Klaus Ospald erhält LWL-Musikpreis

Münster/Siegen – Der 1956 in Münster geborenen Komponist Klaus Ospald erhält vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe den renommierten Hans-Werner-Henze-Preis 2025. Eine siebenköpfige Fachjury hat dem Tonkünstler den mit 35.000 Euro dotierten LWL-Musikpreis für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Neuen Musik zuerkannt.

Klaus Ospald

Der Komponist Klaus Ospald erhält den Hans-Werner-Henze-Preis 2025. – Foto LWL/Maurice Weiss, Ostkreuz

Der Hans-Werner-Henze-Preis wird in diesem Jahr in Kooperation mit der Philharmonie Südwestfalen (Siegen) vergeben. Die öffentliche Verleihung der Auszeichnung findet am 30. Oktober 2025 im Haus der Musik in Siegen statt. Zur Preisverleihung wird Ospalds Komposition “Epilog – Musik für Orchester” (2024) uraufgeführt. Es spielt die Philharmonie Südwestfalen.

Burleske und bissigen Satire

Mit Klaus Ospald wird ein Komponist zeitgenössischer Musik ausgezeichnet, dessen Werke laut Fachjury “eigenständig und originell, komplex und anspruchsvoll, eindringlich und expressiv, sinnlich und gelegentlich humorvoll sind”. Der Burleske und bissigen Satire stünden Momente der Melancholie gegenüber, der Meditation und Resignation, der Trauer und Klage. Im Ton erinnere das zuweilen entfernt an Vorbilder wie Gustav Mahler und Alban Berg, so die Fachjury weiter. Damit nähere sich Ospald der musikästhetischen Idee einer “musica impura” – ein Begriff, den Hans Werner Henze, anknüpfend an die Poetik des chilenischen Dichters Pablo Neruda, prägte. Bei allen Unterschieden in der Ästhetik und Tonsprache seien es auch in der Musik von Klaus Ospald ganz grundlegende existentielle Erfahrungen, die Schattenseiten und Brüche, die Widrigkeiten und Abgründe des Lebens, die reflektiert und zum Klingen gebracht würden, hebt die Fachjury hervor.

Die nationale und internationale Musiklandschaft bereichert

Dr. Georg Lunemann, der Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe : “Mit unserem Hans-Werner-Henze-Preis zeichnen wir in diesem Jahr einen Künstler aus, der aus Westfalen stammt, und mit seinen intelligenten Kompositionen die nationale und internationale Musiklandschaft bereichert. Zeitgenössische Musik regt zum Nachdenken an, erweitert Perspektiven und bietet neue Hörerlebnisse. Wir freuen uns, Klaus Ospald zur Verleihung in Siegen willkommen zu heißen und ihm die verdiente Anerkennung zu schenken.”

Kultur aktiv fördern und sichtbar machen

LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger: “Zusätzlich zur Würdigung individueller Leistungen sind unsere LWL-Kulturpreise zentrale Bestandteile unserer Förderpraxis. Sie unterstreichen die Verantwortung des LWL, Kunst und Kultur aktiv zu fördern und sichtbar zu machen. Wir stärken die kulturelle Vielfalt in unserer Region und setzen ein klares Zeichen für die Bedeutung von Kulturförderung.”

Klaus Ospald, geboren 1956 in Münster, lehrt an der Hochschule für Musik in Würzburg. Er studierte Komposition an der Hochschule für Musik in Detmold und an der Hochschule für Musik in Würzburg, an der er das Studium mit dem Meisterklassendiplom abschloss. 1987 nahm er ergänzende Studien bei Helmut Lachenmann auf. Ihm wurden zahlreiche Auszeichnungen verliehen, darunter der Bayerische Staatspreis (1988) und zuletzt das Internationale Hanns-Eisler-Stipendium der Stadt Leipzig (2022).

Ospalds Werk bei bedeutenden Podien

Ospalds Werke werden von international renommierten Interpretinnen, Interpreten und Orchestern wie dem Ensemble Contrechamps, Ensemble Modern, MusikFabrik, Collegium Novum Zürich oder dem Arditti Quartet gespielt. Bedeutende Podien für zeitgenössische Musik (z.B. die Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt, die Donaueschinger Musiktage, MaerzMusik, die Münchener Biennale, der Warschauer Herbst oder die Wittener Tage für neue Kammermusik) brachten Uraufführungen seiner Werke.

Der Jury des Hans-Werner-Henze-Preises gehörten folgende Expertinnen und Experten an:

– Prof. Mark Barden (Hochschule für Musik Detmold)

– Prof. Stephan Froleyks (Musikhochschule Münster)

– Michael Nassauer (Philharmonie Südwestfalen)

– Caroline Naujocks (DeutschlandRadio Berlin)

– Lydia Rilling (SWR / künstlerische Leiterin der Donaueschinger Musiktage)

– Prof. Alexander Rumpf (Hochschule für Musik und Theater, Köln)

– Harry Vogt (Juryvorsitz; Redakteur und Produzent, ehemaliger künstlerischer Leiter der Wittener Tage für neue Kammermusik und der WDR Konzertreihe Musik der Zeit)

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