Fussballgott in Kloster Dalheim

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Das Klostermuseum Dalheim huldigt dem Fussballgott: Ob das “Wunder von Bern”, der “Heilige Rasen” oder die “Kutten” der Fan-Gemeinde: Die Parallelen zwischen Fußball und Religion sind vielfältig. Das zeigt ab 24. Mai (bis 14. September) eine Studio-Ausstellung mit dem Titel “Im Fußballhimmel und auf Erden” im LWL-Landesmuseum für Klosterkultur der Stiftung Kloster Dalheim (Kreis Paderborn).

Fussballgott: Devotionalien und Fanartiekl - interessante Vergleiche sind möglich. - Foto: LWL-Museum Kloster Dahlheim

Fussballgott: Devotionalien und Fanartikel – interessante Vergleiche sind möglich – Foto LWL-Museum Kloster Dahlheim

“Wir vertiefen hier ein Kapitel, das wir im vergangenen Jahr mit der Spiele-Ausstellung aufgeschlagen haben”, sagte Dr. Barbara Rüschoff-Thale, Kulturdezernentin des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL).

Besucher begegnen im Kloster Dalheim demnächst göttlichen Fanartikeln und irdischen Fußballgöttern. Voodoo-Figuren aus Westafrika treffen auf europäische Fußballheilige und “begnadete” Profikicker. Gezeigt werden Devotionalien und Souvenirs aus mehr als 100 Jahren internationaler Fußballgeschichte und Fankultur, darunter Vereinskutten, Schals, Wimpel und Pokale, das Originalautogramm der “Hand Gottes” und der dazugehörige Maradona-Altar sowie der legendäre Glückspullover von Bundestrainer Jogi Löw.

Im Zuge der Ausstellungsvorbereitungen sind die ersten Exponate im Kloster Dalheim eingetroffen – zur Freude des Vorstands der Stiftung Kloster Dalheim, der die modernen “Reliquien” gemeinsam mit dem Ausstellungs-Kurator Dr. Ingo Grabowsky in Empfang nahm. “Der Besucher soll die Ausstellung auch mit einem Augenzwinkern betrachten dürfen”, sagte der Landrat des Kreises Paderborn, Manfred Müller.

Die Vorstandsmitglieder nahmen auf zwei historischen Sitzschalen aus der Tribüne des Dortmunder Westfalen-Stadions Platz. Vereins-Kutten sind Zeugnis des Zugehörigkeitsgefühls der Fußball-Fans zu ihrem Verein und weisen damit nicht nur in der Bezeichnung Parallelen zur Kleidung der Ordensleute auf. Während das BVB-Fußballkreuz zum 100. Vereinsjubiläum auf die Komplexität der Verbindungen zwischen Fußball und Religion schließen lässt, ist die Inszenierung der Fußball-Ikone David Beckham und seiner Frau als “Heilige Familie” eine Kuriosität unter den Schaustücken.

Zwischen Kult, Kunst und Kommerz zeugen sie von der nahezu religiösen Hingabe der Fan-Gemeinden an den Fussballgott, der Verehrung für Vereine und Mannschaften und dem Glauben an eine spielbestimmende Macht jenseits der Dinge.

“Die Ausstellung zeigt die Verbindungen von Kick und Kult, aber auch was sie trennt. Dabei stellt sie auch die Frage, ob die letzte Wahrheit wirklich auf dem Platz liegen kann”, erläuterte Dr. Ingo Grabowsky die Idee der Ausstellung.

“Ich freue mich jetzt schon auf diese ungewöhnliche und für mich überraschende Ausstellung”, zeigte sich Fritz-Wilhelm Pahl, Sprecher des Stifterkollegs der Stiftung Kloster Dalheim, begeistert.

Ein Teil der Exponate stammt aus dem Diözesanmuseum Osnabrück, wo vor vier Jahren erstmals eine Ausstellung den Fußballhimmel auf Erden und in ein Museum holte.
Im LWL-Museum wird die Schau nun um neue Themen und Objekte erweitert.

Stiftung Kloster Dahlheim / LWL-Landesmuseum / Am Kloster 9  / 33165 Lichtenau-Dalheim
http://www.stiftung-kloster-dalheim.lwl.org

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