Höxter – Mit einem großen Fly-In feiert der Verkehrslandeplatz Höxter-Holzminden auf dem Räuschenberg bei Höxter-Brenkhausen am Samstag und Sonntag, 21. und 22. Juni sein 50-jähriges Jubiläum.
Flugbetriebsleiter Christopher Döring im Tower des Flugplatz Höxter-Holzminden auf dem Räuschenberg bei Brenkhausen kann nur selten in Ruhe die schöne Aussicht über das Weserbergland genießen. „So 100 Starts und Landungen an einem Tag wie heute mit gutem Wetter sind ganz normal”, sagt der Fluglotse.
In diesem Jahr feiert der Verkehrslandeplatz bei Brenkhausen sein 50-jähriges Bestehen. Gefeiert werden soll das runde Jubiläum mit einem großen zweitägigen Fly-in am Samstag und Sonntag, 21. und 22. Juni. Jeweils von 10 bis 18 Uhr wird dann dort den ganzen Tag über viel los sein am Himmel über Höxter. „Wir erwarten 200 bis 300 Flugzeuge, darunter sehr viele Oldtimer-Flugzeuge“, sagt Event-Chef Markus Rheinländer.
Roter Baron kreist über dem Räuschenberg
So wird mit einer Antonov mit mehr als 18 Meter Spannweite der größte im Einsatz befindliche einmotorige Doppeldecker der Welt über Höxter zu sehen sein. 1947, kurz nach dem Krieg stieg der erste Prototyp in die Luft. Seither wurden bis 1992 rund 18.000 Stück gebaut. Aus den 1920er-Jahren wird mit der Fokker 3 das durch den Roten Baron legendär gewordene Kriegsflugzeug über dem Räuschenberg kreisen. Ein besonderes Spektakel werden auch die vier erwarteten Bundeswehrhubschrauber vom Typ Bell UH1 abliefern. Auch diesen Klassiker der Lüfte gibt es bereits seit den 50er-Jahren.
Oldtimer für die Lüfte und Straßen
Aber nicht nur in der Luft, sondern auch am Boden werden Klassiker zu sehen sein. Neben historischen Flugzeugen werden auch rund 60 Auto-Oldtimer erwartet. Es gibt also ordentlich was zu sehen beim Jubiläums Fly-in auf dem Räuschenberg. Der Eintritt ist frei, es werden rund 3.000 Besucher erwartet.
Seit 1933 befindet sich am Standort des heutigen Verkehrslandeplatzes ein Segelflugplatz. Allerdings ohne eine befestigte Piste. Die heutige 814 Meter lange und asphaltierte Landebahn wurde 1975 fertiggestellt. Nun konnte dort auch militärisches Fluggerät starten und landen. Darauf kam es nämlich an. „Es war die Zeit des Kalten Krieges. Da kam diesem Landeplatz eine besondere strategische Bedeutung zu“, erklärt der Vorsitzende Müller.
28 britische Pioniere der 65 Corps Support Squadron (CSS) Royal Engineers aus Hameln unter der Führung von Sergeant Major Roger Thorington haben während einer Militärübung die rund 230.000 Quadratmeter große Fläche des Flugplatzes mit Wesersandstein geebnet, 250.000 Kubikmeter Boden bewegt. Dabei wurden auch rund 150 Kilogramm Sprengstoff eingesetzt. Die asphaltierte Start- und Landebahn für Motorflugzeuge wurde auf 814 Meter Länge und 20 Meter Breite ausgebaut.
Bis heute leistet sie gute Dienste. Ihr Nachteil ist jedoch, dass sie in Nord-Süd-Richtung verläuft, also quer zur ursprünglichen Segelflugpiste. „Damit steht die Bahn seitlich zur vorherrschenden Windrichtung. Aber nur in dieser Richtung ließ sich die erforderliche Länge realisieren“, erläutert der Vorsitzende. Das macht den Räuschenberg bis heute zu einem fliegerisch sehr anspruchsvollen Flugplatz. Gerade für Segelflieger besteht aber auch die Möglichkeit, quer zur asphaltierten Piste gegen den Wind zu starten und zu landen.
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