Studentenverbindungen bieten lebenslange Freundschaft

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Studentenverbindungen bieten lebenslange Freundschaft: Eine Studentenverbindung oder Korporation ist der Zusammenschluss aus Studenten und ehemaligen Studenten, die sich zu einer Gemeinschaft an einer Universität verbunden haben. Die lebenslange Freundschaft ist ein wichtiges Kriterium in diesen Gemeinschaften.

Studentenverbindungen bieten lebenslange Freundschaft

Während der Zeit an der Universität treten Studierende einer Verbindung bei, der sie ihr ganzes Leben verbunden bleiben – Foto Unsplash

Studentenverbindungen bestehen an Universitäten, Fachhochschulen und ähnlichen Bildungseinrichtungen. Sie besitzen überwiegend ein eigenes Verbindungshaus für Veranstaltungen sowie für Wohnmöglichkeiten der studierenden Mitglieder. Im Vordergrund stehen Geselligkeit, Spaß und gegenseitige Unterstützung während des Studiums, aber auch nach dem Studium.

In Deutschland gibt es insgesamt etwa 1.000 Studentenverbindungen.

Es gibt schlagende Verbindungen, nichtschlagende Verbindungen, farbentragende Verbindungen, nichtfarbentragende Verbindungen, es gibt Landsmannschaften, Turnerschaften, Sängerschaften und Burschenschaften. Seit einigen Jahren gibt es auch Damenverbindungen und gemischte Verbindungen.

Die grundsätzlich liberalen und demokratischen Prinzipien der Studentenverbindungen schließen politische Radikalität aus. Allerdings gibt es eine kleine Minderheit von Verbindungen –meist sind das Burschenschaften –die im Dachverband der DB organisiert sind und sehr weit rechts stehen.

Kein Wunder, dass zahlreiche Persönlichkeiten Mitglied einer Verbindung sind oder waren. Thomas Gottschalk war in einer, auch der frühere Papst Ratzinger, Bischof Freiherr von Ketteler, Otto von Bismarck, Wilhelm Liebknecht, Alois Alzheimer, Konrad Adenauer, Ludwig Thoma, Herbert von Karajan, Graf von der Schulenburg, Hanns-Martin Schleyer, Friedrich Nietzsche, Ludwig Thoma, Karl Marx, Alfred Herrhausen und sehr viele andere.

Das Conventsprinzip ist ein fester Grundsatz für alle Verbindungen. Ein Convent ist eine Sitzung der Mitglieder, auf der basisdemokratische Entscheidungen getroffen werden, die für alle bindend sind. Auf Conventen werden wichtige Angelegenheiten der Korporation und ihrer Mitglieder besprochen. Dadurch können alle Mitglieder aktiv mitwirken. Grundsätzlich werden auch persönliche Kontroversen und Vergehen von Mitgliedern auf dem Convent untersucht. Auf diese Weise lernt jeder, sich der Kritik zu stellen, sich selbstkritisch zu betrachten und Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen.

Studentenverbindungen unterscheiden sich auch in ihren grundsätzlichen Orientierungen. Die eine Verbindung sieht den katholischen Glauben als Grundstein sittlicher Erziehung, die andere hält das „Studentische Fechten von Mensuren“ für unverzichtbar zur Stärkung des Gemeinschaftsbildes. Für andere Verbindungen stehen die politische Bildung, das Ausüben von bestimmten Sportarten, das gemeinsame Singen in einem Musikchor, Theaterspiel, Segeln, Jagen im Mittelpunkt. Jede Verbindung besitzt unterschiedliche Traditionen und vermittelt ihren Mitgliedern unterschiedliche Werte.

Damit das System des Lebensbundes funktionieren kann, sollten die Mitglieder während des Studiums und vor allem auch nach dem Examen durch geselliges und festliches Beisammensein in Kontakt bleiben. Aus diesem Grund führen Verbindungen mehrmals im Jahr gesellige und traditionelle Veranstaltungen durch, die den Kontakt zwischen den Angehörigen der Verbindung und das allgemeine Gemeinschaftsbild stärken. Die im Beruf stehenden Mitglieder finanzieren den Verbindungsbetrieb und das Verbindungshaus durch Beiträge und Spenden.

Gerne stehen die „Alten Herren“ den Aktiven im Studium mit Rat und Tat zur Seite. Auch später im Leben finden die Aktiven bei den „Alten Herren“ stets ein offenes Ohr und Hilfe, wo immer sie gebraucht wird.

Wichtig für die Förderung von Freundschaften sind die örtlichen und regionalen Zusammenschlüsse der „Alten Herren“ oder Philister der verschiedenen Verbände nach Beendigung der Studienzeit. Bei regelmäßigen geselligen Veranstaltungen entstehen häufig lebenslange Freundschaften im regionalen Umfeld in die auch die Familien einbezogen werden.

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