Engers verlorener Schatz

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Westfalen – Nach 600 Jahren kehrt der Dionysiusschatz für eine Sonderausstellung in seine ursprüngliche Heimatstadt Enger zurück. In einer Sonderausstellung zeigt das Widukind –Museum Enger vom 17. November bis zum 21. April 2014 den Dionysiusschatz.

Kunstvolles Kleinod: Die eine Hälfte (die Vorderseite) der Reliquienkapsel, ein Hostienbehälter aus dem 1. Viertel des 15. Jhs.; Fotonachweis: Staatl. Museen zu Berlin, Kunstgewerbemuseum

Kunstvolles Kleinod: Die eine Hälfte (die Vorderseite) der Reliquienkapsel, ein Hostienbehälter aus dem 1. Viertel des 15. Jhs.; Foto: Saturia Linke/Staatl. Museen zu Berlin, Kunstgewerbemuseum

Die ältesten Stücke des Kirchenschatzes stammen aus dem 7. und 8. Jahrhundert, einige dieser älteren Objekte gelten als Taufgeschenke Karls des Großen an seinen besiegten Gegner Widukind, der ihm im 8. Jahrhundert als Anführer der Sachsen Widerstand geleistet hatte.

Noch bis ins 16. Jahrhundert  wurden die Schmuckstücke, Reliquienbehältnisse, Goldschmiedearbeiten und Bücher zusammengetragen, auch nach dem Umzug des Stifts in die befestigte Nachbarstadt Herford.

Hier die Chormantelschließe aus dem Engeraner Stiftsschatz aus dem JAhre 1512. Foto: Staatl. Museen zu Berlin, Kunstgewerbemuseum.

Detailreich: Die Chormantelschließe aus dem Engeraner Stiftsschatz aus dem Jahre 1512. Foto: Saturia Linke/Staatl. Museen zu Berlin, Kunstgewerbemuseum.

Der Dionysiusschatz gilt als eine der historisch und künstlerisch bedeutendsten Sammlungen aus einem westfälischen Kloster. Auch wenn heute längst nicht mehr alle Stücke vorhanden sind, wir auch lediglich eine Auswahl der  noch existierenden Stücke zeigen können, liegt gerade hierin eine große Chance für die bevorstehende Ausstellung.

Anhand der 14 Exponate (9 Originale des Kunstgewerbemuseums) gibt sie Einblicke in die Gesamtzusammenhänge:  Sie zeichnet die bewegte Geschichte eines Schatzes nach, dessen Bestandteile aus verschiedenen Gründen den Ort wechseln mussten, versteckt wurden, verloren gingen und bis heute wieder zusammengetragen wurden.

Die Ausstellung zeigt Werke von einfacher handwerklicher Arbeit, z.B. eine verzierte Knochenschnitzerei und drei Vortragekreuze. Gleichzeitig wertete Dietrich Kötzsche, ehem. Kustos am Kunstgewerbemuseum Berlin, die Reliquienkapsel, die Chormantelschließe und den Duftapfel „zu den besten Zeugnissen der gotischen Goldschmiedekunst in Westfalen“.

Gezeigt werden außerdem die sog. Taufschale Widukinds, ein ehemals als verschollen geltendes Lederkästchen sowie ein Schwertzierknopf und die Lunafibel, wieder entdeckte Verluststücke des Schatzes aus der Grabung in den 1970er Jahren.

 Widukind Museum Enger /Kirchplatz 10 / 32130 Enger
Telefon05224 – 910995
www.widukind-museum-enger.de

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