Ein paar Tipps, woran man hochwertiges Olivenöl erkennen kann. Schon die Römer, Griechen und Phönizier taten es und wir tun es heute auch noch: Olivenöl als Genussmittel verzehren.
Was versteht man unter Olivenöl? Welches Olivenöl ist das beste und wie schmeckt ein gutes Olivenöl? Wie tief müssen Verbraucher in die Tasche greifen, um ein Qualitätsprodukt zu erhalten? Dieser Artikel liefert Antworten!
Was ist Olivenöl?
Olivenöl ist ein Speiseöl, das insbesondere aus der mediterranen Küche bekannt ist. Das flüssige Gold wird aus dem Fruchtfleisch der Olive gewonnen. Die Oliven wachsen in der Mittelmeerregion auf Plantagen. Je nach Olivensorte und Anbaugebiet entsteht so ein einzigartiger, fruchtiger Geschmack des dickflüssigen Öls, das zahlreiche Gerichte bereichert.
Güteklassen: Was ist hochwertiges Olivenöl?
In der Europäischen Union gelten klare Vermarktungsvorschriften zur Kennzeichnung von Olivenölen. Insgesamt ermöglichen acht Güteklassen in Europa Transparenz hinsichtlich der Olivensorte, der Region, dem Erntezeitpunkt und dem Säuregehalt. In Deutschland sind ausschließlich vier Güteklassen erhältlich.
Kategorie 1: Natives Olivenöl extra
Das native Olivenöl extra gilt als Königin der Olivenöle und als echtes Qualitätsprodukt. Zur Gewinnung des Öls wird ein mechanisches Verfahren – Kaltpressung – genutzt.
Kategorie 2: Natives Olivenöl
Auch dieses Öl ist kaltgepresst. Allerdings unterscheidet sich die Qualität der Oliven von denen der ersten Kategorie. Zudem liegt ein höherer Säuregehalt vor. Kenner nehmen diesen geschmacklichen Unterschied wahr.
Kategorie 5: Olivenöl
Ist das Öl lediglich als Olivenöl gekennzeichnet, handelt es sich um eine Mischung aus nativem und raffiniertem Olivenöl. Letzteres wird unter Hitzeeinfluss gewonnen und verfügt über weniger gesunde Inhaltsstoffe.
Gleichwohl unterscheidet sich der Geschmack stark von der ersten und zweiten Güteklasse. Hier gilt zu beachten: Es existiert keine Vorgabe, die das Mischverhältnis im Olivenöl regelt. So kann der Anteil des nativen Olivenöls hier sehr gering ausfallen.
Kategorie 8: Oliventresteröl
Diese Güteklasse kennzeichnet minderwertige Olivenöle, die in vielen Ländern gar nicht zum Verkauf angeboten werden. Das Oliventresteröl schmeckt weder nach Olivenöl noch wurde es aus hochwertigen Oliven hergestellt. Vom Kauf des Öls ist daher abzuraten.
Was bedeutet natives Olivenöl extra?
“Natives Olivenöl extra” bedeutet, dass es sich um ein naturbelassenes Produkt handelt (nativ = naturbelassen). “Extra” bezieht sich auf eine sehr hohe Qualität. So werden die hochwertigen Oliven direkt vom Baum geerntet und weiterverarbeitet.
Das mechanische Verfahren wird als Kaltpressung oder Kaltextrahierung bezeichnet und stellt sicher, dass die Inhaltsstoffe der Oliven erhalten bleiben. So ist häufig der Zusatz “kaltgepresst” auf Etiketten von Olivenölen der Güteklasse 1 zu finden. Freie Fettsäuren dürfen nur zu 0,8 Prozent in dem Olivenöl enthalten sein, sodass der Geschmack einwandfrei zur Geltung kommt. Eine Fermentation oder Oxidation findet nicht statt.
Wie schmeckt ein hochwertiges Olivenöl?
Ein gutes Olivenöl der ersten Güteklassen duftet intensiv, frisch und erdig. Als Salatdressing ist der Geruch dominant. Riecht das Olivenöl dagegen modrig oder abgestanden, könnte es schimmlig sein – oder minderwertig.
Hochwertige Olivenöle schmecken bitter, scharf und kräftig, wobei der Geschmack lange anhält. Der Genuss eines guten Olivenöls führt dabei in vielen Fällen zu einem Halskratzen, was die Qualität des Öls bezeugt.
Nicht jedes gute Olivenöl schmeckt gleich. Vielmehr bieten die Produkte eine Vielfalt an Geschmacksnuancen, indem verschiedene Olivensorten, Reifegrade und Herstellungsverfahren vorliegen. Im Vergleich zu Supermärkten oder Discountern können Verbraucher Olivenöle in Bio-Läden kosten, bevor sie sich für ein Produkt entscheiden.
Was kostet ein hochwertiges Olivenöl?
Gute Lebensmittel haben ihren Preis. Auch ein qualitativ hochwertiges Olivenöl ist nicht für wenig Geld erhältlich. Andererseits muss ein teures Öl auch nicht zwangsläufig gut sein. Als Faustregel gilt jedoch: Neben der Güteklasse ist der Preis ein ausschlagendes Kriterium, um hochwertige Olivenöle zu erwerben. Pro Flasche sollten Verbraucher mindestens 10 Euro ausgeben, um ein gutes Produkt in den Händen zu halten.
Dabei ist zu berücksichtigen, dass der Preis nicht nur auf Basis der Produktqualität kalkuliert wird. Wer ein besonders günstiges Olivenöl kauft, das als natives Olivenöl extra gekennzeichnet ist, unterstützt in vielen Fällen die Ausbeutung der Landwirte durch große Konzerne, die Preisdumping betreiben. Die Bauern selbst verdienen dann kaum an ihren Produkten.
Fazit
Olivenöle werden aus dem Fruchtfleisch von Oliven gewonnen. Verbraucher können sich nach den Güteklassen richten, um ein hochwertiges Produkt zu erwerben. Premium-Qualität besteht, wenn das Öl als “natives Olivenöl extra” gekennzeichnet ist. Ein gutes Olivenöl erkennt man zudem an einem kräftigen Geruch und Geschmack sowie an einem angemessenen Preis ab 10 Euro pro Flasche.
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