Vorstand der NRW-Stiftung ohne Westfalen

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Westfalen – Die Antwort aus Düsseldorf hat nicht lange auf sich warten lassen: Vor dem Hintergrund der Kritik an ihrem neuen Vorstand betont die NRW-Stiftung, dass die Zusammenstellung der Mitglieder “unabhängig von ihrer geografischen Zugehörigkeit” erfolgt sei.

Westfälische Politiker unter ihnen an vorderster Front CDU-Mann Karl-Josef Laumann sowie die Westfalen-Initiative hatten bemängelt, dass in dem am Montag vergangener Woche vorgestellten fünfköpfigen Stiftungsvorstand ausschließlich Rheinländer vertreten sind. Als Präsident wurde Ex-Wirtschaftsminister Harry Voigtsberger – Wohnsitz: Belgien – gewählt, neben ihm zogen vier Rheinländer in das Gremium ein. Kein einziger Westfale mehr. Zuvor waren es noch zwei, der frühere Bundesminister Jochen Borchert und der Dortmunder Professor Wilfried Stichmann. Für sie kamen der Chef der NRW-Verbraucherzentrale, Klaus Müller (Düsseldorf), und der Vorstand der Bonner Tropenwaldstiftung Volkhard Wille

Karl-Josef Laumann kritisiert die Zusammensetzung des Vorstandes – Foto: Volker Zierhut, CDU-Fraktion NRW

In einem Brief an Ministerpräsidentin Hannelore Kraft schreibt die Westfalen-Initiative, es sei schwer vorstellbar, wie eine “westfalenfreie” Zusammensetzung sicherstellen soll, dass westfälische Heimat und Kultur die gleiche Aufmerksamkeit erfahren wie die im Rheinland. CDU-Fraktionschef Karl-Josef Laumann ärgert auch, dass kein Vertreter seiner Partei mehr im Vorstand sitzt. “Dass gerade bei einer Stiftung, die sich der Heimat- und Kulturpflege verschrieben hat, Westfalen-Lippe gar nicht mehr vorkommt, das schlägt dem Fass den Boden aus”, kritisierte der Politiker aus dem Münsterländer.

Harry Voigtsberger: Seine Berufung zum Präsidenten der NRW-Stiftung ließ das Fass überlaufen – Foto: Raimond Spekking / CC-BY-SA-3.0 (via Wikimedia Commons)

Winfried Raffel, Pressereferent der NRW-Stiftung, weist das zurück: “Von den bisherigen Fördermitteln in Höhe von 230 Millionen Euro sind in den vergangenen Jahren 51 Prozent nach Westfalen geflossen und 49 Prozent in das Rheinland. Das Verhältnis ist ausgeglichen und das wird es auch in Zukunft sein.” Zudem habe die Stiftung bei der Vorstandsernennung “auf Personen und Qualifikationen” gesetzt und nicht auf geografische Herkunft, so Raffel. Außerdem habe der Stiftungsrat auf Vorschlag Krafts zwei Westfalen aufgenommen, Wolfram Kuschke und Eckhard Uhlenberg. Karl-Josef Laumann reicht das aber nicht: “Die entscheidende Frage ist: Westfalen ist nicht im Vorstand vertreten.”

Zum Hintergrund: Die NRW-Stiftung  setzt die Gewinne, die aus dem Westlotto-Topf kommen, möglichst sinnvoll ein und unterstützt damit viele wichtige Projekte im Lande. Die Fördergelder gehen an Projekte aus den Bereichen Natur, Heimat und Kultur.

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