Kunsthalle Münster zeigt “ton not. not ton”

Kunsthalle Münster zeigt “ton not. not ton”: Nach zwei erfolgreichen Ausgaben in 2021 und 2023 findet ton not. not ton ab dem 28. Februar zum dritten Mal in der Kunsthalle Münster statt.

Eingeladen sind mit Bear Bones Lay Low, Isaac Chong Wai, Gajek, Keta Gavasheli + Gregor Darman, Satch Hoyt, Steffani Jemison, Annika Larsson und E.I. the Blob sowie Alvin Lucier erneut bildende Künstler und Musiker.

Kunsthalle Münster zeigt "ton not. not ton"

Annika Larsson, E.I. the Blob, 2025, mixed media

Konzert, Performance, Ausstellung: ton not. not ton widmet sich dem Klang der Dinge und dem, was Klang hervorruft, lässt ihn in akustischen Interventionen, Objekten im Raum und der eigenen Vorstellung in Erscheinung treten – vibrierend und haptisch, visuell und imaginär, verkörpert und körperlos. Dabei liegt die Aufmerksamkeit der dritten Ausgabe von ton not. not ton auf der Resonanz. Wie wird Klang erzeugt, wie vom Körper aufgenommen, wie resoniert er in uns und wie resonieren wir in unserer Umgebung. Welche Spuren hinterlassen wir – manchmal bewusst, manchmal unbewusst? Welche Rolle nimmt dabei unser Körper ein? Wie schreibt sich allein unsere physische Anwesenheit in den Raum ein, verändert diesen?c

Mit dem Thema der Resonanz begegnet ton not. not ton der zunehmenden Entfremdung der Gesellschaft. Dem damit verbundenen Verlust der Resonanzfähigkeit, setzt die Ausstellung bedeutungsvolle Erfahrungen entgegen. Das unmittelbare körperliche Erleben, die Vergegenwärtigung von Zeit und Raum, die Begegnung mit Texturen und Klängen, das Zuhören als besondere sensorische Erfahrung und Wahrnehmungsfähigkeit, erlaubt eine Verortung. Es geht um den kollektiv geteilten Raum, die Fähigkeit zur Resonanz – im Sinne einer „response-ability“ – und es fordert uns auf, umfassen-der darüber nachzudenken, was es bedeutet, in einer komplexen Umgebung von heute zu hören, gehört zu werden und zuzuhören.

Neben der Präsentation der Werke von Isaac Chong Wai, Steffani Jemison, Annika Larsson und Alvin Lucier finden Performances und Konzerte von Bear Bones Lay Low, Satch Hoyt, Annika Larsson und E.I. the Blob während der Eröffnung (28. Februar 2025) sowie von Gajek, Keta Gavasheli + Gregor Darman zum Ende der Ausstellung (24. Mai 2025) statt.

Die Werke in der Ausstellung beziehen die Besucher aktiv mit ein, werden zu Messinstrumenten der eigenen Präsenz und Wirkung. Die eigenen Bewegungen oder Geräusche, die man von sich gibt, schreiben sich in die Werke ein, resonieren in ihnen. Das Zittern, Verformen oder Zucken von Annika Larssons E.I. the Blob als Reaktion auf ein Geräusch im Raum visualisiert etwas, was Alvin Lucier mit seinen Empty Vessels hörbar macht.

Von einem Zittern kann man vielleicht auch bei den Lentikulardrucken von Steffani Jemison sprechen, die sich in ihren Werken ebenso auf Schwarze Geschichte bezieht wie Satch Hoyt in seinem Afro Sonic Mapping im Rahmen der Eröffnung. Jene Beschäftigung mit dem Fortschritt und das kritische Befragen dessen, vereint dagegen die Werke von Jemison und Larsson.

Neue Wege des Denkens und Seins werden untersucht, auf der Basis einer Verletzlichkeit – einer Verletzlichkeit, der Isaac Chong Wai in seinen Werken Gesten der Fürsorge entgegensetzt. Die Resonanz wird spürbar, fast greifbar und so spielen auch die Performances und Konzerte mit der Materialität des Klangs, der fast greifbar zu werden scheint, sich im Live-Moment wiederum in uns als Publikum einschreibt.

Kuratoren: Nguyen Phuong-Dan und Merle Radtke

Kooperation: Eine Zusammenarbeit der Kunsthalle Münster mit dispari – ein Label und eine Platt-form für auditive Publikationen und Performances an wechselnden Orten, initiiert und betrieben von Nguyen Phuong-Dan: https://phuong-dan.de/dispari

Frühere Ausgaben: Die erste Ausgabe von ton not. not ton fand im Herbst 2021 mit Beiträgen von Florian Bräunlich, Gerrit Frohne-Brinkmann, Sven-Åke Johansson, Museum of No Art, Tomoko Sauvage, Saskia Senge, Gesa Troch und Hannah Weinberger statt.

Die zweite Ausgabe von ton not. not ton versammelt 2023 Beiträge von Lisa Alvarado, Samuel Beckett, Gavsborg, Channa Horwitz, Anja Kreysing und Musica Mosaica.

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