 8,80 erhältlich ist.
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