Der Billerbecker Stadtgutschein stärkt den lokalen Handel und die Gastronomie – eine Erfolgsgeschichte für die regionale Wirtschaft.
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Der Billerbecker Stadtgutschein stärkt den lokalen Handel und die Gastronomie – eine Erfolgsgeschichte für die regionale Wirtschaft – Foto Pexels, Noelle Otto
Auch der Einzelhandel, die Cafés, Restaurants und Kneipen in Billerbeck spüren das allgemein schlechte Wirtschaftsklima direkt in ihren Kassen. Mit dem Billerbecker Stadtgutschein stemmt sich die Stadt, angeführt von Bürgermeisterin Marion Dirks, gegen die Flaute – das innovative Konzept scheint aufzugehen.
Ein Gutschein, der bei allen teilnehmenden Händlern, Gastronomen und lokalen Dienstleistern einlösbar ist, bietet eine unglaubliche Vielfalt an Möglichkeiten und stärkt gleichzeitig die Geschäfte vor Ort.
Die Unternehmensinitiative „Billerbeck erleben“ hatte ihn schon vor 25 Jahren aus der Taufe gehoben, seit sechs Jahren im digitalen System. Den Beschenkten steht es frei, wo oder wofür sie ihren Billerbecker Stadtgutschein einlösen. Ein paar neue Schuhe? Ein Buch? Ein leckeres Essen? Ein neuer Haarschnitt? Oder gleich alles zusammen? Alles ist möglich mit dem „Billerbecker Stadtgutschein.“
Mehr als 40 Geschäfte im staatlich anerkannten Erholungsort im Herzen des Münsterlandes machen bei der Dauer-Aktion bereits mit – von Restaurants über Fachgeschäfte und Dienstleister bis hin zur Tankstelle und zur Apotheke. Auch die Stadtverwaltung ist mir ihren Angeboten dabei.
Billerbecker Stadtgutschein bringt 600.000 Euro Mehrumsatz
Seit dem Start im Oktober 2019 hat der Billerbecker Stadtgutschein rund 600.000 Euro Umsatz generiert. Die Einwohner konnten durch den gezielten Einsatz von Gutscheinen ihre lokale Wirtschaft aktiv unterstützen. Eine wichtige Maßnahme in herausfordernden Zeiten: Denn auch die Geschäfte in Billerbeck spüren, dass die Menschen weniger Geld ausgeben als früher. Zudem hat sich seit der Corona-Pandemie – da legte die Stadt übrigens jeweils 20 Prozent oben drauf – das Einkaufsverhalten verändert: Geshoppt wird auch im Münsterland immer mehr online.
Daher sollten Einzelhändler und Gastronomen nicht darauf hoffen, dass die ‚guten alten Zeiten‘ von selbst zurückkehren. Es bedarf vielmehr innovativer Maßnahmen, um die Menschen zurück in die Innenstadt zu holen. Das sieht auch die seit 2004 amtierende Bürgermeisterin Marion Dirks so, die sich an vorderster Front für die Stadtgutscheine einsetzt: „Wir sind eng verbunden mit unserer Geschichte und unseren Traditionen und stehen doch Neuentwicklungen und kreativen Ideen sehr aufgeschlossen gegenüber. Das gute Miteinander, das sich auch in der Vielzahl an ehrenamtlich Engagierten und Vereinen zeigt, macht Billerbeck zu einem Ort, an dem man gerne zuhause ist.“
Stadtgutscheine werden von Freunden an Freunde verschenkt oder von privaten Unternehmen als steuerfreie Zusatzleistung an die eigenen Beschäftigten. Seit Januar 2025 setzt auch die Stadt Billerbeck als Arbeitgeber auf Stadtgutscheine als steuerfreie Sachzuwendung für ihre Angestellten. Das stärkt nicht nur die Bindung der Mitarbeiter an ihren Dienstherrn, sondern fördert auch die Kaufkraftbindung vor Ort. Diese Aktion macht die Stadt zu einem Vorbild für andere Kommunen und Arbeitgeber im Münsterland.
Handel, Gastrobetriebe und Dienstleister machen alle mit
Die begehrten Stadtgutscheine können in fast allen lokalen Einzelhandelsgeschäften, der Gastronomie und bei Dienstleistern eingelöst werden. Kooperationspartner ist dabei die Zmyle GmbH aus Coesfeld, die sich deutschlandweit im Bereich von Stadtgutscheinen engagiert.
Zmyle bietet professionelle Gutscheinlösungen zur Stärkung des stationären Einzelhandels an – und will laut eigenen Angaben auf diese Weise ein „Lächeln“ in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten verschenken. Firmenchef Alexander Arend sagt: „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass gerade Arbeitgeber ihren Beitrag zur lokalen Wirtschaft leisten können, indem sie Stadtgutscheine als steuerfreien Sachbezug nutzen.
Die Mitarbeiter profitieren, der Einzelhandel vor Ort ebenso, und die Stadt bleibt lebendig und attraktiv. Unternehmen, die ihre Gutscheine bislang bei großen Onlinehändlern beziehen, sollten überlegen, wie sie die Wertschöpfungskette regional halten und so die Wirtschaftskraft vor Ort unterstützen können.“ Laut Alexander Arend bewährt sich das Stadtgutschein-Konzept besonders in kleineren, gut vernetzten Städten wie Billerbeck.
Hier kennt faktisch jede und jeder jeden. Damit wissen die Menschen auch, wen sie mit ihren Gutscheinen beim Einkaufen oder Restaurantbesuch unterstützen. Auch steuerlich sind Gutscheine ein sehr sinnvolles Instrument: Durch den Einsatz als Sachzuwendung bieten sie den Arbeitnehmern einen direkten Mehrwert. Bis zu Bis zu 780 Euro jährlich sind auf diese Weise steuerfrei extra drin zum Angestelltenlohn.
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