Insekten, Würmer? Was fleucht und kreucht im Körper herum? Antworten auf diese Frage stehen am 26. März 2024 von 16.30 Uhr bis 18 Uhr in einer Online-Veranstaltung des LWL-Universitätsklinikums Bochum auf der Tagesordnung. „Wahn oder Wirklichkeit? Insekten, Würmer u.a. im menschlichen Körper“, lautet das Thema. Es referieren und diskutieren Prof. Dr. Georg Juckel, Ärztlicher Direktor des LWL-Universitätsklinikums, Kriminalbiologe Dr. Mark Benecke und die Diplom-Biologin Kristina Baumjohann. Interessierte können sich bis zum 22. März per E-Mail zur Online-Veranstaltung anmelden: forschungundlehre@lwl.org. Vor Beginn der Veranstaltung erhalten die Teilnehmenden eine E-Mail mit den Zugangsdaten.
Psyche, Empfindungen, Missempfindungen
Die drei Wissenschaftler befassen sich mit der Psyche, mit Empfindungen und Missempfindungen rund um Insekten und Würmer. Georg Juckel thematisiert in seinem Vortrag Menschen mit einer Schizophrenie: „Zoenästhesien – die Vorstellungen der kleinen Tierchen in und an uns“. Dabei geht es um Körpermissempfindungen und Halluzinationen rund um Insekten und Würmer, wie sie durch die Hautschichten krabbeln, sich durch das Gedärm, durch die Blutbahnen oder im Muskel bewegen. Juckel: „Manche Menschen sind fest davon überzeugt, dass ihnen dies geschieht. Auch wenn die klassische Medizin mit all ihren Methoden nichts feststellen kann.“
Aus psychiatrischer Sicht ist bei solchen Überzeugungen dann die Rede von Wahnvorstellungen. Die werden vor allem mit Medikamenten und Therapie behandelt. Ziel: Patientinnen und Patienten die Qual und die Angst nehmen. „Trotzdem“, so die weitere LWL-Mitteilung zur Online-Veranstaltung, „steht bis zuletzt die Frage im Raum: Könnte es nicht vielleicht doch so sein?“
Spurensuche im kriminalbiologischen Labor
Mark Benecke und Kristina Baumjohann gehen diesem Phänomen auf den Grund. In ihrem Vortrag „Insektenwahn? Spuren der Betroffenen im kriminalbiologischen Labor“ begeben sie sich auf Spurensuche. Sie erhalten in ihrem kriminalistisch-spurenkundlichen Labor häufige Anfragen zu Untersuchungen von angeblich unter der Haut lebenden Insekten, „Morgellonen“. Während der Pandemie wurde nach angeblichen Lebewesen in Schutzmasken gefragt. Beide Wissenschaftler haben bereits vor über 20 Jahren entschieden, die Anfragen ernst zu nehmen, sich die Spuren zumindest einmal anzusehen und den fragenden Personen eine Rückmeldung zu geben. Sie berichten in ihrem Vortrag über das Vorgehen und ihre Erfahrungen mit den betroffenen Personen und deren Spuren.
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