“Barlach | Kollwitz – Nie wieder Krieg” – Ausstellung im Museumsquartier Osnabrück formuliert den Ruf nach Frieden.
So aktuell kann Erinnerung sein: Während sich gerade Kriege, Krisen und Katastrophen in unser Bewusstsein drängen, wird der Ruf nach Frieden immer lauter. Eine Ausstellung in Osnabrück mit Arbeiten von Käthe Kollwitz und Ernst Barlach macht sehr nachdenklich.
Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine und des Terrors der Hamas gegen Israel bekommt die Sonderausstellung „Barlach | Kollwitz – Nie wieder Krieg“ eine besondere Aktualität und entfaltet eine eindringliche Wirkung. Im Museumsquartier Osnabrück werden vom 23. Juni bis zum 20. Oktober 2024 rund 100 Grafiken und Skulpturen von Ernst Barlach (1870‒1938) und Käthe Kollwitz (1867‒1945) gezeigt.
Viele ihrer Kunstwerke haben das kulturelle Gedächtnis des 20. Jahrhunderts geprägt. Ihre Werke erzählen von menschlichem Leid, aber sie stehen auch für die unauslöschliche Hoffnung auf eine bessere, friedlichere Zukunft. Vor 100 Jahren schuf Käthe Kollwitz im Rahmen der damaligen Friedensbewegung mit dem Plakat „Nie wieder Krieg“ (1924) das wohl bekannteste deutsche Anti-Kriegsplakat. Barlach und Kollwitz werden oft in einem Atemzug genannt. Ihre gegenseitige Hochachtung und künstlerische Inspiration sind offenkundig. Beide waren Mitglied der „Berliner Sezession“.
Während der NS-Diktatur widerfuhr ihnen das gleiche Schicksal: Ihre Werke wurden als „entartet“ aus der Öffentlichkeit entfernt. Beide mussten sie auf Geheiß der Machthaber die Preußische Akademie der Künste verlassen.
Die Ausstellung „Barlach | Kollwitz – Nie wieder Krieg“ im Museumsquartier Osnabrück ist nicht nur eine Reflexion über die Grausamkeiten vergangener Kriege, sondern angesichts anhaltender Kriege und humanitärer Katastrophen auch ein Aufruf zum aktiven Engagement für Frieden und Menschlichkeit – dieser klingt in dieser Zeit ein dringlicher und nachhaltiger denn je.
Öffnungszeiten: Di-Fr 11-18 Uhr, Sa/So 10-18 Uhr
Das Osnabrücker Museumsquartier vereint vier Häuser unter dem Leitthema „Frieden“. Herzstück ist das von Stararchitekt Daniel Libeskind entworfene Felix-Nussbaum-Haus. Es beherbergt die international größte Sammlung des in Osnabrück geborenen Malers, der 1944 im Konzentrationslager Auschwitz ermordet wurde.
Seine Bilder treten in einen Dialog mit der besonderen Architektur des Hauses. Im Kulturgeschichtlichen Museum ist eine multimediale und familienfreundliche Dauerausstellung zur Osnabrücker Stadtgeschichte zu sehen. Die Villa_ Forum Erinnerungskultur und Zeitgeschichte eröffnet am 15. September 2024 als ein interaktiver Lernort für Demokratie und NS-Geschichte. Das Akzisehaus, in dem Veranstaltungen und Workshops stattfinden, rundet das Ensemble ab.
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