Im goldenen Pavillion Kunst erleben

Westfalen – Er ist weithin sichtbar. Der goldene Pavillion auf dem Domplatz in Münster strahlt und leuchtet in der Frühlingssonne. Seit wenigen Tagen ist der Pavillon in Betrieb. Er beherbergt eine Goldschmiedewerkstatt, in der Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Workshops selbst kreativ werden können, und einen Informationspunkt für Besucher und Interessierte. Der Bau wurde für die Ausstellung “Goldene Pracht. Mittelalterliche Schatzkunst in Westfalen” (bis 28. Mai 2012) errichtet, die der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), die Domkammer der Kathedralkirche St. Paulus und der Exzellenzcluster “Religion und Politik” der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster gemeinsam entwickelt haben.

Das Logo zur Ausstellung “Goldene Pracht”. Foto: Stephan Kube, Greven

Der 120 Quadratmeter große Pavillon ist in goldenes Kupferblech gehüllt und nimmt damit das Thema der Ausstellung visuell auf. Durch die bodentiefen Fenster an allen vier Seiten wirkt der Pavillon offen und erlaubt damit auch Einblick von außen in die Goldschmiede-Werkstatt.

“Die Idee, einen Pavillon auf dem Domplatz zu errichten, ist zunächst aus der Raumnot geboren”, erklärt Dr. Hermann Arnhold, Direktor des LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte. Durch den Neubau des Museums und die zahlreichen Leihgaben der Ausstellung “Goldene Pracht” herrscht im Altbau am Domplatz Platzmangel. Deshalb musste für die Kunstvermittlung ein neuer Raum gesucht werden.

Materialien und Werkzeuge entdecken: Die Workshops im Pavillon laden dazu ein, selbst kreativ zu werden. Foto: LWL

“Mit dem Pavillon haben wir jetzt eine architektonisch überzeugende Lösung gefunden: Der sternförmige Bau bietet Platz für rund 30 Workshop-Teilnehmer und einen Informationspunkt”, sagt Historiker Prof. Dr. Gerd Althoff vom Exzellenzcluster “Religion und Politik”. Auf dem zentral gelegenen Domplatz fällt der Pavillon zwischen dem Bischöflichen Palais und dem Westportal des Doms sofort auf und lockt die Besucher an. “Gleichzeitig verbindet er die beiden Ausstellungsorte LWL-Landesmuseum und Domkammer symbolisch miteinander”, erläutert Dr. Udo Grote, Direktor der Domkammer.

Das Kunstvermittlungsangebot zur Ausstellung “Goldene Pracht” umfasst Tages-, Wochenend- und Ferienworkshops, in denen die Workshop-Teilnehmer erste Kenntnisse in der Buch- und Glasmalerei erwerben, Schmuckanhänger aus Emaille herstellen oder Experten beim Schauschmieden beobachten können: “Der Glanz von Gold, Silber und Edelsteinen fasziniert die Menschen. Dies ist auch heute trotz allen Wohlstandes noch so”, erläutert Ingrid Fisch, Leiterin der Kunstvermittlung am LWL-Landesmuseum.

Für Kinder gibt es ein Mitmach-Buch, das Kinder und Jugendgruppen zur Ausstellung erarbeitet haben und in dem die Themen rund um die “Goldene Pracht” anschaulich dargestellt werden. Das Mitmachbuch ist im LWL-Landesmuseum für 4,50 Euro erhältlich.

Studierende der msa (münster school of architecture) haben den Pavillon unter der Leitung der Architekten Marc Günnewig und Jan Kampshoff entworfen, deren Büro modulorbeat die Umsetzung übernahm. Insgesamt haben sich mehr als 30 Studierende monatelang mit dem Projekt “Goldene Pracht” beschäftigt. Der Entwurf, der jetzt auf dem Domplatz realisiert wird, wurde von einer Jury ausgewählt. Ziel war es, ein Gebäude mit Signet-Charakter zu schaffen, das gleichzeitig alle Anforderungen an das museumspädagogische Programm erfüllt. Das Material für die goldene Fassade stellte die Firma KME aus Osnabrück zur Verfügung.

Der Pavillon ist zu folgenden Zeiten geöffnet:
Dienstag 10-16 Uhr
Mittwoch 9-16 Uhr
Donnerstag 10-21 Uhr
Freitag 10-18 Uhr
Samstag 9-17 Uhr
Sonntag 12-17 Uhr
Montag geschlossen

Hinweis:
Weitere Informationen unter
http://www.goldene-pracht.de

LWL- Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte

Westfälisches Landesmuseum
Domplatz 10
48143 Münster

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