Der Kiepenkerl bloggt: Blindleistung

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Im September erreichte der deutsche Exportüberschuss mit 20,4 Milliarden € einen neuen Rekordwert. Zeitgleich senkte die Ratingagentur Standard & Poor‘s die Kreditwürdigkeit von Frankreich um eine Stufe ab. Die gegenläufigen Entwicklungen sind letztlich das Ergebnis von Innovation und Produktivität der Industrienationen. 

Neue wissenschaftliche Forschungen beweisen die engen disziplinären Beziehungen zwischen Ökonomie und Physik. Einen Schwerpunkt bilden die Gesetzmäßigkeiten der Hochspannungsphysik. Durch die enge Verknüpfung konnte sich der Leistungsfaktor cos φ (Kosinus Phi) in den betrieblichen und öffentlichen Leistungsbilanz zum entscheidenden Faktor für die Wertschöpfung entwickeln.

Bei den von Betrieben und Behörden erbrachten Leistungen handelt es sich um Scheinleistungen, die sowohl Blindleistung als auch Wirkleistung enthalten. Ziel des Betrieblichen Vorschlagswesens und des Bundesrechnungshofes ist es, die Blindleistung deutlich zu reduzieren.

Die Blindleistung bewirkt nämlich keine ökonomisch sinnvollen Ergebnisse, doch sie ist latent vorhanden. Da die Verantwortung für Blindleistungen in der Verwaltung vom Führungspersonal hin- und hergeschoben wird, ist ihre Konkretisierung und Zuordnung häufig erschwert.

In einer trigonometrischen Funktion drückt Kosinus Phi das Verhältnis von Wirkleistung (W) zu Blindleistung (VAr) aus. Der Lehrsatz des Pythagoras verdeutlicht in Verbindung mit der Winkelfunktion folgende Beziehungen: VA2 = W2 + VAr2. Damit ist bewiesen, dass Pythagoras bereits den Müßiggang und die Produkivität berechnen konnte.

Viele Menschen haben inzwischen auch andere technische Gesetzmäßigkeiten adaptiert. Beispielsweise die Reibungs- und Viskositätsgesetze, die überall wirksam werden, wo sich etwas bewegt. Technisch ausgedrückt ist Reibung die Widerstandskraft, die bei Änderung der relativen Lage sich berührender Körper auftritt. Wissenschaftler erkannten früh, dass Reibung durch Schmierung erheblich vermindert werden kann. Da war es naheliegend, dass sich pfiffige Verkäufer diese Erfahrungen zunutze machten, um den Widerstand von Einkäufern durch die Zugabe geeigneter „Schmiermittel“ zu reduzieren. Erstaunlicherweise funktioniert das Prinzip auch in der öffentlichen Verwaltung, obwohl die Bewegungsenergie dort über „Dimmer-Schaltungen“ häufig reduziert ist.

Fazit: Frankreich hat eine Rosskur nach dem Vorbild von 2010 noch vor sich.

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