Armin Berninghaus 85 Jahre

Münster – Am 1. Mai feiert Armin Berninghaus, langjähriger Finanzvorstand der Westfalen AG in Münster, seinen 85. Geburtstag. Der 1938 in Breckerfeld als Sohn eines Unternehmers geborene Berninghaus studierte an den Universitäten Freiburg und Münster Betriebswirtschaft und begann seine berufliche Karriere als Revisor bei der Westfälischen Central-Genossenschaft (WCG), der heutigen AGRAVIS Raiffeisen AG. Einer der Gründe dafür war die Verbundenheit seiner Frau mit ihrer Heimatstadt Münster. Sie machte ihm die Vorgabe: „Du kannst hingehen, wohin du willst, vorausgesetzt wir bleiben in Münster.“

Armin Berninghaus

Erfolgreicher Manager und launiger Beobachter des Zeitgeschehens: Am 1. Mai feiert Armin Berninghaus seinen 85. Geburtstag – Foto A. Berninghaus

Nach drei Jahren wechselte Berninghaus zur Westfalen AG, die damals noch Sauerstoffwerk Westfalen AG hieß. 1968 wurde er dort zum Finanzchef bestellt. Diese Aufgabe erfüllte er bis zu seiner Pensionierung 2003. Neben Firmenchef Wolfgang Fritsch-Albert hatte Berninghaus entscheidenden Anteil am Wachstum des 1923 als Luftzerlegewerk gegründeten Unternehmens zu einem international tätigen Konzern mit zahlreichen Tochtergesellschaften in den Bereichen technische Gase, Flüssiggas und Mineralölprodukte. Der Unternehmensumsatz wuchs in dieser Zeit von 35 Millionen DM auf 1,5 Milliarden DM (ca. 750 Mio. Euro). Die Eigentümer-Familie Fritsch-Albert kletterte dadurch auf Platz 524 der Reichsten-Liste in Deutschland.

Erfolgreiche Unternehmensführung ist für Berninghaus vor allem Menschenführung. “Schnell wuchsen mir die Aufgaben zu, die Kirchenvater Augustinus eigentlich für Seelsorger aufgeschrieben hatte”, resümiert er. „Kleinmütige trösten, sich Schwachen annehmen, sich vor Nachstellungen hüten, Ungebildete lehren, Träge wachrütteln, Eingebildeten den rechten Platz weisen, Streitende besänftigen, Gute ermutigen, Böse ertragen und – alle lieben.“ Mit der letzten Aufgabe habe er allerdings durchaus Probleme gehabt, gesteht der erfolgreiche Manager im Ruhestand heute unumwunden ein. In dem 2010 zum 85. Geburtstag der Westfalen AG erschienenen Buch “Genutze Chancen” hat Berninghaus die Firmengeschichte der Westfalen AG spannend und detailreich zu Papier gebracht.

Neben der Arbeit für die Westfalen AG und nach seiner Pensionierung hat sich Armin Berninghaus immer auch gesellschaftlich engagiert. Am Oberverwaltungsgericht in Münster war er acht Jahre ehrenamtlicher Richter, im Diakonischen Werk Münster der evangelischen Kirche arbeitete er als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender, und für die langjährige Unterstützung der katholischen Malteser-Hilfsorganisation erhielt er 1965 die goldene Plakette des Malteser-Hilfsdienstes. Als Leiter der Stadtteilinitiative „Von Mensch zu Mensch“ hat er mit zahlreichen Unterstützerinnen und Unterstützern dazu beigetragen, dass Menschen in Münster möglichst lange selbständig in ihrer gewohnten Umgebung leben können. Im Altherrenverband seiner Studentenverbindung Corps Hubertia Freiburg übernahm Berninghaus über Jahrzehnte wichtige Aufgaben, und seit mehr 50 Jahren engagiert er sich maßgeblich im „Alte Herren Seniorenconvent der Kösener und Weinheimer Corps in Münster. Daneben war der umtriebige Finanzexperte immer auch als Autor tätig; regelmäßig schrieb er für die Firmenzeitschrift der Westfalen AG, 2021 erschien sein Buch “Erzählungen und Sagen um die Hansestadt Breckerfeld”, in dem er alte Geschichten aus seiner Heimat zusammengestellt hat, die sein 1945 im Krieg gefallener Vater Werner für ihn aufgeschrieben hatte.

Schon während der Tätigkeit für die Westfalen AG unterstützte Armin Berninghaus mit Rat und Tat die Entwicklung der Zeitschrift Westfalium und des Westfalium Verlags. Seit 2013 schreibt er alle 14 Tage im Kiepenkerl-Blog auf www.westfalium.de hellsichtige, scharfzüngige und nicht immer ernst gemeinte Kommentare zum guten Leben in Westfalen und überhaupt.

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