Zypern ist eine Insel im östlichen Mittelmeer nur etwa 80 Kilometer vom türkischen Festland entfernt. Sie ist die drittgrößte Mittelmeerinsel nach Sizilien und Sardinien. Zypern gehört geographisch zu Asien, wird politisch und kulturell jedoch zu Europa gezählt.
Zypern hat eine Fläche von 9.251 Quadratkilometer. Dort leben gut 1,1 Millionen Menschen. Davon sind etwa 70 Prozent Zyperngriechen und etwa 30 Prozent Türkengriechen. Die vor der Teilung der Insel im Jahre 1974 im Norden lebenden Zyperngriechen wurden zum größten Teil vertrieben und leben heute zumeist im Süden der Insel.
Das große Problem der Insel ist die Wasserknappheit, die durch den blühenden Tourismus verschärft wird. Die Wasser-Engpässe werden in der Republik Zypern durch Meerwasserentsalzungsanlagen ausgeglichen. In Nordzypern haben die Türken das Problem durch eine 100 Kilometer lange Wasser-Pipeline vom Festland gelöst.
Den Süden verwaltet die „Republik Zypern“. Dort hält England die Enklaven Akrotiri und Dekelia, die völkerrechtlich als Britische Überseegebiete zum Vereinigten Königreich gehören. Für Großbritannien war die Möglichkeit einer dauerhaften Nutzung im Jahr 1960 eine Bedingung für die Entlassung Zyperns in die Unabhängigkeit.
Die Republik Zypern ist seit dem 1. Mai 2004 Mitglied der Europäischen Union. Die Währung ist der Euro.
Das Gebiet der „Türkischen Republik Nordzypern“ wurde 1974 von der Türkei militärisch besetzt, nachdem griechische Putschisten den Anschluss Zyperns an Griechenland durchsetzen wollten. Die Währung von Nordsyrien ist die türkische Lira.
Seit 1974 sind die beiden Teile der Insel durch die Waffenstillstandslinie voneinander getrennt. Zwischen den beiden Gebieten liegt eine Pufferzone, die als „Grüne Linie“ auch die Hauptstadt Nikosia teilt und von der Friedenstruppe der Vereinten Nationen überwacht und verwaltet wird. Die EU hat im Jahr 2004 festgelegt, dass Menschen, Waren und Dienstleistungen die Trennungslinie ungehindert überqueren dürfen.
Archäologie von Zypern
Vom 11. bis 4. Jahrhundert v. Chr. war das Stadtkönigreich Salamis das wichtigste Staatswesen auf Zypern. Es war vor allem griechisch, aber zum Teil auch phönizisch geprägt. Seine Ruinen liegen im heutigen Nordzypern in der Nähe von Famagusta. Zypern gehörte später zum Reich Alexanders des Großen und nach seinem Tod zum hellenistischen Reich der Ptolemäer, die auch über Ägypten, den Libanon, die Südküste Kleinasiens und ägäische Inseln herrschten.
Nordzypern
Der von der Türkei kontrollierte Norden bietet fantastische Bauwerke und malerische Landschaften. Einige der Zypern-Highlights liegen im nördlichen Teil der Insel.
Festung Kyrenia
Diese Festung, die auf das 7. Jahrhundert zurückzudatieren ist, ist eine der Touristenattraktionen Nordzyperns. Ursprünglich handelte es sich hierbei um eine Hafenfestung, die im 10. Jahrhundert von den Byzantinern und im 12. Jahrhundert von den Osmanen erweitert wurde. Die Burg beherbergt unter anderem das Grab des türkischen Admirals Sadik Pascha (gest. 1570). Dieses sowie das Schiffswrackmuseum sollte man unbedingt besuchen.
St. Hilarion
Eine weitere beeindruckende Burg ist im Norden Zyperns zu bestaunen, es ist die Burg St. Hilarion. Das bekannte Bauwerk konnte seit seiner Erbauung im 10./11. Jahrhundert allen Kämpfen trotzen. St. Hilarion ist eine der besterhaltenen Burgruinen der gesamten Insel.
Selimiye-Moschee
Diese einzigartige Moschee befindet sich im nördlichen Teil der geteilten Hauptstadt Nikosia. Die im 13./14. Jahrhundert erbaute Moschee ist die zypriotische Antwort auf die gotischen Kirchenbauten – sie gilt als ein Meisterwerk des damaligen Baustils. Ursprünglich war die Moschee eine christliche Kathedrale, die von den Osmanen umgewidmet wurde und seither als städtische Hauptmoschee gilt.
Südzypern
Der südliche Teil Zyperns steht dem nördlichen Teil in Sachen Schönheit und Vielfalt in Nichts nach. Die spektakulärsten Ausgrabungsstätten sind:
Königsgräber von Nea Paphos
Ein atemberaubender Anblick erwartet den Besucher in der Ausgrabungsstätte in Paphos, einer Hafenstadt im Südwesten von Zypern. Die Königsgräber, die Sie hier bestaunen können, stammen aus dem 3. Jahrhundert v. Chr. Wahrscheinlich wurden hier hochrangige, ägyptische Beamte begraben. Der Name Königsgrab kommt vom prunkvollen Aussehen der Gräber, als von den dort Bestatteten.
Pafos Archeological Park
Hier handelt es sich um die Ausgrabungsstätte, in der sich die Königsgräber befinden. Andere Relikte dieser Stätte lassen sich sogar auf das 4. vorchristliche Jahrhundert datieren. Hier lassen sich auch Bauwerke aus der römischen Zeit entdecken – dazu gehören römische Villen mit fantastischen Bodenmosaiken. Die gesamte Ausgrabungsstätte gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Amphitheater von Kourion
Was wären Zypern-Urlaubstipps ohne einen Hinweis auf dieses Amphitheater? Die circa 70 Meter tiefe Arena von Kourion bietet einen unglaublichen Ausblick auf das umliegende Meer. Das Theater stammt aus dem 2. vorchristlichen Jahrhundert und reiht sich in die atemberaubenden antiken Bauten auf der Insel ein. Wo früher Gladiatoren und Tiere um ihr Leben kämpften, werden heute Opern aufgeführt und anderen Veranstaltungen abgehalten.
Urlaubstipps für Zypern
Das Klima in Zypern ist im Sommer heiß und trocken. Die Temperaturen können schon mal gegen oder sogar über die 40-Grad-Marke steigen und Regenfälle sind eine Seltenheit. Die Winter sind eher mild (5 – 15°C) und regnerisch. In den Bergen fällt oft auch Schnee. Skifahren ist häufig im Januar und Februar möglich.
Zypern ist eines der sichersten Länder der Region. Gewaltkriminalität kommt so gut wie nicht vor.
Sämtliche Flüge von Deutschland nach Nordzypern sind mit einem Zwischenstopp im Atatürk-Flughafen in Istanbul verbunden. Günstiger und schnell erreichen Urlauber ihr Ziel in Nordzypern über den Flughafen Larnaka in Südzypern.
Zypern hat weitaus mehr zu bieten als atemberaubende Sehenswürdigkeiten aus fernen vorchristlichen Jahrhunderten. Strände, Gebirge und wunderbare Städte gehören ebenso zum zypriotischen Gesamtbild.
Die schönsten Strände auf Zypern sind:
Golden Beach
Auf der nordzypriotischen Halbinsel Karpaz liegt ein traumhafter kilometerlanger Strand. Hier ist der Urlauber mutterseelenallein und kann die Umgebung mit allen Sinnen und in völliger Ruhe genießen.
Petra tou romiou
Im Süden befindet sich der besonders schöne Strand von Petra tou romiou. Das türkisblaue Wasser und die beeindruckenden Felsformationen, die imposant aus dem Meer ragen, machen den Strand zu einem magischen Ort. Besonders bekannt ist dieser Strand, weil sich hier der Felsen der Aphrodite befindet. Paare, die in einer Vollmondnacht dreimal um ihn herumschwimmen, sollen mit ewiger Liebe belohnt werden. Ob das stimmt, muss man selbst herausfinden.
Ein besonderes Naturjuwel befindet sich an der Westküste Zyperns im Akamas-Nationalpark. Hier liegt auch die touristisch wenig erschlossene Lara Beach.
Gebirge
Das Troodos-Gebirge zieht sich durch den Südteil Zyperns. Hier befinden sich auch der Olympos, mit 1952 Metern der höchste Berg Zyperns, und die malerischen Wasserfälle Millomeris und Kaledonia.
Die kleinen Bergdörfer machen diesen Gebirgszug zu einem Wanderparadies. Wer nicht auf Sightseeing während des Wanderns verzichten möchte, sollte sich unbedingt das Kykkos-Kloster ansehen, das hier steht.
Das Pentadaktylos-Gebirge heißt eigentlich Kyrenia-Gebirge. Da der Berg Pentadaktylos (griechisch „Fünf Finger“) besonders markant aus der Gebirgskette hervorsticht, wird oft das gesamte Gebirge mit diesem Namen belegt. Auch die Burg St. Hilarion ist hier zu finden. Die schroffen Felsen machen dieses Gebirge zu einem wahren Abenteurerspielplatz. Hier befinden sich auch traumhafte Kirchen und Klöster.
Speak Your Mind