Die heimischen Flusskrebsarten schützen

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Westfalen – Die Universität Siegen hatte zur Schulung eingeladen: Zu den 20 angemeldeten künftigen Kartierern kamen noch weitere 20 Interessierte hinzu. Dr. Harald Groß vom Edelkrebsprojekt NRW stellte in einem Vortrag zunächst die beiden einheimischen Krebsarten, den Europäischen Edelkrebs und den Steinkrebs, vor. Anschließend beschrieb er die sechs eingeschleppten Krebsarten. Dann ging es um Gefährdungssituation der heimischen Flusskrebse und deren Nachweismöglichkeiten. Auch rechtliche Aspekte, die bei der Kartierung von Flusskrebsen zu beachten sind, wurden angesprochen.

Die angehenden Krebskartierer konnte selbst anhand lebender Exemplare die Unterscheidungskriterien anwenden .

Die angehenden Krebskartierer konnte selbst anhand lebender Exemplare die Unterscheidungskriterien anwenden.

Erfreulicherweise hat der Europäische Edelkrebs, der immerhin 18 cm groß werden kann, noch Rückzugsgebiete in unseren Gewässern gefunden. Leider ist der Europäische Edel- oder Flusskrebs im Bestand stark bedroht, denn eingeschleppte Krebsarten sind nicht nur konkurrenzstärker, sondern bringen auch eine Pilzerkrankung, die sogenannte Krebspest, in die Gewässer ein, die für den Europäische Flusskrebs tödlich verläuft und bereits das Auslöschen vieler Krebsvorkommen verursacht hat.

Es ist wichtig, die Vorkommen der einheimischen Krebsarten zu kennen. Die Kartierung der Edelkrebsvorkommen ist daher eine wichtige Maßnahme für den Schutz der einheimischen Krebsarten. Das Edelkrebsprojekt NRW (www.EdelkrebsprojektNRW.de) ist ein Gemeinschaftsprojekt des Fischereiverbandes NRW und des NABU NRW, koordiniert die Krebskartierungen und versucht die heimischen Flusskrebsbestände zu schützen. Zusätzlich wird durch eine umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit, auf die spezielle Gefährdungssituation der heimischen Flusskrebse und die allgemeinen Gefahren durch das Aussetzen von nicht heimischen Tieren und Pflanzen aufmerksam gemacht. Darüber hinaus versteht sich das Projekt als Anlauf- bzw. Beratungsstelle.

Nach dem Vortrag wurde es dann praktisch. Jetzt konnten die angehenden Krebskartierer selbst anhand lebender Exemplare  oder anhand von Panzern die Unterscheidungskriterien anwenden und  versuchen, die Art zu bestimmen. Dies ist nicht leicht, doch wurden alle Beteiligten durch Dr. Groß und Marina Nowak sehr gut angeleitet. Der praktische Teil fand bei allen großen Anklang.

Universität Siegen
www.EdelkrebsprojektNRW.de

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